Wir haben den Strand fast erreicht. Am rechten Straßenrand parkt der Wagen eines Gärtners. Der steht vor der offenen Tür und fordert seinen kleinen Mischlingshund auf, reinzuspringen. Als der nicht schnell genug reagiert, schnappt sich der Typ einen Strick und prügelt auf den Kleinen ein. Der quietscht, jault und schreit und springt ins Auto. Zitternd muss er weitere Schläge über sich ergehen lassen.
Ich dachte, ich bin im falschen Film. Laut rufend bin ich auf ihn zu und habe im mit Händen und Füßen erklärt, dass das ja mal gar nicht geht.
Da fängt er an mir zu drohen, dieser Armleuchter. Ich sage nur: "Komm her Du Arsch, damit ich dir ungebremst eine reinhauen kann. Vielleicht merkst Du dann mal, dass Aua auf's Auge keine schöne Farbe gibt". Er kam nicht. Ich glaube, er hat gemerkt, wie Ernst es mir war. Über meinem Kopf muss eine riesige Adrenalinwolke geschwebt sein, die er gesehen hat. Mir war's egal. Angst hatte ich keine, dafür war ich viel zu wütend und entsetzt. Auch wenn mir einige von Euch sagen werden, dass dies hier nicht unüblich ist, werde ich mich an solche Anblicke nie gewöhnen. Und selbst wenn der Schuss mal nach hinten los geht und ich bei einem Forentreffen mit einem Veilchen aufschlage. Dann wisst Ihr: "Keine häusliche Gewalt. Das war ein Hundquäler." Das ist es mir wert. Doch ich verspreche hoch und heilig: "Diese Flitzpipe sieht dann mit Sicherheit auch nicht besser aus."
So, nun ist mein Seelchen wieder rein und weiß. Die Seele eines Engelchens halt.

Milka