Generalstreik am 14. November 2012

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Oliva B.
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Generalstreik am 14. November 2012

Beitrag von Oliva B. »

Seit Wiederherstellung der Demokratie in Spanien haben die Gewerkschaften zu sechs Generalstreiks aufgerufen.
Außerdem kam es 1978 und und 1992 zu halbtägigen Streiks, wobei es beim letzteren um die Kürzung von Arbeitslosengeld ging.
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Am 20. Juni 1985 wurde der erste Generalstreik von der Gewerkschaft CC.OO., der Comisiones Obrereras, gegen die erste sozialistische Regierung Spaniens unter Felipe González und dessen Rentenreform ausgerufen, weil der Berechnungszeitraum für die Renten von zwei bis acht Jahre angehoben werden sollte.

Am 14. 12. 1988, wieder unter Felipe Gonzales, kam es zu einem weiteren Streik, an dem 90 Prozent aller Arbeitnehmer beteiligt waren und die gesamte Wirtschaft lahm legten. Er richtete sich gegen einen Regierungsplan, der zum Ziel hatte, 16 bis 25jährigen Jugendlichen durch ein Sofortprogramm Arbeitspraxis zu vermitteln. Das Programm sah eine Entlohnung von 600 Euro/Monat vor. Die Gewerkschaften UGT und CCOO sahen darin jedoch nur eine Begünstigung der Arbeitgeber und die Schaffung neuer Niedriglohnklassen.

27. Januar 1994 war die Arbeitsmarktreform von Felipe Gonzales der Auslöser:
Die Unternehmen sollten ihre Beschäftigungspolitik kostengünstiger und flexibler gestalten dürfen, der angestrebte Pakt scheiterte jedoch.eb

Im Jahr 2002 wurde Jose Maria Aznar Ministerpräsident. Am 20. Juni 2002 riefen die Gewerkschaften CCOO und UTG zu einem Generalstreik auf, um gegen die Reform zum Bezug von Arbeitslosengeld zu protestieren. Es sollten Kündigungen erleichtert, der Plan für ländliche Arbeit abschafft und der Zwang zur Arbeitsaufnahme erhöht werden, um Einsparungen zu erreichen.

Am 29. Sept. 2010 wurde ebenfalls ein Generalstreik aufgerufen, wir berichteten darüber. Der Grund war wieder einmal der straffe Spar- und Reformkurs der Regierung (Zapatero war seit 2003 im Amt) mit gelockertem Kündigungsschutz. Arbeitslosen wurde erschwert, ein Job- oder Weiterbildungsangebot auszuschlagen. Außerdem wurde das Beamteneinkommen gesenkt und die Renten eingefroren.

Am 29. März 2012, nur drei Monate nach Regierungsantritt von Mario Rajoy, wurde gegen die Arbeitsmarktreform und den Sparkurs der Regierung gestreikt.[/color]

Der 2. Generalstreik innerhalb von 8 Monaten ist für den 14. November 2012 geplant und richtet sich gegen die von der konservativen Regierung (Volkspartei/PP) geplante Arbeitsmarktreform (die es Unternehmen erleichtert, Mitarbeiter zu entlassen), gegen die Einschränkung der Gültigkeit von Tarifverträgen und die Aufweichung des landesweiten Systems der Abfindungen.
Marybell
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Re: Generalstreik am 14. November 2012

Beitrag von Marybell »

Der 2. Generalstreik innerhalb von 8 Monaten ist für den 14. November 2012 geplant und richtet sich gegen die von der konservativen Regierung (Volkspartei/PP) geplante Arbeitsmarktreform (die es Unternehmen erleichtert, Mitarbeiter zu entlassen), gegen die Einschränkung der Gültigkeit von Tarifverträgen und die Aufweichung des landesweiten Systems der Abfindungen.

Wenn das der Grund ist - na herzlichen Glückwunsch!Wurde doch höchste Zeit dass dieses ungerechte System de rAbfindungen endlich geändert wurde!! Für Klein-und Mittelständische war das doch absolut tödlich...
ciao Marybell
Ulrike
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Re: Generalstreik am 14. November 2012

Beitrag von Ulrike »

das ist typisch Politik, ich denke, eine nicht ungeringe Anzahl an Spaniern ist sich einig, dass es ohne eine Liberalisierung des Arbeitsmarktes kein Wachstum geben wird.....
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