2020 - ein gutes Jahr in der Geschichte

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Scandy
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2020 - ein gutes Jahr in der Geschichte

Beitrag von Scandy »

Wenn wir an 2020 denken, so sicherlich an die vielen Zipperleins, Maske, Thermometer, Einschränkungen.

Irgendwann (weit nach uns) werden Wissenschaftler mit all diesen Aspekten beschäftigt sein, doch in die Geschichte wird wohl folgende Meldung eingehen:

Papst Franziskus: alle Homosexuellen haben ein Recht auf eine Famile.

Quelle: https://www.berlingske.dk/international ... okWPl80Jj4

Scandy

PS.: "das ich das noch erleben darf", war einer der favorisierten Sprüche meiner Oma ;) nun bin ich wohl "in diesem Alter" und kopiere gerne: WER hätte das gedacht
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Mausifan
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Re: 2020 - ein gutes Jahr in der Geschichte

Beitrag von Mausifan »

Gibt‘s das auch in Deutsch? >:d<
Zeit ist eine Illusion die das Bewusstsein erfunden hat um die Realität zu verstehen.
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vitalista
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Re: 2020 - ein gutes Jahr in der Geschichte

Beitrag von vitalista »

Ich glaube kaum, dass ich noch erleben werde, wie die Kirchenoberen Konsequenzen aus ihrer schon immer gelebten Doppelmoral und Heuchelei ziehen werden, denn da bräche ja ihr ganzes Selbstbild zusammen, aber einen guten und richtigen Schritt in die richtige Richtung hat Franziskus immerhin gemacht.

Wie schizophren muss ein Verhalten sein, wenn unser Herr Ratzinger noch 2003 verlauten ließ: "Nach der Lehre der Kirche kann die Achtung gegenüber homosexuellen Personen in keiner Weise zur Billigung des homosexuellen Verhaltens oder zur rechtlichen Anerkennung der homosexuellen Lebensgemeinschaften führen", oder gar im Zusammenhang mit der Homo-Ehe von einer "Selbstzerstörung des Menschen und der Zerstörung von Gottes Werk selbst" spricht, man selbst aber als Homosexueller in der Kirche, ja im Vatikan arbeitet und beheimatet ist.

Selbst wenn weitaus weniger als 80% der Priester im Vatikan schwul sind (was ich übrigens nicht glaube), das Doppelleben, das zu leben sie gezwungen sind, hat sich in ihrem Denken und Fühlen festgesetzt.
Die Erkenntnis, dass man schwul sein und schwul leben und schwul heiraten darf, würde ihr ganzes bisheriges Leben ad absurdum führen.

Da lobe ich mir den Schritt in die richtige Richtung, die Franziskus jetzt gegangen ist und hoffe, man bleibt auf diesem Weg. Denn eine wirkliche Veränderung im Denken des Vatikans kann nur poco a poco erfolgen.
Wer morgens zerknittert aufsteht, hat tagsüber noch Entfaltungsmöglichkeiten!
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highgate
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Re: 2020 - ein gutes Jahr in der Geschichte

Beitrag von highgate »

Mausifan hat geschrieben: Do 22. Okt 2020, 07:20 Gibt‘s das auch in Deutsch? >:d<

Übersetzung des Zitats:

In dem neuen Dokumentarfilm 'Francesco' fordert Ave Frans alle Länder der Welt auf, schwulen Paaren die Möglichkeit zu geben, eine eingetragene Partnerschaft einzugehen.

Es schreibt Reuters.

„Homosexuelle haben das Recht, eine Familie zu sein. Sie sind Kinder Gottes und haben das Recht auf eine Familie. Niemand hätte sich die Hand abschneiden oder deswegen unglücklich gemacht werden sollen ", sagt Papst Franziskus.

Laut Austen Ivereigh, der hinter einer Biographie von Papst Franziskus steht, ist dies die klarste Aussage, die der Papst jemals in seiner Rede über seine Position in dieser Angelegenheit gemacht hat.

Es gab bereits Zweifel an der Unterstützung von Papst Franziskus für schwule Paare.

Als er Erzbischof der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires war, war er gegen Gesetze, die es schwulen Paaren erlauben würden, zu heiraten.

Er war jedoch ein Anwalt für schwule Paare, um eine eingetragene Partnerschaft eingehen zu können.

„Wir müssen ein Gesetz über eingetragene Partnerschaften schaffen. Dann sind sie gesetzlich abgesichert. Dafür war ich immer verantwortlich ", sagt er in dem Film von Evgeny Afineevsky.

Ende der Übersetzung
Liebe Grüße, Hans-Jürgen

Es gibt keinen größeren Luxus, als nur das tun zu können,zu dem man Lust hat.

"Alt ist nur der, dessen Geist keine Leidenschaft mehr kennt." (Konfuzius)
Miesepeter
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Re: 2020 - ein gutes Jahr in der Geschichte

Beitrag von Miesepeter »

Die kath. Kirche tat sich schon immer sehr schwer, mit der Dynamik der Entwicklung des gesunden Menschenverstandes Schritt zu halten, geschweige denn, vorausschauend, positiv dazu beizutragen. Eher das Gegenteil: Andersdenkende wurden verfolgt und anderweitig beseitigt - die Inquisition existierte in Spanien bis 1834. Marx sagte ganz richtig "Religion ist Opium fürs Volk". Wieviel Unheil, Mord und Totschlag wurde und wird bis heute im Namen Gottes (Gott mit uns), Allahs u.a. angerichtet und sogar verherrlicht. Ich selbst kann mich fúr keine Religion begeistern, und mein GLAUBE braucht niemand zu interessieren. Ach so, alle Religionen sind auf das gleiche aus: DEIN GELD. Und in D macht der Staat mit und wird zum Erfüllungsgehilfen. Nun zu den Homosexuellen. Mit 13 Jahren (hatte damals keine Ahnung von nichts) wurde ich von so einem Typen angemacht/angegriffen/hingelangt. Der Schock war unvergesslich, aber ich wurde damit allein gelassen und erst Jahre später erfuhr ich dann, um was es ging.
Der Intellekt steht nachgeordnet zum Willen (Briefträger Gert Postel)
Reichtum ist die Fähigkeit, das Leben voll auszukosten (H. D. Thoreau)
Vorsicht bei Wünschen, sie können erfüllt werden - eigene Erfahrung
camahewe
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Re: 2020 - ein gutes Jahr in der Geschichte

Beitrag von camahewe »

Herr Ratzinger war, bevor er Papst wurde, Vorsteher der Glaubenskongregation, früher bekannt als Inquisition. Das heisst, sie besteht immer noch!
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Atze
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Re: 2020 - ein gutes Jahr in der Geschichte

Beitrag von Atze »

camahewe hat geschrieben: Do 22. Okt 2020, 10:11 Herr Ratzinger war, bevor er Papst wurde, Vorsteher der Glaubenskongregation, früher bekannt als Inquisition. Das heisst, sie besteht immer noch!
Ursprünglich war die Inquisition keine zentrale Behörde. Dieses neue (und für die damalige Zeit eher fortschrittliche) Gerichtsverfahren wurde ab etwa 1240 von Fall zu Fall lokal eingesetzt, nachdem ein päpstlicher Legat in Südfrankreich von Katharern ermordet wurde. Getragen wurden die Verfahren eher dezentral von örtlichen Behörden.
Die Spanische Inquisition war, nachdem sie mit Genehmigung des Papstes 1478 gegründet wurde, von Rom weitgehend unabhängig und verfolgte eine eigene Agenda.
Eine organisierte römische Inquisition (Glaubenskongregation) gab es erst ab 1542 gegen das Vordringen des Protestantismus. Napoleon schaffte sie 1798 ab. 1814 wurde sie wieder eingesetzt, war aber ein bloßes Amt ohne Machtmittel.
Eigentlich bedeutet Inquisition "Befragung", läßt sich aber besser mit "Wahrheitsfindung" übersetzen.
LG Atze
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