"Im zehnten Jahr der Krise kehren viele Spanier aus Deutschland zurück in ihre Heimat. Andere hingegen wollen für immer hier bleiben. Die Gründe sind auf beiden Seiten oftmals so wahr wie klischeehaft. Eine Spurensuche."
Ein interessanter Artikel.
Wie es so oft der Fall ist - einer geht aus dem Freundeskreis zurück ins Heimatland und andere folgen dann. Dann kommt man ggf. ins Überlegen.
Bei einer Heirat in D - dann bleibt man meistens und man fährt dann jährlich gemeinsam nach Spanien in Urlaub.
Bei der früheren Gastarbeiter-Generation aus den 60er-Jahren war es wohl scheinbar anders. War da das Geldverdienen wichtiger?
Da sind viele erst im Rentenalter in die alte Heimat zurückgekehrt.
das kann man sehr gut nachvollziehen. man findet in Spanien viel schneller und leichter den Anschluss und der Familienhalt ist viel größer. Ich mag Spanier und wünsche ihnen alles Beste
Genau das mag ich so an den Spaniern, das Zwischenmenschliche ist meist viel wichtiger als der tolle Verdienst. Auch die Tochter meiner spanischen Freundin hat lieber in Spanien für 3,50€ gejobt als Freunde und Familie zu verlassen. In der Gastarbeiter-Generation sind ja fast immer Frau und Kinder nachgekommen, da ist das Gefühl des Alleinseins sicher nicht so groß.
Wer morgens zerknittert aufsteht, hat tagsüber noch Entfaltungsmöglichkeiten!
Spanier sind von ihrer Natur her sehr viel Bodenständiger und haben auch grössere Anpassungsschwierigkeiten. Das starke soziale Gefälle zwischen Nord und Süd setzt noch einen drauf. In den Industriegegenden Nordspaniens wurden in den 60/70ern die zugewanderten Arbeitskräfte aus dem Süden aus dem normales Tagesgeschehen der Einheimischen schon wegen ihrer Gewohnheiten praktisch ausgegrenzt und mussten sich zwangsläufig (oft in Ghettos) zusammenschliessen. Nur die hohen Löhne hielten sie. Die Kinder lernten sehr schnell wie man sich in der neuen Umgebung zu verhalten hat um akzeptiert zu werden. Sie eigneten sich Sprache und Gewohnheiten an und wurden oft zu radikalsten Basken, Katalanen usw. Soweit die Situation IN Spanien. Von den "Gastarbeitern" sind nur ganz wenige in Deutschland geblieben. Anders in Frankreich, wo das "svoir vivre" ebensoviele oder sogar mehr gebildete Intellektuelle anzog wie unausgeldete Landarbeiter. Nicht wenige haben es weit gebraucht, z.B. zum Ministerpräsidenten, nämlich der spanischstämmige Manuel Valls.
Der Intellekt steht nachgeordnet zum Willen (Briefträger Gert Postel)
Reichtum ist die Fähigkeit, das Leben voll auszukosten (H. D. Thoreau)
Vorsicht bei Wünschen, sie können erfüllt werden - eigene Erfahrung