SPANIEN: höchste Arbeitslosenquote der EU

[Oliva B.]

Ich denke damit suchen diese Mädels auf jeden Fall eine Zwischenlösung, da es ja in Spanien mit Arbeit und Ausbildung so schwierig ist.
Sie haben Unterkunft und Essen frei - dazu noch 400 € im Monat.

Auch wenn es nur eine Zwischenlösung ist:

Sie erweitert den Horizont, die Jugendlichen lernen eine Fremdsprache, die bei späteren Arbeitsangeboten vielleicht gefragt ist, hängen nicht im Elternhaus herum und liegen keinem auf der Tasche.

Aber auch in Spanien tut sich etwas:

[align=center]Seat beginnt duale Ausbildung in Spanien nach deutschem Vorbild[/align]

• Das krisengeschüttelte Spanien baut sein Ausbildungssystem um: Mit Hilfe aus Deutschland sollen junge Menschen früh praktische Erfahrung sammeln. Das VW-Tochterunternehmen Seat macht den Anfang.Weiter lesen

Auch DIHK-Chef Hans Heinrich Driftmann meint dazu:
"Ganz besonders am Herzen liegt mir persönlich das Thema Ausbildung. Denn langfristig solides Wachstum ist nur zu erreichen, wenn die Ausbildung junger Menschen mehr in den Fokus genommen wird", und verwies darauf, dass Deutschland mit dem dualen System gute Erfahrungen gemacht habe.Hier geht es zum vollständigen Artikel.

Da kann man nur hoffen, dass viele Firmen dem Beispiel von SEAT folgen.

[TorreHoradada]

Ja, aber .....

die Jugend in Spanien ist eigentlich schon gut ausgebildet. Daran liegt die Problematik nicht.
Auch wenn das (deutsche) duale Ausbildungssystem sicher positiv zu bewerten ist.

[Oliva B.]

Ja, aber .....

die Jugend in Spanien ist eigentlich schon gut ausgebildet. Daran liegt die Problematik nicht.
Auch wenn das (deutsche) duale Ausbildungssystem sicher positiv zu bewerten ist.

Ach ja? Wir sprechen jetzt aber nicht nur von den Spaniern, die studiert haben?
Doch was ist mit den anderen Jugendlichen, die keine Ausbildung oder nur eine schlechte Ausbildung hatten? Nicht umsonst werden so intensiv die Möglichkeiten einer praxisorientierten Ausbildung in Spanien erörtert. Du hast das Stichwort schon genannt: "duales Bildungssystem".
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• " Die Zahl der Arbeitslosen in Spanien ist im September abermals deutlich gestiegen. Im Monatsvergleich kletterte sie um 79'645 Personen nach oben. Ökonomen hatten lediglich mit einem Anstieg um 57'000 gerechnet."

Weiter lesen

Die Erhöhung der Arbeitslosenzahl kam nicht überraschend. Bekanntlich ist der September immer ein schwarzer Monat.

Die Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten sank auf 16.809.803, das ist der niedrigste Stand seit April 2004.

Im Vergleich zum September 2011 hat sich die Arbeitslosigkeit um 11,32% erhöht. Die Regierung erwartet einen heißen Herbst...
Fast die Hälfte aller Neuzugänge im Monat September kamen aus dem öffentlichen Dienst.

Besonders betroffen sind die Arbeitnehmer des Dienstleistungssektors (in der Region Valencia machen sie 57 Prozent der Arbeitslosen aus), die nach Ende der Sommersaison ihren befristeten Arbeitsplatz verloren.

Auch Erntehelfern fehlt die Arbeit: Nach der Weinernte verloren die Arbeiter ihre saisonale Arbeit, die Oliven- und Zitrusernten beginnen erst später im Jahr.

[Cozumel]

Eigentlich wundert mich die kritische Situation schon. Spanien hatte Potential.

Die Fehler die im Tourismus und Bausektor gemacht wurden sind bekannt, trotzdem ist Spanien ein altes Kulturland das aus seinen geistigen Resourcen schöpfen könnte.
Aber wenn man mal tiefer gräbt, kommen mir doch Zweifel.

Spanien hat sich schon früher von der Hände Arbeit anderen bedient. Jahrhundertelang hat Spanien die Schätze und die Arbeitskraft Mittel- und Südamerikas geplündert.
Vielleicht muss einem das im Blut oder in den Genen liegen die Ärmel hochzukrempeln und ein marodes Land wieder aufzubauen und nicht Blasen jegweder Art zu erzeugen. Wie beispielweise China, Japan, Korea, Deutschland. und früher auch die USA.

Auf Jahre hinaus (freiwiillig) auf alles zu verzichten was Lebensqualität ausmacht um aufzubauen und sparen.
Vielleicht ist es wirklich eine Mentalitätssache. Sonst ist dieser Nord- Südunterschied kaum zu erklären.
Ich hoffe, ich hab jetzt niemand auf den Schlips getreten.

[Oliva B.]

Der Wohlstand währte nicht lange, und wann der hohe Lebensstandard, an den sich die Spanier schon gewöhnt hatten, wieder das einstige Niveau erreichen wird, steht in den Sternen.

Auf Jahre hinaus (freiwiillig) auf alles zu verzichten was Lebensqualität ausmacht um aufzubauen und sparen.

... ist vielleicht auch ein wenig zu viel verlangt.
Denn wie kann ein Volk verstehen, dass es sparen soll, während sich Politiker über Jahre die Taschen prall gefüllt haben - und wohl auch nicht damit aufhören können... Genauso wenig wie die Firmenbosse, die an der Steuer vorbei Waren ein- und verkaufen. Und was denken sich dann die Leute aus dem Volk? Was die können, das kann ich auch, warum soll ich 21 Prozent Steuern zahlen, das Geld gebe ich lieber anderweitig aus - und kaufen (wenn eben möglich) schwarz ein und bezahlen lieber billige Schwarzarbeiter...

Ein Teufelskreis aus Korruption, Schattenwirtschaft, Bestechung, Steuerhinterziehung und Schwarzarbeit, der kaum durchbrochen werden kann.

"Schattenwirtschaft als Wirtschaftsfaktor- Flucht in die Schwarzarbeit als letzter Ausweg der Menschen aus der Krise" -

Hier geht's zum Artikel "Spaniens Schattenwirtschaft".
Daraus schnell noch ein Zitat:

• "Es reicht nicht nur an allen Ecken und Enden zu sparen, man muss das System selbst überdenken, die Gier der Besitzenden bekämpfen und eben u. a. auch die Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt kontrollieren und verbessern."

Die Schattenwirtschaft
(la economía oculta oder auch economía sumergida, economía subterránea, economía clandestina):

• Im Vergleich mit den OECD-Ländern, für die für das Jahr 2006 ein durchschnittlicher Umfang von 14,5 % geschätzt wird, liegt Deutschland damit im Mittelfeld. An der Spitze liegen Griechenland (26,2 %, neueren Quellen zufolge sogar 30 - 40 %[3]), Italien (23,2 %), Spanien (20,2 %) und Portugal (20,1 %). Die USA (7,5 %) und die Schweiz (8,5 %) haben einen deutlich geringeren Anteil der Schattenwirtschaft am jeweiligen BIP zu beklagen.

[Cozumel]

Elke,

ich habe nicht von heute gesprochen (21% Mwst), sondern von der Aufbauzeit.
Und ebensowenig meinte ich nur einen Teil der Spanier, sondern alle. Auch die korrupten Politiker und Wirtschaftsbosse.

[Oliva B.]

Elke,

ich habe nicht von heute gesprochen (21% Mwst), sondern von der Aufbauzeit.
Und ebensowenig meinte ich nur einen Teil der Spanier, sondern alle. Auch die korrupten Politiker und Wirtschaftsbosse.

Ich weiß, dass du nichts über den neuen I.V.A.-Satz geschrieben hast, Cozumel, sondern ich habe nur versucht, deinen Gedankengang fortzusetzen und auf die Jetztzeit zu übertragen.

[TorreHoradada]

Gestern kam auf Phönix anlässlich des Merkel-Besuchs in Griechenland ein Bericht über die EURO-Einführung. Zwar stark auf Griechenland geprägt aber auch inhaltlich auf die anderen, notleidenden Staaten. Portugal, Spanien, Italien und Griechenland sollten überhaupt nicht dabei sein. Sehr interessant und brutal ehrlich. Die Zeche dafür zahlen wir alle, insbesondere die einfache Bevölkerung der oben genannten Länder. Wie man jetzt auch in Spanien sieht.

[Oliva B.]

Die hohe Jugendarbeitslosigkeit des Landes wird nicht nur für Spanien, sondern für ganz Europa dramatische Folgen haben, wie aus einer aktuellen Studie (Englisch) der Autoren der Europäischen Stiftung zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen hervorgeht. Mehr in dem Bericht der Sueddeutsche.

Die OECD warnt bereits vor Verhältnissen wie im Arabischen Frühling.

[TorreHoradada]

Gestern Abend kam auch im spanischen Fernsehen in den Nachrichten Bilder von den Zwangsräumungen der Bankia.
Die Leute sind verzeifelt und proben den passiven Widerstand. Was nichts nützt denn die Policia schlägt erbarmungslos mit Knüppeln auf die Zivilisten.
Und schon sind wir mitten im sozialen Unfrieden. Das mitten in Europa. Und hierbei geht es nicht um die Demonstratiosnwut der Südeuropäischen Lander wie noch vor 20 und 30 Jahren.