Miesepeter hat geschrieben: ↑Mi 18. Mär 2020, 12:30
Gut zu wissen, aber einen direkten Nutzen für uns Beteiligte kann ich nicht erkennen.
@ Miesepeter
Es geht darum, den Ernst der Lage jedem von uns klar zu machen, besonders den Deutschen in Spanien, die der spanischen Sprache nicht mächtig sind. Das Gesundheitssystem in Spanien ist nämlich gar nicht so gut aufgestellt, wie du immer gern behauptet, denn es fehlen Intensivbetten und Pfleger! Z. B. in Madrid, wo mehr als 2.000 Betten und 2.200 Mitarbeiter fehlen, die den Sparmaßnahmen seit 2008 zum Opfer gefallen sind. Quelle:
antena 3.
Deshalb fordere ich dich auf, etwas Fundiertes zu der aktuellen Situation im Land (Spanien) beizusteuern.
Diese Nachrichten habe ich schon heute Morgen in der spanischen Presse gelesen und gerade zusammengestellt.:
Spanien sucht dringend tausend Beatmungsgeräte
In Spanien gibt keinen Lagerbestand von Atemgeräten. Der Weltmarkt für Beatmungsgeräte bricht zusammen. Deutschland hat den Export dieser Geräte verboten. Die Hersteller von Beatmungsgeräten (ein großer Produzent ist das deutsche Unternehmen Dräger), haben in der letzten Woche eine Flut von Anfragen für künstliche Beatmungsgeräte erhalten, die für die langen Klinikaufenthalte von Corona-Patienten dringend benötigt werden. Sie kommen der großen Nachfrage nicht mehr nach.
Angesichts der Pandemie verlegen spanische Krankenhäuser schwerkranke Patienten inzwischen auf Reanimationsstationen, um die Intensivstationen nicht zu überlasten. So viele Patienten, die z. Zt. unter akutem Atemversagen leiden, sind auf Intensivstationen nicht vorgesehen. Corona-Patienten verbringen 15, 20 oder 30 Tage auf der Intensivstation.
Lt. WHO kämpfen
"Tausende von Menschen […] in Krankenhäusern um ihr Leben. In den kommenden Tagen und Wochen erwarten wir, dass die Zahl der Fälle, der Todesfälle und der betroffenen Länder noch weiter ansteigen wird.“ Quelle:
El Confidencial vom 12.3.20
„Die Krankenhäuser", so erklärt ein Lungenfacharzt auf
dieser pagina web,
„werden diesen ´exponentiellen Anstieg nicht auffangen können, und Anfang Mai wird es (Anm.: gemeint ist Spanien)
nicht mehr genügend Betten geben, um alle Eingewiesenen zu versorgen.“
Öffentliche und private Krankenhäuser rücken bei der Versorgung von Erkrankten zusammen:
Seit einigen Tagen überweist das öffentliche Gesundheitssystem (Anm. wegen Überlastung)
Patienten an private Krankenhäuser, ein königlicher Erlass machte das möglich. Auch der Mangel an persönlicher Schutzausrüstung (Masken, Kittel, Brillen...) ist in diesen Kliniken ein Problem. "Es geht uns schlecht", sagt Juan Abarca, Präsident der Idis-Stiftung (Institut für die Entwicklung und Integration von Gesundheit), der Lobby des privaten Gesundheitssektors. Die Comunidad de Madrid bittet das Ministerium um die Freigabe von Vorräten. Der private Sektor leidet ebenso wie das öffentliche Gesundheitssystem unter Materialmangel. Beatmungsgeräte werden aus Provinzen mit wenigen Coronaerkrankungen für die Krankenhäuser in Madrid angefordert.
Das Gesundheitsministerium versichert, dass 1.172 Betten auf Intensivstationen (UCI) in Privatkrankenhäusern zur Verfügung stehen, im öffentlichen Gesundheitssystem sind es 4.627 (Stand 2018)*). Diese Betten stehen der Behandlung von Patienten zur Verfügung, die eine schwere Lungenentzündung entwickeln und Hilfe bei der Beatmung benötigen.
Wie das alles finanziert werden soll, steht in den Sternen. Es geht erst einmal nur darum, Leben zu retten…
Madrid sei die Spitze, die anderen autonomen Regionen hinken 10 Tage hinterher.
Quelle:
El País vom 16.03.2020
*) Lt. gesundheitsministerium stehen in Deutschland 28.000 Beatmungsplätze zur Verfügung (bei einer Bevölkerung von 82.928.000 Ew. gegenüber Spanien mit 46.724.000 Ew.)