La primera Comunión / Erstkommunion in Spanien
Verfasst: So 24. Mai 2009, 18:03
Am letzten Sonntag waren wir zur Erstkommunion der Tochter unserer spanischen Freunde in Valencia eingeladen. Eine besondere Ehre für uns Ausländer, wurde dieser Tag doch nur im engsten Familienkreis begangen. Dazu gehören neben Geschwistern, Eltern, Großeltern, Tanten und Onkeln auch Cousinen und Cousins; in unserem Fall fanden sich über 70 Leute zusammen.
Die Familie versammelte sich vor dem Hauseingang des Kommunionkindes, der Boden war über und über mit Rosenblüten und Minzblättern geschmückt, sodass jeder Schritt einen verführerischen Duft verströmte. Gemeinsam gingen wir die wenigen Schritte zur Kirche, die ich nie als Gotteshaus erkannt hätte. Äußerlich kam mir das Gebäude eher wie ein Kino vor, man gelangte erst durch eine Passage zum Kirchenportal. Im Gegensatz zum unspektakulären Äußeren erwartete uns innen ein prachtvolles Kirchenschiff. Als die Kommunionkinder durch den Mittelgang zum Altar schritten, war die Kirche bis zum letzten Stehplatz gefüllt. Die Mädchen waren wie kleine Bräute gekleidet, während die Jungen traditionell Matrosenanzüge trugen. Die Messe verlief ähnlich wie bei uns, die Kinder trugen Fürbitten vor, doch es wurden Lieder mit Gitarrenbegleitung gesungen und man konnte sehen, dass es die Zuschauer kaum noch auf ihren Plätzen hielt. Kleinere Kinder übten den einen oder anderen verstohlenen Hüftschwung zur Musik und überhaupt – die Stimmung war ganz anders als wir es in Deutschland gewohnt sind: Es herrschte ein ständiger Geräuschpegel, manche unterhielten sich leise oder es wurden Bekannte durch Zuwinken begrüßt. Elegante Damen fächerten sich kühle Luft zu, es war ein heißer Tag und viele Spanierinnen erschienen schulterfrei, ein für mich ungewohntes Bild in einer Kirche. Die Messe dauerte ungefähr eine Stunde, der Geistliche sprach die Kinder direkt an und erzählte ihnen eine Geschichte, der sie fasziniert folgten. Kurz nach dem Empfang des Sakraments, zu dem anschließend auch die Gemeinde eingeladen war, war der Gottesdienst beendet.
Vor dem Kirchenportal empfing die Festgemeinde eine Salve von Böllerschüssen und überall wurden Glückwünsche verteilt ¡Enhorabuena!
Anschließend fuhr man im Konvoi zu dem Restaurant, wo das Festessen bestellt war. Uns empfing eine riesige Parkanlage mit Wasserläufen, seltenen Pflanzen, in denen verschiedene Festräume lagen, in denen etliche Familien räumlich getrennt ungestört und stilvoll feiern konnten. In blumenumrankten Pavillons wurden Canapés, valencianische Spezialitäten und Begrüßungscocktails gereicht. Die Kinder tollten trotz ihrer festlichen Kleidung ausgelassen herum, niemand mahnte sie zur Vorsicht, und sie kamen erst zur Ruhe, als die Kellner die Gesellschaft zum Essen baten. Ein feines Menü folgte und zum Abschluss wurde eine dreistöckige Torte hereingefahren, die das Kommunionkind anschneiden durfte.
Anders als in Deutschland habe ich bei keinem der Kommunionkinder eine Kerze gesehen. Die aufwändigen Kleider der Mädchen sind oftmals maßgeschneidert, die Preise dafür liegen um 700 Euro. Besucher geben schon einige Zeit vor der Kommunion ihre Geschenke im Haus der Eltern ab und können bei der Gelegenheit das ausgestellte Kommunionkleid ausgiebig bewundern. Noch vor der Kommunion werden Fotoreportagen erstellt, damit die Gäste ein Foto zum Andenken mit nach Hause nehmen können. Doch das ist längst nicht alles: Jeder Gast erhält auch noch ein Geschenk zur Erinnerung an diesen besonderen Tag. Trotz Wirtschaftskrise wird die Erstkommunion ähnlich groß gefeiert wie eine Hochzeit. In einem neuen Buch über Spanien fand ich, dass im Jahr 2006 eine durchschnittliche spanische Hochzeit 24.000 Euro gekostet hat (lt. Spanischen Verbraucherverband). Bei diesen Größenverhältnissen kann man sich vorstellen, dass sich viele Eltern verschulden müssen, nur um ihren Kindern diesen unvergesslichen Tag zu ermöglichen.
Die Familie versammelte sich vor dem Hauseingang des Kommunionkindes, der Boden war über und über mit Rosenblüten und Minzblättern geschmückt, sodass jeder Schritt einen verführerischen Duft verströmte. Gemeinsam gingen wir die wenigen Schritte zur Kirche, die ich nie als Gotteshaus erkannt hätte. Äußerlich kam mir das Gebäude eher wie ein Kino vor, man gelangte erst durch eine Passage zum Kirchenportal. Im Gegensatz zum unspektakulären Äußeren erwartete uns innen ein prachtvolles Kirchenschiff. Als die Kommunionkinder durch den Mittelgang zum Altar schritten, war die Kirche bis zum letzten Stehplatz gefüllt. Die Mädchen waren wie kleine Bräute gekleidet, während die Jungen traditionell Matrosenanzüge trugen. Die Messe verlief ähnlich wie bei uns, die Kinder trugen Fürbitten vor, doch es wurden Lieder mit Gitarrenbegleitung gesungen und man konnte sehen, dass es die Zuschauer kaum noch auf ihren Plätzen hielt. Kleinere Kinder übten den einen oder anderen verstohlenen Hüftschwung zur Musik und überhaupt – die Stimmung war ganz anders als wir es in Deutschland gewohnt sind: Es herrschte ein ständiger Geräuschpegel, manche unterhielten sich leise oder es wurden Bekannte durch Zuwinken begrüßt. Elegante Damen fächerten sich kühle Luft zu, es war ein heißer Tag und viele Spanierinnen erschienen schulterfrei, ein für mich ungewohntes Bild in einer Kirche. Die Messe dauerte ungefähr eine Stunde, der Geistliche sprach die Kinder direkt an und erzählte ihnen eine Geschichte, der sie fasziniert folgten. Kurz nach dem Empfang des Sakraments, zu dem anschließend auch die Gemeinde eingeladen war, war der Gottesdienst beendet.
Vor dem Kirchenportal empfing die Festgemeinde eine Salve von Böllerschüssen und überall wurden Glückwünsche verteilt ¡Enhorabuena!
Anschließend fuhr man im Konvoi zu dem Restaurant, wo das Festessen bestellt war. Uns empfing eine riesige Parkanlage mit Wasserläufen, seltenen Pflanzen, in denen verschiedene Festräume lagen, in denen etliche Familien räumlich getrennt ungestört und stilvoll feiern konnten. In blumenumrankten Pavillons wurden Canapés, valencianische Spezialitäten und Begrüßungscocktails gereicht. Die Kinder tollten trotz ihrer festlichen Kleidung ausgelassen herum, niemand mahnte sie zur Vorsicht, und sie kamen erst zur Ruhe, als die Kellner die Gesellschaft zum Essen baten. Ein feines Menü folgte und zum Abschluss wurde eine dreistöckige Torte hereingefahren, die das Kommunionkind anschneiden durfte.
Anders als in Deutschland habe ich bei keinem der Kommunionkinder eine Kerze gesehen. Die aufwändigen Kleider der Mädchen sind oftmals maßgeschneidert, die Preise dafür liegen um 700 Euro. Besucher geben schon einige Zeit vor der Kommunion ihre Geschenke im Haus der Eltern ab und können bei der Gelegenheit das ausgestellte Kommunionkleid ausgiebig bewundern. Noch vor der Kommunion werden Fotoreportagen erstellt, damit die Gäste ein Foto zum Andenken mit nach Hause nehmen können. Doch das ist längst nicht alles: Jeder Gast erhält auch noch ein Geschenk zur Erinnerung an diesen besonderen Tag. Trotz Wirtschaftskrise wird die Erstkommunion ähnlich groß gefeiert wie eine Hochzeit. In einem neuen Buch über Spanien fand ich, dass im Jahr 2006 eine durchschnittliche spanische Hochzeit 24.000 Euro gekostet hat (lt. Spanischen Verbraucherverband). Bei diesen Größenverhältnissen kann man sich vorstellen, dass sich viele Eltern verschulden müssen, nur um ihren Kindern diesen unvergesslichen Tag zu ermöglichen.