so, nachdem wir die Städte Flanderns nun schon ausführlich bewundert haben, stelle ich euch nun die Küste vor.
67 km lang ist die Küste Flanderns. Sie erstreckt sich von De Panne an der französischen Grenze bis Knokke-Heist in der Nähe der niederländischen Grenze.
Entlang der Küste befinden sich zahlreiche tolle Dünenstrände

und – die Kehrseite der Medaille – Badeorte, die meist eine ziemlich hässliche, verbaute „Skyline“ haben. Aber ich war ja darauf vorbereitet.


Im Hinterland der Küste liegt eine malerische Polderlandschaft mit kleinen Dörfern, Bauernhöfen und vielen Viehweiden.

Die Kusttram verbindet alle Ort der Küste miteinander. Mit einer Länge von 68 km und 68 Haltestellen ist diese Straßenbahnlinie die längste der Welt.

2012 findet die vierte Ausgabe der „Triennale für Gegenwartskunst an der Küste – Beaufort 4“ statt. Überall an der Küste entlang findet man Kunstwerke verschiedener Künstler.



Gewohnt haben wir in einem Ferienhaus in Bredene, dem einzigen Ort, dessen Bebauung nicht bis an die Küste heranreicht und der stattdessen einen durchgängigen Dünenstrand besitzt.

Als ich das erste Mal über den Strandübergang gekommen bin und Strand und Nordsee vor mir gesehen habe, war es sofort wieder da – dieses tolle Nordsee-Gefühl – hier fühle ich mich einfach total wohl.


Das Wahrzeichen von Bredene, der blau-weiße Watertoren (Wasserturm):

Im Dahliengarten in Bredene wachsen 500 Dahliensorten aus 10 Ländern.

Erkunden wir die Küste nun zuerst in nordöstlicher Richtung.
Einen sehr schönen Strand haben wir bei Vosseslag gefunden, ideal auch zum Drachen steigen lassen.

In De Haan reicht die Bebauung zwar auch bis zum Strand, aber sie fällt hier etwas freundlicher aus als anderswo.

Der Ort ist bekannt für seine Architektur und man findet hier zahlreiche Villen.


In Wenduine hat man vom Spioenkop

einen schönen Blick auf den Strand mit den für hier typischen Badehütten.

In Blankenberge ragt der Belgische Pier 350 m weit ins Meer hinaus.

Besonders beeindruckend war der Aufenthalt dort bei Sturm mit bis zu 10 Windstärken, zeitweise musste man echt aufpassen, nicht weggeblasen zu werden – ein tolles Erlebnis.


In Blankenberge haben wir auch das Sandskulpturenfestival besucht, das jedes Jahr stattfindet. Dieses Jahr war das Thema „Märchen“ – faszinierend, wie detailgetreu die Bauwerke und Figuren geschaffen sind.


In Zeebrügge befindet sich der zweitgrößte Hafen Belgiens.


Besonders interessant zu beobachten sind die Klapp- und Drehbrücken und Schleusen und der entsprechende Schiffsverkehr.


An der belgischen Küste findet man noch einige alte Windmühlen wie z.B. die Kalfmolen in Knokke-Heist.

Unmittelbar hinter den Deichen Knokkes erstreckt sich das Naturschutzgebiet Het Zwin.

Der Zwin ist ein versandeter Meeresarm, der früher Brügge mit der Nordsee verband.


Heute ist ein großes Feuchtgebiet und ein Paradies für Vögel.

Wenn wir von Bredene aus in südwestliche Richtung fahren, kommen wir zuerst nach Oostende. Der Ort wird auch die „Königin der Seebäder“ genannt und war früher mondäne Sommerresidenz der belgischen Könige. Die königlichen Galerien:

Der Leopoldpark:

Der Ort Nieuwpoort hat eine schöne Promenade, die vom Fischerhafen über den Jachthafen zum Strand führt.



Die Westmole:

Der letzte Ort vor der französischen Grenze ist De Panne.

Am breiten Strand sind viele Strandsegler zu finden.

Und der Strand ist wie vielerorts an der flämischen Küste ein Paradies für Muschelfreunde wie mich.


Westlich von De Panne befindet sich das Naturschutzgebiet De Westhoek.

Das 340 ha große Gebiet ist das älteste flämische Naturreservat und wurde 1957 eingerichtet. Zusammen mit drei anderen Dünenflächen bildet es die größte geschlossene Dünenlandschaft an der belgischen Küste.

Ein Spaziergang durch diese Landschaft ist wirklich herrlich, wenngleich durch das Laufen im Sand mit der Zeit auch etwas anstrengend.


So, nun sind wir an der französischen Grenze angekommen. Die Küste Flanderns hat wunderschöne Dünenstrände zu bieten, Küstenorte gibt es anderswo aber schönere.

Gruß
girasol