Oliven als Zierbäume - Tipps für Hobbygärtner
- Oliva B.
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Oliven als Zierbäume - Tipps für Hobbygärtner
Ich weiß nicht, ob sie euch schon aufgefallen sind, doch sie kommen immer mehr in Mode:
Vor Jahren habe ich an der Küste einen Nachbarn unterhalb unseres Hauses beobachtet, der seinen Neubau auf einem Bancal errichten ließ, auf dem früher Wein angebaut wurde und an dessen Rändern Olivenbäume standen. Einer dieser alten Ölbäume stand in der Nähe seines neu gebauten Pools und ihn störten wahrscheinlich die herunterfallenden Blätter und die überreifen Oliven im Herbst, die seine Poolterrasse verschmutzten. Auf jeden Fall sah ich, wie er eines Tages seine alte Olive mit einer Axt traktierte und ihre Äste nach und nach abschlug. Nur noch den kahlen Stamm ließ er stehen, überzeugt, die Olive „erledigt“ zu haben. Doch er hatte die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Wer mit Olivenbäumen „lebt“, weiß dass diese kaum umzubringen sind. Vielleicht haben sie deshalb so lange überlebt und gehören inzwischen zu den ältesten Kulturbäumen der Menschheit.
Was also geschah weiterhin? Der Baum trieb wenig später wie der Teufel unterhalb all der Wunden, die ihm sein Besitzer geschlagen hatte. Wo früher ein einziger Ast sein Holz in den Himmel reckte, guckten nun viele neue Triebe aus dem alten Holz und zeigten dem Schänder eine lange Nase. Doch was macht man, wenn man so einen würdigen Olivenbaum in seinem Ziergarten hat, der zwar immergrün ist, aber viel Schmutz macht? Die Olive kann nicht anders, denn sie ist darauf programmiert, Oliven zu produzieren.
Doch wenn die Olive kein Nutzbaum mehr sein soll, was kann man damit machen?
Im Normalfall werden bei den Olivenbäumen (an der Oliven wachsen sollen) die störende Seitentriebe entfernt, ebenso abgestorbene Baumteile und Wassertriebe, die senkrecht nach oben schießen, wilde Wurzelaustriebe, die dem Baum die Kraft rauben, und alle Triebe, die zur Mitte des Baumes wachsen, damit Licht in die Krone kommt. Die Olive blüht erst am zweijährigen Trieb, dort entstehen also auch die Früchte.
Bei einem Zierbaum hingegen trifft die Schnittmethode kaum noch zu. Die Wurzelaustriebe müssen zwar weiterhin entfernt werden (viele Bauern spritzen sie einfach mit Chemie weg). Doch dann müssen alle Haupttriebe abgesägt (eingekürzt) werden und man muss warten, bis unterhalb der Schnittstelle neue Triebe aus dem Ast wachsen. Das geht relativ schnell, denn der Olivenbaum treibt unentwegt - zumindest hier in Spanien. Die neuen Triebe kürzt man dann auf eine einheitliche Länge ein (ca. 20 cm) und wartet, dass sich unterhalb dieser Schnittstelle wieder neue Seitentriebe bilden. Und DIE muss man dann im Zaum halten und in Form bringen - egal ob es sich nun um eine Schirm- oder Kugelform handelt. Übertrieben wäre es zu sagen, dass man sie mit der Nagelschere bearbeiten muss, aber viel mehr ist nicht von Nöten: eine einfache Rosenschere tut es auch. Praktisch ist es, wenn man den Baum zuvor auf eine bequeme Arbeitshöhe zurück gestutzt hat, dann fällt der regelmäßige Zierschnitt leichter. Logisch dass an den dauernd beschnittenen Trieben kaum noch Früchte entstehen.
die beschnittenen Olivenbäume. In letzter Zeit sieht man sie vermehrt in Gärten, Parkanlagen und Kreisverkehren, die kugelig oder schirmähnlich geschnittenen Oliven, ähnlich in Form gebracht wie Buchsbäume in Deutschland.
Dazu eine kleine Geschichte:Vor Jahren habe ich an der Küste einen Nachbarn unterhalb unseres Hauses beobachtet, der seinen Neubau auf einem Bancal errichten ließ, auf dem früher Wein angebaut wurde und an dessen Rändern Olivenbäume standen. Einer dieser alten Ölbäume stand in der Nähe seines neu gebauten Pools und ihn störten wahrscheinlich die herunterfallenden Blätter und die überreifen Oliven im Herbst, die seine Poolterrasse verschmutzten. Auf jeden Fall sah ich, wie er eines Tages seine alte Olive mit einer Axt traktierte und ihre Äste nach und nach abschlug. Nur noch den kahlen Stamm ließ er stehen, überzeugt, die Olive „erledigt“ zu haben. Doch er hatte die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Wer mit Olivenbäumen „lebt“, weiß dass diese kaum umzubringen sind. Vielleicht haben sie deshalb so lange überlebt und gehören inzwischen zu den ältesten Kulturbäumen der Menschheit.
Was also geschah weiterhin? Der Baum trieb wenig später wie der Teufel unterhalb all der Wunden, die ihm sein Besitzer geschlagen hatte. Wo früher ein einziger Ast sein Holz in den Himmel reckte, guckten nun viele neue Triebe aus dem alten Holz und zeigten dem Schänder eine lange Nase. Doch was macht man, wenn man so einen würdigen Olivenbaum in seinem Ziergarten hat, der zwar immergrün ist, aber viel Schmutz macht? Die Olive kann nicht anders, denn sie ist darauf programmiert, Oliven zu produzieren.
Doch wenn die Olive kein Nutzbaum mehr sein soll, was kann man damit machen?
Im Normalfall werden bei den Olivenbäumen (an der Oliven wachsen sollen) die störende Seitentriebe entfernt, ebenso abgestorbene Baumteile und Wassertriebe, die senkrecht nach oben schießen, wilde Wurzelaustriebe, die dem Baum die Kraft rauben, und alle Triebe, die zur Mitte des Baumes wachsen, damit Licht in die Krone kommt. Die Olive blüht erst am zweijährigen Trieb, dort entstehen also auch die Früchte.
Bei einem Zierbaum hingegen trifft die Schnittmethode kaum noch zu. Die Wurzelaustriebe müssen zwar weiterhin entfernt werden (viele Bauern spritzen sie einfach mit Chemie weg). Doch dann müssen alle Haupttriebe abgesägt (eingekürzt) werden und man muss warten, bis unterhalb der Schnittstelle neue Triebe aus dem Ast wachsen. Das geht relativ schnell, denn der Olivenbaum treibt unentwegt - zumindest hier in Spanien. Die neuen Triebe kürzt man dann auf eine einheitliche Länge ein (ca. 20 cm) und wartet, dass sich unterhalb dieser Schnittstelle wieder neue Seitentriebe bilden. Und DIE muss man dann im Zaum halten und in Form bringen - egal ob es sich nun um eine Schirm- oder Kugelform handelt. Übertrieben wäre es zu sagen, dass man sie mit der Nagelschere bearbeiten muss, aber viel mehr ist nicht von Nöten: eine einfache Rosenschere tut es auch. Praktisch ist es, wenn man den Baum zuvor auf eine bequeme Arbeitshöhe zurück gestutzt hat, dann fällt der regelmäßige Zierschnitt leichter. Logisch dass an den dauernd beschnittenen Trieben kaum noch Früchte entstehen.
Saludos,
Elke (Oliva B.)
Ortsporträts aus der Provinz Alicante
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- Citronella
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Re: Oliven als Zierbäume - Tipps für Hobbygärtner
Ehrlich gesagt, mir gefällt ein natürlich gewachsener Baum viel besser!
Die zurechtgestutzten Olivenbäume sehen irgendwie künstlich aus und sind eine Modeerscheinung. Sie passen meiner Meinung nach auch nur zu ganz modernen Bauten wo alles gradlinig und "künstlich" aussieht. Aber jedem wie es gefällt!
Saludos
Citronella
Die zurechtgestutzten Olivenbäume sehen irgendwie künstlich aus und sind eine Modeerscheinung. Sie passen meiner Meinung nach auch nur zu ganz modernen Bauten wo alles gradlinig und "künstlich" aussieht. Aber jedem wie es gefällt!
Saludos
Citronella
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Re: Oliven als Zierbäume - Tipps für Hobbygärtner
Stimmt, Citronella, es muss schon passen. Ich bin mir auch nie ganz sicher, ob ich diese Bäume schön oder häßlich finden soll. So gefallen mir die Bäume auf Olivas erstem Bild ganz und gar nicht, während ich den Baum auf dem letzten Bild schön und vor der Mauer sehr passend finde.
Aber die Geschmäcker sind ja bekanntlich sehr verschieden ... und das ist auch gut so.
Aber die Geschmäcker sind ja bekanntlich sehr verschieden ... und das ist auch gut so.
Re: Oliven als Zierbäume - Tipps für Hobbygärtner
Diese frisierten Olivenbäume sind zu bedauern.
Das Schönheitsempfinden der Menschen treibt oft seltsame Blüten.
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- Oliva B.
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Re: Oliven als Zierbäume - Tipps für Hobbygärtner
Mir fällt ein, dass ich zu den "frisierten" Olivenbäumen auch noch die passenden Kämme und Scheren anzubieten habe
In einer Ferreteria fand ich diese Gartengeräte: Wie lange soll die Farbe denn halten, wenn man mal so richtig loslegt?
In einer Ferreteria fand ich diese Gartengeräte: Wie lange soll die Farbe denn halten, wenn man mal so richtig loslegt?
Saludos,
Elke (Oliva B.)
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Re: Oliven als Zierbäume - Tipps für Hobbygärtner
Diese "Design-Gartengeräte" habe ich kürzlich auch in Gata de Gorgos gesehen. Passend dazu gab es auch "Haushalts-Equipment": Besen, Handfeger und Schaufel.
Ob man mit diesen Utensilien wirklich "loslegen" soll, weiß ich nicht. Vielleicht doch eher ein Gag zum Verschenken ...
Ob man mit diesen Utensilien wirklich "loslegen" soll, weiß ich nicht. Vielleicht doch eher ein Gag zum Verschenken ...