
In DDR-Betrieben, besonders in Großbetrieben, wurde am Frauentag für die Frauen eine große Feier veranstaltet. Abends durften dann auch die Kollegen kommen.
Auch die Rentnerinnen wurden eingeladen. Am Kalt-Warmen Buffet gab es Sachen, die es sonst nicht gab, z.B. Ölsardinen in schon geöffneten Büchsen. Die wickelten sich dann gern die Seniorinnen in ihre Serviette ein und nahmen sie mit nach Hause. Oft wickelten sie sich auch Wurst und geschnittenes Brot ein. Viel Rente hatten sie ja nicht. Und so hatten sie wieder eine Woche lang was zu essen und die Rente reichte etwas länger.
In kleineren Betrieben gab es kleinere Feiern. Ich habe sogar erlebt, daß die Kollegen sich Spitzenschürzen umbanden und Kaffee und Kuchen servierten. Für 2 Frauen gab es eine Flasche Wein.
Gleichberechtigung von Mann und Frau gab es auch in der DDR nur auf dem Papier und in der staatlichen Propaganda. Nach einem 8,75-Stunden-Arbeitstag wartete auf die meisten Frauen der Haushalt, bei dem die Ehemänner sich eher zurückhaltend betätigten.