"Nichts ist so wie es scheint", heißt ein Film aus dem Jahr 1998 - und wer bislang glaubte, die malerische Cala Moraig mit der spektakulären Cova dels Arcs am Fuß der Cumbre del Sol sei ein Werk göttlicher Schöpfung, muss sich belehren lassen.
Schöpfungsgeschichte:
Die 1970er Jahre standen im Zeichen des großen Immobilien- und Tourismusbooms, der Residenzialtourismus begann die fast unberührte Landschaft zu verändern und die ärmlichen, landwirtschaftlich geprägten Dörfer in Küstennähe blühten auf. Damals wurden die ersten Mammutprojekte entworfen, Landwirte verdienten sich durch den Verkauf ihrer unfruchtbaren Felder eine „goldene Nase“, und quasi über Nacht, so kommt es einem zumindest im Rückblick vor, wurden aus Inhabern kleiner Handwerksbetriebe große Unternehmer, der Dienstleistungssektor explodierte - Wohlstand zog ein, alles schien möglich.
1973 hatte ein pfiffiger einheimischer Bauunternehmer die Vision, zu Füßen der neuen Urbanisation Cumbre del Sol einen Strand zu erschaffen, um den Interessenten der Grundstücke hunderte Meter weiter oben einen Kaufanreiz zu bieten.
Deshalb wurde eine riesige Schneise in den Puig de la Llorença gesprengt, der gewaltige Riss im Berg (der heute als Cumbre del Sol bekannt ist, wurde teilweise mit Geröll aufgefüllt, und eine Zufahrtsstraße zum Meer gebaut, an deren Ende in einer Bucht die heutige Cala del Moraig entstand. Umweltschützer würden heute auf die Barrikaden gehen.

Die beliebte Cala del Moraig in Benitachell © Rathaus Benitachell
Stürme beschädigten immer wieder den Parkplatz am Strand, doch das Sturmtief Gloria verwüstete 2020 nicht nur den Parkplatz, sondern zerstörte auch den Strand und das Ende der Zufahrtstraße. Inzwischen wurden die Schäden behoben und die Gemeinde Benitachell erhebt Gebühren für das Parken an der Cala del Moraig, eine indirekte Zugangsbeschränkung, zur Vermeidung von Umweltschäden durch Menschenmassen an diesem beliebten Strand… Die Umweltschützer können wieder aufatmen.
Quelle mit Fotos noch vor dem großen Eingriff in die Landschaft:
La cala que nació de la dinamita del urbanismo