Schlechte Tierhaltung in Spanien ?

Gast6
activo
activo
Beiträge: 363
Registriert: Fr 17. Jul 2009, 08:50
Wohnort: Benissa
Kontaktdaten:

Schlechte Tierhaltung in Spanien ?

Beitrag von Gast6 »

Mit diesem Thema werde ich immer wieder konfrontiert, im TV, von Touris, von neu zugezogenen Ausländern und Residenten.
Nur es stimmt nicht pauschal, nicht alle Spanier sind Tierquäler!
Manches ist aus der Vergangenheit übriggebliebene Tradition (Corrida), manches schlichtweg vom Konsumentenverhalten abhängig, siehe Fleischproduktion! Der Mensch kauft über den Preis, nicht nach seinen eventuell noch vorhandenen Gefühlen! Darunter leiden weit mehr Tiere, das sollte man einmal bedenken.
Ich versuche immer mehr autonom zu leben, Gemüse anpflanzen und jetzt die Schweine...
Und schon taucht das erste Problem auf:
1 Spanferkel aus eigener Zucht und natürlich gefüttert kann ich geschlachtet für € 80.- verkaufen, soweit so gut. Nur wenn die Ferkel Eber sind muss man die kastrieren. Ich habe mich zu diesem Thema im Google schlau gemacht und siehe da,

ZITAT- Männliche Ferkel werden seit Jahrhunderten in Deutschland (pro Jahr 20 Millionen) auf diese Weise kastriert – ohne Betäubung, genauso wie in den meisten anderen Ländern Europas auch. Das ist erlaubt; Der Bauer kann den Eingriff selbst vornehmen. -ZITAT ENDE

Örtliche Betäubung kostet Geld das der Konsument nicht bezahlen wird, also was tun????

So, für heute mal genug, feue mich auf dei Diskussion die zweifellos entstehen wird.
Gast6
activo
activo
Beiträge: 363
Registriert: Fr 17. Jul 2009, 08:50
Wohnort: Benissa
Kontaktdaten:

Re: Schlechte Tierhaltung in Spanien ?

Beitrag von Gast6 »

Ich muss da nochmal nachhaken, ich weiss das euch das Thema unangenehm ist, ich will auch keine Streitgespräche provozieren!
Was ich will ist das ihr darüber wenigstens ein bisschen nachdenkt!
Bild
So sehen die Tiere im Supermarkt aus, da denkt keiner daran was vorher war!
Da muss man sein Gewissen nicht belasten, es ist alles sauber und clean!

Nur, so ist die Wirklichkeit!


Ich versuche immer mehr als Selbstversorger zu leben, ganz wird mir das nie gelingen!
Zuletzt geändert von Gast6 am Sa 25. Jul 2009, 11:28, insgesamt 2-mal geändert.
Gast1
apasionado
apasionado
Beiträge: 930
Registriert: Mi 27. Mai 2009, 11:33
Wohnort: Bayern - früher mal Crevillente
Kontaktdaten:

Re: Schlechte Tierhaltung in Spanien ?

Beitrag von Gast1 »

... uns jedes Mal, wenn ich solche Berichte lese oder Bilder von gequälten Masttieren sehe, beschließe ich, Vegetarierin zu werden. Ganz habe ich es noch nicht geschafft, obwohl mein bzw. unser Fleischkonsum sehr reduziert ist.
Gruß Uschi
Gast6
activo
activo
Beiträge: 363
Registriert: Fr 17. Jul 2009, 08:50
Wohnort: Benissa
Kontaktdaten:

Re: Schlechte Tierhaltung in Spanien ?

Beitrag von Gast6 »

ursula ellis hat geschrieben:... uns jedes Mal, wenn ich solche Berichte lese oder Bilder von gequälten Masttieren sehe, beschließe ich, Vegetarierin zu werden.
Hallo Uschi, es soll ja auch niemand zum Vegetarier werden wenn er das nicht möchte, der Mensch ist nun mal ein "Fleischfresser"!
Das Problem ist das die meisten Konsumenten über den Preis kaufen! Je niedriger der Preis desto schlechter die Produktionsbedingungen, so ist das nun mal. Diese Entwicklung können wir nicht mehr ändern. Was ich für meinen Teil nun versuche ist autonomer zu leben. Auf Rancho Benissa habe ich Gott sei Dank die Möglichkeiten dazu.
Ich musste mich auch erstmal überwinden meine eigenen Schweine zu essen! Nun es geht langsam, ich denke dabei immer an das Verhalten der "primitiven" Völker z.B. der Aborigines. Sie denken in Ehrfurcht und Dankbarkeit an die Tiere die sie getötet haben und nun verspeisen. Der Gedanke war mir anfangs auch nicht angenehm, aber besser als an die Bilder der Fleischproduktion zu denken ist es allemal.
Klick dich einfach mal durch meine HP, da habe ich heute kräftig aktuallisiert!
Das gilt auch für alle anderen aus der Gegend, ich versuche nun alle altenativen Anbieter (Biohöfe- Läden etc.) unter einen Hut zu bringen....
Benutzeravatar
kala
especialista
especialista
Beiträge: 1222
Registriert: Do 14. Mai 2009, 17:14
Wohnort: La Safor
Kontaktdaten:

Re: Schlechte Tierhaltung in Spanien ?

Beitrag von kala »

Hallo Gerardo,
natürlich kaufen fast alle Menschen nach dem Preis - muss man ja irgendwie auch, denn jeder Mensch hat nun mal nur eine begrenzte Menge von den so beliebten Talerchen zur Verfügung. Bei einem ist es mehr, bei dem anderen weniger. Aber ich habe ebend trotzdem meine Zweifel, dass teureres Fleisch undbedint mit besserer Tierhaltung in Zusammenhang gebracht werden kann.

Die Massentierhaltung ist nun mal nicht gut für die Tiere. Das war sie nie und wird sie auch nie sein. Ich habe auch mal einen Bericht gelesen, dass die Hühner aus Freilandhaltung (können auch Enten oder Gänse gewesen sein), deutlich häufiger verletzt sind als die in den Batterien. Was einfach daran liegt, das der Auslauf nicht wirklich gross ist und zu viele Tiere in einer Heerde (heisst vermutlich in dem Fall anders) gehalten werden dürfen. Wie bei Menschen auch, trampeln sich die Tiere oft zu tode oder verletzen sich schwer, sobald eines ins Stolpern gerät. Insofern ist also die Bodenhaltung auch nicht optimal.

Was ist aber wirklich sehr problematisch ansehe sind die EU Bestimmungen zum Schlachten. Es wurden wegen der industriellen Gleichberechtigung Schlachthöfe in Gegenden gebaut, wo nicht ansatzweise Tiere gehalten werden (können). Z.B. Süditalien. Damit die aber auch ausgelastet werden, wird das Schlachtvieh den Schlachthöfen zugeteilt. Das wiederum hat zur Folge, dass die lebenden Tiere hunderte, manchmal tausende km durch Europa transportiert werden, um letztlich im "richtigen" Schlachthof zu landen. Die Transportunternehmen halten wohl auch eher selten die entsprechenden Bestimmungen zur Versorgung der Tiere ein, dabei wurden -ebenfalls von der EU- Tierrastplätze geschaffen, auf denen die Tiere entladen werden können, wo sie versorgt werden und übernachten können. Tierschützer stehen oft auf verlorenem Posten, die örtliche Polizei ist nicht interessiert an der Verfolgung dieser Fahrer, bzw. Transportunternehmen. Für mich ist das (derzeit) einer der "Hauptaufreger" in Bezug auf Massentierhaltung.
lg
kala
lg
kala
Gast6
activo
activo
Beiträge: 363
Registriert: Fr 17. Jul 2009, 08:50
Wohnort: Benissa
Kontaktdaten:

Re: Schlechte Tierhaltung in Spanien ?

Beitrag von Gast6 »

Hallo kala,
deine Zweifel das teures "bio" Fleisch auch nicht besser ist teile ich mit dir. Es ginge eigentlich nur wenn man den Hof und den Bauern kennt, was wiederum heisst dass man nur in seinem Umfeld einkauft und damit die SINNLOSEN TRANSPORTWEGE überflüssig macht. Das sind schon mal 2 Fliegen mit einer Klappe! Das muss auch nicht wesentlich teurer sein wenn es von den örtlichen Verbrauchern angenommen wird. Ich habe im TV gesehen dass in exclusiven DelikatessenGeschäften in D das Fleisch von Cerdos Ibericas (die leben frei und fressen fast nur Eicheln) mit bis zu 270.- / kg verkauft wird, das ist hoffnungslos überzogen und nur ein reiner VIP Artikel.

Verletzungen und tote Tiere gibt es sicher auch am Bauernhof das ist richtig. Nur sich in "Freiheit" zu verletzen ist allemal schöner. Ausserdem werden verletzte Tiere schnell getötet oder behandelt und tote Tiere entsorgt, die bleiben nicht so lange liegen bis sie von den eigenen Artgenossen an-und aufgefressen werden x(

Das mit der Wirtschaftsauslastung und den Transporten ist nur von komerziellen Gedanken getragen und hat mit Ehrfurcht vor dem Leben nichts zu tun. Das ist nur Gewinn orientiert.
Ich plädiere zur Nahversorgung und werde alle anderen Produkte wenn es geht abbauen!
Benutzeravatar
kala
especialista
especialista
Beiträge: 1222
Registriert: Do 14. Mai 2009, 17:14
Wohnort: La Safor
Kontaktdaten:

Re: Schlechte Tierhaltung in Spanien ?

Beitrag von kala »

Hallo,
natürlich ist es der Idealfall, wenn der Bauernhof um die Ecke ist und man sich das Schwein vorher anschauen kann - wobei ich nicht weiss, ob ich dann nicht doch lieber auf die Müsli/Grünfutter - Ernährungsvariante umsteigen würde. Aber mit dem Hof um die Ecke ist das ja auch so eine Sache. Es gibt weder bei Grossstädten entsprechend ausreichende Versorgungsvarianten, noch in allen ländlichen Gebieten. Denn es ist nun mal nicht jeder Ort zur Viehhaltung geeignet. Ich verstehe nur nicht, warum man das Fleisch nicht im vararbeiteten Zustand transportiert. :@) Die Tiere müssen doch nicht leben. Und wenn die abgelegenen Gebiete denn unbedingt von der EU verordnete Arbeit brauchen, dann sollen sie die vorverarbeiteten Tiere kaufen und nicht die Steaks und die Wurst.

Zum Thema der überteuerten Sachen - nun ja, sagen wir mal so, wer im KaDeWe oder bei Dallmeyr einkauft, der beschwert sich im Regelfall auch nicht über die eigentlich viel zu hohen Preise. Dafür hat MAN dann eben das TATA ringsrum - jedem wie es einem gefällt.
Die Frage bei den Preisen ist eher die zwischen niedrigem und mittlerem Niveau. Ich bezweifle eben, dass die Mittelpreisschicht immer auch aus besserer Haltung stammende Tiere verwendet. Und wenn die dann noch lebend durch halb Europa gekarrt werden, hat sich die "bessere" Haltung dann auch schon wieder irgendwie in Luft aufgelöst.

Auch ist es interessant, wie Lidl und Alid in Spanien mehr oder weniger die gleichen Preise wie in D anbieten können. Die Sachen müssten doch zumindest um den Transport teurer sein - oder sind sie das? Ich kenne die Preise in D nicht - aber sollte es da noch billiger sein, ist mir ein Rätsel, wie da der Bauer überhaupt noch was verdienen kann.

Insgesamt ist das ein sehr kompliziertes und umfassendes Thema, hier will ich auch kein Politiker sein, der Entscheidungen treffen muss. Ist irgendwie wie bei den Krankenkassen. Jeder klagt, jeder jammert, jeder hat zu wenig, immer ist es zu schlecht, nur dass hier eben die Tiere die Leidtragenden sind.

in diesem Sinne wünsche ich einen Guten Appetit 3:-O
lg
kala
Gast1
apasionado
apasionado
Beiträge: 930
Registriert: Mi 27. Mai 2009, 11:33
Wohnort: Bayern - früher mal Crevillente
Kontaktdaten:

Re: Schlechte Tierhaltung in Spanien ?

Beitrag von Gast1 »

kala hat geschrieben: Auch ist es interessant, wie Lidl und Alid in Spanien mehr oder weniger die gleichen Preise wie in D anbieten können. Die Sachen müssten doch zumindest um den Transport teurer sein - oder sind sie das? Ich kenne die Preise in D nicht - aber sollte es da noch billiger sein, ist mir ein Rätsel, wie da der Bauer überhaupt noch was verdienen kann.
Als ich vor zwei Jahren mal kurz in Spanien war, konnte ich feststellen, dass die Preise von Lidl in Spanien höher waren als in Deutschland. Hat nicht auch Spanien eine höhere MwSt.? (20 %)??
Ich bin Gottseidank kein großer Fleischesser und mein Mann hat einen Vetter, der einen Bio-Bauernhof betreibt. Mein Fleisch, Gemüse und Eier kaufe ich da. Würde ich diese Möglichkeit nicht haben, würde ich auf vieles verzichten. Dass Leute bei Lidl Fleisch kaufen, verstehe ich sowieso nicht. Hackfleisch, das man eigentlich am gleichen Tag verarbeiten soll, hat dort ziemlich lange Mindesthaltbarkeitsdaten. Dann doch lieber Sojaflocken. Die schmecken, wenn man sie richtig würzt fast wie Hackfleisch. Ich liebe Soja-Buletten.
Gruß Uschi
Benutzeravatar
kala
especialista
especialista
Beiträge: 1222
Registriert: Do 14. Mai 2009, 17:14
Wohnort: La Safor
Kontaktdaten:

Re: Schlechte Tierhaltung in Spanien ?

Beitrag von kala »

Hallo Uschi,
na dann habt Ihr eigentlich Glück mit dem Fleischbedarf und Euren Möglichkeiten.

Zum Thema Hackfleisch, also die Mindesthaltbarkeit und wann dieses aus den Supermärkten hier verschwindet, ist ja so eine Sache, ich glaube nicht, dass Aldi und Lidl da schlechter oder langsamer sind, als die anderen (im Schnitt, es gibt immer Ausnahmen).

lg
kala
lg
kala
Alex

Re: Schlechte Tierhaltung in Spanien ?

Beitrag von Alex »

Hallo Gerado ,

Gerado schreibt :

1 Spanferkel aus eigener Zucht und natürlich gefüttert kann ich geschlachtet für € 80.- verkaufen, soweit so gut. Nur wenn die Ferkel Eber sind muss man die kastrieren. Ich habe mich zu diesem Thema im Google schlau gemacht und siehe da,



Sprichst du da von deinen Hängebauchschweinen ? :((

Lg Alex
Antworten

Zurück zu „Spanische Sitten & Gebräuche“