Holzbienen

Artenreiche Tier- und Unterwasserwelt; hier könnt ihr Tiere vorstellen, die an der Costa Blanca heimisch sind.
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Oliva B.
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Holzbienen

Beitrag von Oliva B. »

Die Holzbiene scheint ein Schädling zu sein. Ich habe sie an der Küste wie im Inland beobachtet. Die blauen Blüten des mehligen Salbeis (Salvia azul) scheinen sie magisch anzuziehen.
Holzbiene auf Salvia azul
Holzbiene auf Salvia azul
Die Holzbienen (Xylocopa; zusammengesetzt aus griech. ξύλον xylon ‚Holz‘ und κόπτειν koptein ‚schneiden‘, d.h. ‚die Holzschneidenden‘) sind eine Gattung aus der Familie der Echten Bienen (Apidae) innerhalb der Bienen. Von ihnen kommen acht Arten in Europa vor,[1] in Mitteleuropa sind es drei. Ihren deutschen wie auch den wissenschaftlichen Namen haben die Tiere, da die meisten Arten ihre Nester in Holz anlegen. Sie können durch ihre Nistweise Schäden verursachen und werden insbesondere in den Vereinigten Staaten beim Nisten in aus Holz gebauten Häusern und Holzgegenständen bekämpft.
Holzbiene V.JPG
Holzbiene VI.JPG
Holzbienen erreichen eine Körperlänge von 14 bis 28 Millimetern. Sie sind anhand ihres hummelartigen Körpers und der meist schwarzen Behaarung sowie den schwarzen Flügeln gut von anderen Bienengattungen zu unterscheiden. In Mitteleuropa kann man die Gruppe lediglich mit den Weibchen von Megachile parietina, die eine gewisse Ähnlichkeit aufweisen, verwechseln. Diese besitzen jedoch die für Megachile-Arten typische Bauchbürste.
Holzbiene I.JPG
blaue Flügel
blaue Flügel
In Mitteleuropa kann man Xylocopa iris gut von den beiden anderen vorkommenden Arten auseinanderhalten, die anhand äußerer Merkmale nur schwer bestimmt werden können.
Holzbiene im Anflug
Holzbiene im Anflug
Einige Arten besitzen eine Brustdrüse, welche am Rücken hinten am Thorax sitzt und vermutlich mit der Fortpflanzung in Zusammenhang steht.[/wiki]
runder Pöppes
runder Pöppes
Die wärmeliebenden Bienen haben ihre Hauptverbreitung in den Tropen und Subtropen und sind weltweit, außer im hohen Norden verbreitet. In Mitteleuropa fliegen sie in einer Generation in den Monaten April bis August.
Holzbienen sind „Nektarräuber“ und können mit ihrem kräftig gebauten Saugrüssel Blütenröhren durchstoßen, um Nektar zu saugen. Sie sammeln jedoch auch Pollen, den sie nicht nur mit den Haarbürsten auf den Schienen und der Ferse der Hinterbeine, sondern großteils auch in ihrem Kropf transportieren. Mit einem Kamm an der Maxille können sie Pollen aus der Behaarung der Vorderbeine kämmen und verschlucken. Die in Mitteleuropa vorkommenden Arten sammeln Nektar von verschiedenen Pflanzen (Polylektie), bevorzugen jedoch Schmetterlingsblütler und Lippenblütler. Männchen wurden beim Übernachten in selbst gegrabenen Erdlöchern beobachtet.
Und gleich wird gebohrt....
Und gleich wird gebohrt....
Holzbienen bauen anders als die meisten anderen Bienen ihre Nestgänge selbst. Sie nagen diese mit ihren kräftigen Mandibeln in Holz (meist Totholz) oder auch in markhaltige Stängel. In dünnen Ästen oder auch Pfählen wird in der Regel nur ein Gang genagt, in dickerem Holz werden parallele Gänge, die vom Hauptgang ausgehen, ausgehöhlt. Die einzelnen Brutzellen liegen in einer Linie hintereinander, werden mit Zwischenwänden aus Holz- oder Markstücken getrennt und mit einem wasserdichten Sekret überzogen. Der Proviant für die Brut hat die Form eines Brotlaibes und liegt längs an der Zellwand. Das Ei wird an der Längsseite des Proviants abgelegt, wobei sich das Weibchen bei der Eiablage zwischen den Proviant und die Zellwand zwängt. Ist das Nest fertig, werden nur die Nistgänge verschlossen, nicht jedoch der Nesteingang. Ein Nest ist etwa fünf Zentimeter tief und knickt entlang der Holzfaserrichtung in einem rechten Winkel mit einer Länge von zehn bis fünfzehn Zentimeter ab. Wird ein Nest von mehreren Bienen benutzt, kann es bis zu drei Meter lang werden.

Bereits nach eineinhalb bis zwei Monaten findet eine Verpuppung ohne die Bildung eines Kokons statt. Die Imagines der nächsten Generation treten damit sehr rasch auf, dennoch fliegen die Tiere in den gemäßigten Breiten in nur einer Generation. Sie fliegen während des Großteils der warmen Jahreszeit und überwintern schließlich einzeln oder in kleinen Gruppen in Spalten, selbst gegrabenen Erdlöchern oder ihren Nestern. Die Paarung findet erst nach der Überwinterung im Frühjahr statt. Ungewöhnlich für Solitärbienen ist die lange Lebensdauer der Weibchen, die anschließend weit in den Sommer hinein ihre Nester anlegen und sogar noch so lange leben, dass sie die Imagines ihrer Brut erleben und mit ihnen gemeinsam im Nest leben. Dies ist ansonsten nur von Bienen der Gattungen Halictus, Lasioglossum und den nahe verwandten Keulhornbienen (Ceratina) bekannt. Bei manchen Arten sind soziale Verhaltensweisen beobachtet worden, bei den mitteleuropäischen Arten ist dies bislang nicht nachgewiesen[/wiki]
Holzbiene IV.JPG
Quelle des Gesamten Textes (bis auf die Anleitung): Seite „Holzbienen“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 16. Juli 2013, 10:57 UTC. URL: http://de.wikipedia.org/w/index.php?tit ... =120595187 (Abgerufen: 2. September 2013, 21:09 UTC)

PS: Auch wenn es, wahrscheinlich bedingt durch die Wikipedia-Zitate, den Anschein hat, als wären die Fotos dort kopiert worden, ich kann euch versichern, sie sind von mir.
sol
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Re: Holzbienen

Beitrag von sol »

Oliva D. schreibt :
Das Ei wird an der Längsseite des Proviants abgelegt,
wobei sich das Weibchen bei der Eiablage zwischen den Proviant und die Zellwand zwängt.

doch wie wird das Ei befruchtet ?---------
Libellen tun es, und auch die die Holzbiene Xylocopa flavorufa tut es: Sie paart sich im Fluge.
Wissenschaftler haben nun einen "Klettverschluss" im Nano-Maßstab entdeckt, der verhindert,
dass das Männchen bei diesem Paarungs-Rodeo abgeworfen wird.

http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-76 ... 01-16.html
Gruss Wolfgang
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nixwielos
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Re: Holzbienen

Beitrag von nixwielos »

Das sind ja tolle Bilder Elke, danke! Und tatsächlich könnte man denken, Wikipedia hätte aufgerüstet :lol: ...
Viele Grüße von Nicole und Stefan!
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Florecilla
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Re: Holzbienen

Beitrag von Florecilla »

So ist es, nixwielos. Danke, Elke - du weißt ja, wie ich diese Makrobilder mag und so lernt man auf anschauliche Weise mal ganz nebenbei die ein oder andere Spezies kennnen.
Saludos,
Florecilla (Margit)


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vitalista
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Re: Holzbienen

Beitrag von vitalista »

Superinteressant und tolle Aufnahmen liebe Elke, jetzt weiß ich endlich, was das für Brummer sind, die mit ziemlichem Lärm hier rumfliegen, danke!
Wer morgens zerknittert aufsteht, hat tagsüber noch Entfaltungsmöglichkeiten!
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Citronella
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Re: Holzbienen

Beitrag von Citronella »

Hallo Oliva,

danke für die Aufklärung >:d< diese Schwarzflügeligen sind bei mir auch unterwegs.
Übrigens - tolle Aufnahmen!

Saludos
Citronella
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