Elektroleitungs-Verbindungen in Spanien ??!!

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Beefeater
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Re: Elektroleitungs-Verbindungen in Spanien ??!!

Beitrag von Beefeater »

baufred hat geschrieben: Do 16. Okt 2025, 23:58
Beefeater hat geschrieben: Do 16. Okt 2025, 11:03 Was aber definitiv verboten sein soll, ist die Verwendung von starren NYM Kabeln in Spanien.
... bitte keine 'Gerüchte' verbreiten >:d< :
... dazu mal 'ne kurze Zusammenfassung eines span. Kabel'vertreibers' zur (begrenzten) Verwendung von NYM-Kabel:
>> https://www.cablesrct.com/productos/cab ... ym-j-nym-o
ok, ich sagte ja auch vorsichtig "was verboten sein soll"

Und natürlich habe ich mich vorher "abgesichert".
Onkel Google antwortete auf die Frage: Darf man in Spanien starre NYM Kabel verwenden?

Nein, in Spanien dürfen starre Nym-Kabel nicht verwendet werden, da die Elektroinstallationen und Sicherheitsvorschriften dort anders sind und spezielle starre Kabel erforderlich sind. Die Installation muss immer zweipolig abgesichert sein (Haupt- und Nullleiter) und es muss immer eine Schutzerde vorhanden sein.

Zweipolige Absicherung: In Spanien muss die Absicherung für jeden Stromkreis immer zweipolig erfolgen, was bedeutet, dass sowohl der Haupt- als auch der Nullleiter abgesichert werden müssen.

Keine gemeinsame Nullung: Die Nullleiter der einzelnen Stromkreise dürfen nicht miteinander verbunden werden.
Immer Schutzerde: Eine Schutzerde ist in jeder Installation zwingend erforderlich


Ob sich nun Kabel Hersteller davon freisprechen, ist wieder schwer einzuordnen. Ich tippe dann eher auf Marketing Schutzbehauptung ;)

Und dann sehe ich in den spanischen Baumärkten, ich habe ja einige "Kilometer" Kabel gekauft und verlegt, alleine für die große PV, und 12 neue Klimaanlagen, KEINE NYM Kabel. Es gab sie einfach nicht. Ok, man konnte sie bei Amazon bestellen, aber da mich bereits 2 Elektriker/
Elektrotechniker davor gewarnt hatten, habe ich das gelassen... >:d<

Ich habe das eben nochmal gecheckt, am Beispiel LeroyMerlin, es gibt NYM artige Kabel, also 3 Leitungen im Verbund in einer Schutzummantelung wie NYM. ABER es sind immer Litze drin. Keine starren Adern wie in D. Und es sind meiner Ansicht nach keine Verlegekabel, sondern Anschlußkabel, also für Geräte. Und ich bin NUR Anwender bzw. habe nur gefährliches Halbwissen bei Elektro.

Und dann sehe ich das Angebot. Gefühlt Dutzende bzw. hunderte verschiedene Einzel Leitungen in verschiedenen Farben sind im Handel.
Und dann eventuell 5 oder 6 NYM artige im 3er Verbund mit Ummantelung. 50:1 schätze ich mal grob.

Wenn ich andersherum in D mal so eine einzelne Leitung brauchte, musste ich ein NYM Kabel auftrennen.
Einzelleitungen sind mir im deutschen Markt nie aufgefallen.

Ich sehe ja auch keinen Nachteil die Litze Kabel zu verwenden.
Auch wenn ich das "Reingefidel" der losen Leitungen in das Leerrohr eher als lästig ansehe... Vor allem bei mehr als 10m Rohr
Da hat man mit NYM deutlich weniger Arbeit, Schlitz in die Wand, NYM Kabel rein, Gips drauf , fettich ...

UND für das Leerrohr braucht man deutlich breitere Schlitze = Mehr Dreck und Abfall

Saludos Mike
Zuletzt geändert von Beefeater am Fr 17. Okt 2025, 10:16, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Elektroleitungs-Verbindungen in Spanien ??!!

Beitrag von baufred »

... für 'Neugierige' mal ein Blick (un vistazo) in die 'Basics' der spanische Elektrik ... vielleicht helfen ja dann und wann mal einige spezielle Vokabeln im technischen Zusammenhang ...

>> https://blogsaverroes.juntadeandalucia. ... puntes.pdf

...y, un saludo cordial desde el norte de Alemania >:d< ....
Saludos -- baufred --
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Re: Elektroleitungs-Verbindungen in Spanien ??!!

Beitrag von dksoft »

Busbauer hat geschrieben: Fr 17. Okt 2025, 08:32 ... Und wenn ich die spanische Installation in unserem Haus anschaue und das Chaos in den Leerrohren das damit angestellt wurde, sind mir NYM Leitungen deutlich lieber ...
Dem kann ich zustimmen.

Zu gerne würde ich verstehen, warum man diese Leerrohre vorschreibt.
Bitte jetzt nicht antworten, dass man leichter Kabel tauschen könnte! In der Praxis lässt sich kein Kabel nach zwei Ecken mehr rausziehen. Erst recht nicht, wenn Gleitmittel eingesetzt wurde und das über die Jahre ausgetrocknet ist.
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Re: Elektroleitungs-Verbindungen in Spanien ??!!

Beitrag von chris »

dksoft hat geschrieben: Fr 17. Okt 2025, 18:09 Zu gerne würde ich verstehen, warum man diese Leerrohre vorschreibt.
Bitte jetzt nicht antworten, dass man leichter Kabel tauschen könnte! In der Praxis lässt sich kein Kabel nach zwei Ecken mehr rausziehen.
Es ist aber nicht fair, die richtige Antwort zu verbieten.
Spanische Installationen sind völlig flexibel und auch zukunftsorientiert, dünne Kabel, dicke Kabel, KNX-Kabel, alles geht da durch, und ich stand nie vor dem Problem, dass irgendwas nicht mehr austauschbar war. Der Pfuscher vom Fach nimmt eh kein anderes Gleitmittel als Mistol, und das härtet nie aus, wenn man der Werbung glauben darf.
:mrgreen:
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Re: Elektroleitungs-Verbindungen in Spanien ??!!

Beitrag von Busbauer »

Sorry, aber die spanischen Anlagen die ich gesehen habe (und das waren seit 1985 einige) , da ziehst du nichts aber gar nichts später nach.
Noch nicht einmal einen Klingeldraht, das scheitert schon beim Einbringen der Einzugshilfe.
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Re: Elektroleitungs-Verbindungen in Spanien ??!!

Beitrag von Beefeater »

Ich sehe das mit dem "Nachziehen" auch sehr skeptisch.

In D haben wir damals beim Neubau, also in 2000, glatte harte Rohre verwendet, wenig biegsam, daher gabs auch große Kurven in den Böden und Decken. Damit war nach Nachziehen einfach.

Bei den spanischen geriffelten Rohren habe ich bisher nur die 50er verwendet, da geht quasi auch alles durch, wenn man das Kabel
mit einem Gewicht dran "durch das Rohr schüttelt"
Aber bei den engen 20ern glaube ich nicht wirklich dran, daß man da später noch was nachzieht.

Saludos Mike
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Re: Elektroleitungs-Verbindungen in Spanien ??!!

Beitrag von Rockcrunsher »

Ich muss Beefeater Recht geben.
Ich lege gerade haufenweise neue Leitungen, damit das Haus auf aktuellem Stand ist. Im Prinzip geht der größte Teil der Leitungen durch die angehängte Decke und dann in der Wand nach unten. Aus Erfahrung habe ich große Bögen vorgesehen (was ich in D nicht machen würde, um eine logische und nachvollziehbare Leitungsführung zu haben). Und trotzdem ist es meist schwer, die Leitungen durchzuziehen. Mittlerweile messe ich die Länge vorher aus und ziehe die Litzen schon vorher durch das Leerrohr, solange es gerade, ohne Bögen im Flur liegt. Das geht dann gut. Ein Nachziehen ist aber nahezu ausgeschlossen. ...und wenn man sich ansieht, was die Leerrohr-Hersteller als maximale "Beladung" im Leerrohr empfehlen, bekomme ich einen Lachanfall.
Und ja: auch ich kann mich nicht erinnern NYM irgendwo gesehen zu haben.
Liebe Grüße
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Re: Elektroleitungs-Verbindungen in Spanien ??!!

Beitrag von chris »

Wo ein Kabel drin liegt kann man in aller Regel damit ein neues Kabel durchziehen, deswegen sollte man bei der Installation darauf achten, dass in ungenutzte Leerrohre ein Leiter oder in der Sparversion wenigstens ein Strick verlegt wird.

Das Nachziehen habe ich selbst schon oft gemacht (bzw bei völlig leeren Rohren mit dem entsprechenden Hilfsmittel aus Glasfaser) und bei Dutzenden Umbauten haben wir ebenfalls wo möglich die bestehenden Rohre wiederverwendet, wenn es nicht gerade die altertümlichen gelben mit Mini-Querschnitt waren.

Natürlich ist das oftmals etwas Gefummel aber meistens geht es, zumal es hier ja auch alle Nase lang eine Unterputzdose gibt... in der dann alles mit Isolierband ordentlich verbunden ist 😜

Als einzigen wirklichen Nachteil sehe ich, wenn bei nicht korrekter Installation Lampen und Steckdosen im Außenbereich so verrohrt sind, dass es bei Wind im Haus aus den Steckdosen pfeift, auch das habe ich schon erlebt.
Saludos,
Chris
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Re: Elektroleitungs-Verbindungen in Spanien ??!!

Beitrag von globetrotter11 »

...oder das Regenwasser herausläuft......
„Reisen ist die Sehnsucht nach dem Leben“. (Kurt Tucholsky)
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Re: Elektroleitungs-Verbindungen in Spanien ??!!

Beitrag von Beefeater »

Rockcrunsher hat geschrieben: Sa 18. Okt 2025, 08:29 Ich lege gerade haufenweise neue Leitungen, damit das Haus auf aktuellem Stand ist. Im Prinzip geht der größte Teil der Leitungen durch die angehängte Decke und dann in der Wand nach unten. Aus Erfahrung habe ich große Bögen vorgesehen (was ich in D nicht machen würde, um eine logische und nachvollziehbare Leitungsführung zu haben).
Ja, dabei kommt einem die spanische Bauweise mit der "abgehängten" Decke zum Vorteil.
Den "Schacht" haben wir auch reichlich genutzt. Vorher gabs im Haus eine völlig veraltete Klimaanlage mit einem monströsen Aussengerät und
breiten Kühltunneln quer durch die Decke für einige Räume in dem Schacht. Die AC konnte auch nur kühlen - nicht heizen - und röhrte wie ein Panzer.

Also haben wir zu "fast" jedem Raum neue Leitungen gelegt, um Single Split Geräte anzuschliessen.
Die gut Isolierten spanischen "NYM Kabel" (3 ummantelte Leitungen mit Litze) haben wir ohne Leerrohr durch die hohle Decke gezogen und in den Räumen nach unten/aussen geführt. Und dann jede AC einzeln im Kasten abgesichert.
Das war ein kleines Abenteuer mit Zugdrähten und Endoskopkamera, weil Zwischenwände den Weg versperrten und wir durch die Deckenlampenöffnungen für Strahler etc. das Kabel lenkten bzw. den Verlauf beobachteten.

Und die "blöden" spanischen Decken Rigips Platten sind deutlich dicker als in D UND oben nicht glatt.
Die haben - wohl statisch bedingt - so eine Art großes und tiefes Wabenmuster in dem sich das geschobene Kabel oder der Zugdraht ständig verhakte oder umgelenkt wurde.

Unsere Decke hängt ca. alle 50 cm an diesen "spanischen" Gips Haltern aus Stoff/Gips Gemisch, wie so ein Bruchverband in der Medizin.
Die Dinger sind auch sehr rau und haben das Einziehen zusätzlich erschwert. Letztlich hats doch gut geklappt.

Ordentlich Fummelei, aber nicht 1 Schlitz war nötig...
auch weil in Spanien, wie Chris schon treffend sagte, gefühlt alle 3m eine Verteilerdose in der Wand ist.

Saludos Mike
Zuletzt geändert von Beefeater am Sa 18. Okt 2025, 10:42, insgesamt 1-mal geändert.
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