Neue Märkte: Wenn Arbeitskräfte nicht mehr gebraucht werden

[Oliva B.]

Eben in Plusminus (ARD) gesehen:

[align=center]Die grausame Seite der Krise in Spanien: Verkauf von Köperteilen[/align]

Junge Menschen ohne Job suchen neue Geldquellen.

Verkauft werden Haaren, Spermien, weibliche Eizellen, Blut.

Mädchen und Frauen verkaufen ihre Haare, um ihre Familien durchzubringen. Das war schon immer eine Einnahmequelle in Krisenzeiten. Kurze Zöpfe bringen 8 Euro, für lange werden bis zu 500 Euro gezahlt, um anstehende Rechnungen zu begleichen.

Die Rede ist von einem Land in Europa...

Mehr über die Sendung: Schuldenkrise in Spanien - Menschen in schwerer Bedrängnis

[alf9]

Moin!

Tja, und dann muss man auf der anderen Seite lesen zum Thema "Spanien steht kurz vor Ramsch" auf T-online-Home:

http://wirtschaft.t-online.de/spanien-s ... 7972/index

Zitat aus den Kommentaren:
"Sonja schrieb: am 11. Oktober 2012 um 08:59:24
(0) (0) Ramsch
Mir ist mittlerweile alles egal. Ich lebe mit meinen 6 Kindern von 2100 Euro Hartz4 und klage alles ein was mir zusteht. Das kostet mich nichts und macht Spass wei ich in den meisten Fällen vor Gericht recht bekomme. In dieser Zockerwelt kann man nur so überleben. Arbeiten für wenig Geld lohnt nicht mehr. "

Mag ja schwierig sein, eine Grossfamilie in solchen Zeiten durchzubekommen, aber ich weiß nicht ob es besser ist, wenns auf Kosten der Allgemeinheit geht. Für den Betroffenen sicherlich, ich hoffe aber, dass auch Deutschland sich nicht mehr lange einen solchen Luxus leistet.

Gruß
Alf

[Alex]

Ja, unglaublich und traurig, wenn man lesen muss, welche Auswüchse die Krise annimmt und vergleicht, wie gut es unserem Arbeitsmarkt dafür geht
Ich glaube aber, alf, dass sich Deutschland das noch lange leisten wird, den sogenannten Sozialstaat abzuschaffen ist ein zu großer Schritt.

[Jordi]

Ja, das denke ich auch Alex.
Ich bin jetzt mit 54 arbeitslos geworden und war erschrocken, wer(was) sich alles in der Arbeitsagentur herumtrollte.
Da waren die etwas älteren, die verzweifelt suchten und da waren aber auch ganz viele junge Leute, die schon mit ihrem
Auftreten und Kleidungsstil(unmöglich so zu einem Vorstellungsgespräch zu erscheinen, oder sonst in einem Amt) kundtaten, dass sie eignetlich ganz gut von dem Sozialstaat leben. Aber bitte, das trifft auch nicht auf alle jungen Leute zu, aber die gerade da anwesend waren Das gibt einem schon zu denken.
Ich habe nach zwei Monaten erfolgloser Suche das Internet durchstöbert und bin hier in Spanien fündig geworden.
Für ein Jahr (vielleicht ja auch länger, falls mein Mann mit angestellt werden sollte), bin ich als Hundetrainerin in einer Familie und mache gleichzeitig ein wenig im Haushalt.Zu Hause in D war ich in einer Praxis und nebenberuflich hatte ich eine mobile Hundeschule, die aber auch nicht extrem gut lief.
Auf jeden Fall, liege ich dem deutschen Statt und der Allgemeinheit erst einmal nicht weiter auf der Tasche und habe dafür einen grossen Schritt gewagt. Darauf bin ich schon ein wenig stolz.Einen Arbeitsplatz scheine ich einem Spanier auch nicht weggenommen zu habeb, falls dieser Vorwurf kommt, denn da hat sich einfach keine Dame mit diesen Qualifikationen gemeldet Gut für mich und ein Jahr ist erst einmal lang.

Hasta luego
Jordi

[Oliva B.]

Jordi, ich finde es gut, was du gemacht - besser gesagt "gewagt" hast. Es ist ja nicht einfach, eine Familie zurückzulassen, und noch einmal mit über 50 Jahren im Ausland neu zu beginnen. Hut ab!!! Natürlich kannst du stolz auf dich sein. Auch auf deine Familie, die dich darin unterstützt.

Bei dem älteren Ehepaar scheinst du es gut zu haben, sonst würdest du nicht erwägen, deinen Mann nachzuholen. Ich wünsche dir dazu viel Glück. Ich bin der Meinung, wenn jemand Arbeit sucht, dann findet er auch etwas, auch wenn es vielleicht nicht den eigenen Wunschvorstellungen entspricht und Abstriche gemacht werden müssen. Allemal besser als zu Hause zu sitzen und Däumchen zu drehen. Das mag alles für eine gewisse Zeit schön und gut sein, ist aber kein Dauerzustand.

@ alf9

Niemand kennt die Geschichte dieser Sonja, die sich und ihre 6 Kinder mit den 2.100 Euro durchbringen muss. Das finde ich jetzt nicht zu viel. Wenn sie arbeiten würde, bekäme sie weniger Geld (entnehme ich dem Kommentar) - wir haben also ein System, das Arbeitswillige bestraft. Den Leuten wird suggeriert: Deine Arbeit hat keinen Wert. Darf man ihnen dann krumm nehmen, wenn sie für sich das Bestmögliche herausholen?

Andererseits: Kann man überhaupt mit sechs (vermutlich kleinen) Kindern arbeiten gehen? Was ist, wenn ein Kind krank wird? Ich bin der Meinung, dass man ohne genauem Hintergrundwissen nicht über andere Leute urteilen kann.

[Range]

Für die welchen, die unverschuldet in eine solche Situation geraten sind ist es eine riesige Tragödie in jeder Hinsicht, denn man erleidet nicht nur finanziellen, sonder auch gesellschaftlichen Schaden.
Was tut man im fortgeschrittenen alter wenn der Betrieb seine Tore schliesst. Auch bei uns in CH, gibt es junge die nicht wollen, gleichzeitig viele ältere die nicht mehr gefragt sind. Ist man dann noch in einer Indstrieschwachen Region ansässig, entsteht bereits ein weiteres Problem. Wer Wohneigentum besitzt und seinen Wohnort verlassen muss um eine Arbeitsstelle anzutreten, ist dazu mit einem beinahe unlösbaren Problem konfrontiert.
Es ist unverkennbar, es gibt soviele Arten der in Not geratenen und wenn sich die Wirtschaft in ganz Europa und wie bereits in Wirtschaftsfachkreisen prognostiziert, die Wirtschaft sich weiter abschwächen wird, dann gute Nacht, hoffen wir das dies nicht zutrifft. Es stimmt mich sehr nachdenklich, wenn ich nur bereits an meine eigen Kinder und Enkel denke, was auf die noch zukommt. Lese ich noch über spanische Verhältnisse wie hier im Forum, wird einem Angst und Bange ohne ein Pesimist zu sein.


Range

[FridaAmarilla]

.... und nebenberuflich hatte ich eine mobile Hundeschule, die aber auch nicht extrem gut lief.

Liebe Jordi, also ich finde es schon wirklich sehr mutig hier in Spanien einen Job zu finden neu anzufangen - aber - wenn die mobile Hundeschule so extrem gut lief, warum habt Ihr sie dann nicht beide weitergeführt und weiter ausgebaut????

un saludo
Frida Amarilla

[Espanolo]

Frida-richtig lesen - sie lief ja nicht! (die Hundeschule) Salu2-Espanolo

[Jordi]

Genau Espanolo, richtig-sie lief leider nicht. In Deutschland boomt das mit Hundeschulen/Trainer udgl.
Ich mach das schon seit ich 23 Jahre bin, damals auf sogenannten Hundeplätzen in Schäferhundvereinen und dann im Neufundländerclub zur Wassrerettung. Um bei den anderen Kollegen mitzuhalten,habe ich mich dann von " Hundewelten"
ausbilden lassen, wegen der Zertifikate, das kommt bei den Leuten besser an
Aber ich habe keinen Hundeplatz und mobil ist halt teuer und bei der Arbeitsmarktlage in unserer Gegend nicht mehr so
aktuell. Die Leute gehen lieber zu den Plätzen,ist billiger und es gibt ein Käffchen während der Pausen

Und ein neuer Anfang hier wäre es nur, wenn mein Mann auf Dauer kommen könnte, sonst ist für mich nach einem
Jahr hier Ende.

Liebe Gruesse

Jordi