Orangenklau?

Kleine Erlebnisse erzählen, Erfahrungen austauschen, Fragen stellen und Ratschläge erteilen
Benutzeravatar
snowking
activo
activo
Beiträge: 150
Registriert: Sa 13. Jul 2019, 09:16
Wohnort: Salzburg bzw. Beniarbeig/Denia

Orangenklau?

Beitrag von snowking »

Bitte diesen thread als smaltalk nicht juristisch bewerten:

Bei meinen sportlichen Aktivitäten in der Natur komme ich ständig durch weitläufige Orangenplantagen, viele frei zugänglich (ohne Umzäunung). Die Ernte ist ja - abhängig von der Sorte - nach wie vor noch im Gang. Dabei ist mir aufgefallen, daß Passanten gerne mal zugreifen oder mir mit einer paar Orangen / Mandarinen in den Händen begegnen, die offfensichtlich gerade gepflügt oder aufgehoben wurden. Viel Schwund scheint ohnehin gegeben, da zahlreiche heruntergefallene Früchte am Boden liegenbleiben und vor sich hinfaulen. An und wann entdeckt man auch Baumgruppen, die offensichtlich überhaupt nicht abgeerntet werden.

In Österr. sollte man sich nicht einfach so bedienen (dort natürlich andere Früchte). Abhängig vom Bauern / Plantageninhaber müßte man wüsten Beschimpfungen oder Drohungen von wegen Anzeige wegen Diebstahl rechnen.
Wie sind eure Kenntnissse/Erfahrungen? SInd die Spanier da einfach entspannter oder habe ich´s nur nicht mitbekommen und es wird hier (auch) rigoros gegen Orangediebstahl vorgegangen?

LG
snowking
Es gibt keine Instanz über der Vernunft (Sigmund Freud)
Miesepeter
especialista
especialista
Beiträge: 4114
Registriert: Mi 8. Jun 2016, 10:45
Wohnort: S.O.-Spanien

Re: Orangenklau?

Beitrag von Miesepeter »

Am besten fragt man den Eigentümer ob man ein paar Früchte nehmen darf und sgnalisiert Bereitschaft zum bezahlen. Ist der Eigentümer oder sonst jemand nicht gegenwärtig, na ja der gute Vorsatz ist jedenfalls da......aber bitte keine Äste abreißen - alles shon dagewesen. Im schlimmsten Fall spricht die span. Justiz von einem sogen. "hurto básico" vglw. leichter Diebstahl (bis 400,- ), der nicht geahndet wird.
Der Intellekt steht nachgeordnet zum Willen (Briefträger Gert Postel)
Reichtum ist die Fähigkeit, das Leben voll auszukosten (H. D. Thoreau)
Vorsicht bei Wünschen, sie können erfüllt werden - eigene Erfahrung
Benutzeravatar
Oliva B.
Administratorin u. Moderatorin
Administratorin u. Moderatorin
Beiträge: 21594
Registriert: Mi 6. Mai 2009, 08:17
Wohnort: Heute hier, morgen dort, bin kaum da, muß ich fort...

Re: Orangenklau?

Beitrag von Oliva B. »

Miesepeter hat geschrieben: Fr 28. Jan 2022, 14:10 Am besten fragt man den Eigentümer ob man ein paar Früchte nehmen darf und sgnalisiert Bereitschaft zum bezahlen. Ist der Eigentümer oder sonst jemand nicht gegenwärtig, na ja der gute Vorsatz ist jedenfalls da......aber bitte keine Äste abreißen - alles shon dagewesen. Im schlimmsten Fall spricht die span. Justiz von einem sogen. "hurto básico" vglw. leichter Diebstahl (bis 400,- ), der nicht geahndet wird.

Das ist auch der einzig richtige Weg. Selbst das "Fallobst" gehört den Bauern.

Der Landwirt kauft und pflanzt seine Bäume, zieht sie, schneidet und düngt sie, bewässert sie teilweise (dafür müssen Bewässerungsschlääuche gelegt werden und das Wasser bezahlt werden), behandelt sie bei Krankheit, schützt sie vor Schadinsekten, und hält die Erde unkrautfrei. Am Ende darf er ernten - aber wenn er Glück hat und es keine Missernte gab. Und dann kommen Leute und fallen in die Plantagen ein, trampeln alles nieder, und reißen Zweige ab, weil sie keine Schere dabei haben. Das heißt sie klauen die Früchte (und auch Brennholz)! Das ist kein Kavaliersdelikt und auch kein, sondern eindeutig Diebstah! :evil: .

Ich spreche aus Erfahrung. Obwohl unsere Kirschbäume sehr versteckt stehen, wurden unsere ersten Kirschen (dicke, dunkle Herzkirschen, die am Anfang der Saison sehr teuer sind) vier Jahre lang hintereinander bei "Nacht und Nebel" abgeerntet. Mann, was war ich sauer! :evil:
Benutzeravatar
snowking
activo
activo
Beiträge: 150
Registriert: Sa 13. Jul 2019, 09:16
Wohnort: Salzburg bzw. Beniarbeig/Denia

Re: Orangenklau?

Beitrag von snowking »

Miesepeter hat geschrieben: Fr 28. Jan 2022, 14:10 Am besten fragt man den Eigentümer ob man ein paar Früchte nehmen darf und sgnalisiert Bereitschaft zum bezahlen.
...Bin ja nur Beobachter und habe kein Problem mir die Früchte im Laden zu kaufen. Aber der Eigentümer wird im seltensten Fall gerade vor Ort sein und "steht meist auch nicht außen dran".
Oliva B. hat geschrieben: Fr 28. Jan 2022, 14:52
Das ist auch der einzig richtige Weg. Selbst das "Fallobst" gehört den Bauern.

Der Landwirt kauft und pflanzt seine Bäume, zieht sie, schneidet und düngt sie, bewässert sie teilweise (dafür müssen Bewässerungsschlääuche gelegt werden und das Wasser bezahlt werden), behandelt sie bei Krankheit, schützt sie vor Schadinsekten, und hält die Erde unkrautfrei. Am Ende darf er ernten - aber wenn er Glück hat und es keine Missernte gab. Und dann kommen Leute und fallen in die Plantagen ein, trampeln alles nieder, und reißen Zweige ab, weil sie keine Schere dabei haben. Das heißt sie klauen die Früchte (und auch Brennholz)!
Du antwortest ein weinig an meiner Frage vorbei und der rechtliche Aspekt, Aufwand und Arbeit versteht sich von selbst. Sprach ausdrücklich nicht von Plünderern die einfallen, Äste abreissen, trampeln, zerstören... (sowas mußte ich zum Glück noch nicht sehen), sondern von Passanten die 1 -2 Früchte die von der Straße aus erreichbar sind mitnehmen oder gleich vernaschen.
Und natürlich gehört auch das Fallobst dem Plantageneigentümer. Es ist nur schade - aber deine Reaktion/Antwort verdeutlicht, daß man die Früchte wohl lieber verfaulen läßt als mitzunehmen um keins Drauf zu kriegen - obwohl diese massenweise am Boden liegen und die Eigentümer sich jenseits der Haupternte kaum die Mühe machen sie zu kontrollieren oder aufzuheben.
Oliva B. hat geschrieben: Fr 28. Jan 2022, 14:52 Das ist kein Kavaliersdelikt und auch kein, sondern eindeutig Diebstah! :evil: .

Ich spreche aus Erfahrung. Obwohl unsere Kirschbäume sehr versteckt stehen, wurden unsere ersten Kirschen (dicke, dunkle Herzkirschen, die am Anfang der Saison sehr teuer sind) vier Jahre lang hintereinander bei "Nacht und Nebel" abgeerntet. Mann, was war ich sauer! :evil:
Du reagierst genau, wie mir aus Deutschl./Österr. bekannt und zu erwarten. Und genau darum ging es mir - ist die spanische Mentalität vielleicht anders und die nehmen das gelassener???
Aber vielleicht kann man in einem deutschsprachigen Forum auch gar keine aussagekräftige Antwort dazu erwarten.

Interessant auch, habe extra einleitend den "small talk" Aspekt betont und um "außen-vor lassen" des juristischen gebeten. Und die einzigen beiden Antworten drehen sich dann doch ums rechtliche.
Nehme an, daß Oliva B. als Administratorin schon sehr lange zumindest zeitweise in Spanien lebt. - Die einmal anerlernten Verhaltens-/ und Urteilsmuster prägen scbeinbar für´s ganze Leben.

LG
snowking
Es gibt keine Instanz über der Vernunft (Sigmund Freud)
Cozumel
especialista
especialista
Beiträge: 11708
Registriert: Mo 26. Apr 2010, 22:10
Wohnort: Schwarzwald

Re: Orangenklau?

Beitrag von Cozumel »

Du hast ja recht, aber bei dem Thema liegen die Nerven blank.

Jedes Jahr werden regelmässig (wie man so liesst von Rumänen) die Felder, OBst und Gemüse, professionell "abgeerntet".
Jetzt müssen die Bauern auch noch Sicherheitsmassnahmen treffen.
Das ist kein kleines Problem hier.
Benutzeravatar
snowking
activo
activo
Beiträge: 150
Registriert: Sa 13. Jul 2019, 09:16
Wohnort: Salzburg bzw. Beniarbeig/Denia

Re: Orangenklau?

Beitrag von snowking »

Cozumel hat geschrieben: Fr 28. Jan 2022, 16:09
Jedes Jahr werden regelmässig (wie man so liesst von Rumänen) die Felder, OBst und Gemüse, professionell "abgeerntet".
Jetzt müssen die Bauern auch noch Sicherheitsmassnahmen treffen.
Das ist kein kleines Problem hier.
Oh, das wußte ich nicht. Das ist selbstverständlich mehr als nur ärgerlich.

Da sieht man wie Impressionen die man im Vorbeigehen gewinnt, täuschen können!

Danke für den Hinweis.

LG
snowking
Es gibt keine Instanz über der Vernunft (Sigmund Freud)
ladyLee
simpatizante
simpatizante
Beiträge: 29
Registriert: Di 28. Dez 2021, 19:13

Re: Orangenklau?

Beitrag von ladyLee »

Es ist zwar schon ewig her: wir waren in Portugal und besuchten Freunde meiner Eltern, Portugiesen. Die Straße war eine "Orangenallee" und es lagen viele Orangen auf der Straße. Ich fragte dann auch, ob man die nicht aufheben und mitnehmen kann. Die Antwort war dann schon schockierend... können kann man alles, aber es ist verboten und wenn man dann erwischt wird, kann das sehr teuer werden. Wie gesagt, es ist schon sehr lange her. Ich weiß nicht, ob es hier in Spanien ähnlich ist.... Wir waren gerade einkaufen: 4 kg Orangen 2€, da muss ich nirgendwo Mundraub begehen.
Benutzeravatar
snowking
activo
activo
Beiträge: 150
Registriert: Sa 13. Jul 2019, 09:16
Wohnort: Salzburg bzw. Beniarbeig/Denia

Re: Orangenklau?

Beitrag von snowking »

Hier sieht man ja auch Innerstädtisch mancherorts Orangenbäume zur Dekoration mit reichlich Früchten die nicht abgeerntet werden. - Dazu wurde mir gesagt, daß seien absichtliche bitterschmeckende Sorten, damit sie an den Bäumen gelassen und nicht geplündert würden. Wer weiß ob´stimmt, hab´s nicht überprüft. :-? :-?
Es gibt keine Instanz über der Vernunft (Sigmund Freud)
Benutzeravatar
sonnenanbeter
especialista
especialista
Beiträge: 1419
Registriert: Mo 11. Apr 2011, 18:27
Wohnort: Costa Blanca zwischen Alicante und Torrevieja

Re: Orangenklau?

Beitrag von sonnenanbeter »

ladyLee hat geschrieben: Fr 28. Jan 2022, 17:36[...] Wir waren gerade einkaufen: 4 kg Orangen 2€, da muss ich nirgendwo Mundraub begehen.
Bei diesen Endverbraucherpreisen erklärt sich dann auch von selbst, warum viele Orangenplantagen vor sich hingammeln.
Gruss
Herbert

Lebensstandard ist der Versuch, sich heute das zu leisten, für was man auch in zehn Jahren kein Geld haben wird.
haSienda
especialista
especialista
Beiträge: 1798
Registriert: Sa 30. Apr 2011, 02:29

Re: Orangenklau?

Beitrag von haSienda »

Mir stellt sich nicht die Frage, WAS der Besitzer der Bäume mit seinen Früchten macht. Es sind SEINE Früchte. Ende.

Gruss
Derek
Antworten

Zurück zu „Spanische Plauderecke“