Hallo Betty,
Du sprichst ein sehr interessantes Thema an.
Zur Zeit bin ich gesund, Jungrentnerin und freue mich, an der Costa Blanca zu leben.
Ja, man hört immer wieder bzw. kann es lesen, dass Leute zurückgehen, wenn sie krank sind bzw. zurück wollen, weil Bekannte zurückgehen bzw. weil man irgendwann krank werden könnte.
Ich denke, ein Hauptgrund ist,
dass man nicht der spanischen Sprache richtig mächtig ist und ggf. eine zu üppige Immobilie hat, die man im Alter nicht mehr bewältigen kann.
Deutsche Rentner, die in D in der gesetzlichen Krankenversicherung versichert sind, bleiben es auch und sind somit in einer komfortablen Situation. Sie können planbare Operationen in D machen lassen incl. Reha und Hilfsmittel. Man muß natürlich das Hilfsmittel mit in den Flieger kriegen. Mit einem Krankenbett ist es natürlich etwas schwierig.
Anderenfalls haben sie als Dauerbewohner Spaniens auch die Möglichkeit die spanische staatliche Gesundheitsversorgung in Anspruch zu nehmen. Die deutsche gesetzliche Krankenversicherung zahlt es ja mit einer Pauschale.
Also, wenn ich mal alt und krank wäre, dann würde ich nicht zurückgehen wollen.
Solange man noch den Partner hat, hätte man ja Hilfestellung.
Wenn dieser Partner zuerst verstorben sein sollte, nun dann ist man ja erstmal allein auf sich gestellt und muss irgendwie Lösungen für sich suchen (wenn man krank oder einsam ist).
Ich würde es so machen:
Ich würde mir eine spanische Gesellschaftsdame suchen, mit der ich wöchentlich etwas unternehmen könnte, um nicht nur zu Hause zu sitzen. Womöglich kann ich ja nicht mehr Auto fahren. So käme ich aus dem Haus, hätte Gesellschaft und würde insofern noch am Leben teilnehmen. Die Bezahlung würde dann nach Stundenlohn erfolgen.
Wie ich auf die Idee komme?
Ich habe eine Bekannte, die hat einige Jahre als Gesellschafterin bei einem älteren Herrn in Bremen (um die 90 Jahre alt) als Zweitjob gearbeitet. Sie hat sich bis zu seinem Tode um ihn gekümmert (keine Pflegetätigkeit). Sie wurde nach Zeitaufwand bezahlt. Dieser alte Herr hat dann immer Pläne gemacht, wohin er gerne gefahren werden möchte. Sie sind dann zusammen in´s Café gefahren, in Parks spazieren gegangen etc. Dieser ältere Herr wollte nicht ins Altersheim sondern daheim bleiben. Seine Kinder wohnten nicht in Bremen und konnten sich folglich nicht um ihn kümmern. Seine Freunde/Bekannten waren ihm inzwischen weggestorben.
Neben der Bezahlung für diese Tätigkeit hat der alte Herr diese Gesellschafterin aus Bremen sogar in seinem Testament bedacht. Sie durfte sein Auto behalten und erhielt noch eine kleinere Geldsumme. Sie war ganz überrascht darüber und hatte damit gar nicht gerechnet.
Warum sollte so was nicht auch in Spanien möglich sein? Wenn man spanisch spricht, dürfte es wohl kein Problem sein, die passende spanische Gesellschaftsdame oder Gesellschaftsherrn (hört sich irgendwie komisch an: Gesellschaftsherrn)

zu finden.
Grüsse
Josefine