Gegen den Willen von Bürgern und Umweltschützern winkte erst kürzlich der Stadtrat von Callosa d’En Sarrìa das geplante Golfresort am Fuß der Sierra Bernia durch. 190 Hektar unberührte Natur werden dadurch vernichtet. 1.700 Wohneinheiten plus Hotel sollen der Gemeinde zu wirtschaftlicher Blüte verhelfen und während der Bauphase 6.000 Arbeitsplätze schaffen, von denen später jedoch nur noch 1.500 übrig bleiben sollen (die CBN berichtete in ihrer Ausgabe vom 23.7.2011 darüber). Ist so ein 800-Millionen-Euro-Projekt nach dem Platzen der Immobilienblase und in Hinblick auf die Wasserknappheit überhaupt noch vertretbar? Vielleicht hätten die Verantwortlichen mal eine Inforeise in den Süden der Provinz machen sollen?

Dort habe ich erst kürzlich das Vistabella-Golfresort besucht. Man erreicht die Anlage über eine breite Palmenallee. Noch mehr Golfplätze an der Costa Blanca? Das Golferdorf besteht aus Appartements, Reihen- und Stadthäuser mit „handtuchgroßen“ Grundstücken, größtenteils ohne Bepflanzung. ] Die Planer haben offenbar das Kaufinteresse der Golfer überschätzt: Da wurden vorausschauend etliche Hektar Gelände dem Erdboden gleich gemacht, um Platz für weitere Siedlungen rund um den Golfplatz zu schaffen und die dadurch unumgängliche Platzerweiterung in den Folgejahren. Doch dann kam der große Einbruch. Nun blickt man auf Baumaschinen, riesige Werbeschilder, die Luxuswohnen in einem Golferparadies versprechen, aufgerissene, öde Landschaft, über die der Wind Staubwolken bläst, und hunderte von gleichförmigen Häusern, dicht an dicht und kaum bewohnt. Ich weiß nicht, ob dieser Anblick die Golferherzen noch höher schlagen lässt?