Neue Regierung

[nixwielos]

@ rainer: nur interessehalber: der Beitragssatz für Alters- bzw. Erwerbsminderungsrente liegt seit geraumer Zeit bei ca. 19%. Wenn Du nun das von Dir während Deiner aktiven Tätigkeit erzielte Einkommen mit diesen 19% multiplizierst (Beitragsbemessungsgrenzen etc. lassen wir einfachhalber weg), hast Du Deinen Lebensbeitrag für die Solidargemeinschaft.

Jetzt rechne doch bitte mal kurz nach, wieviel Rente (Erwerbsminderung bzw. Alterrente) Du bisher in Deinem Leben erhalten hast. Solltest Du je mehr erhalten haben als durch Deine bzw. Deinen Arbeitgeber geleisteten Beiträge gezahlt wurde, profitierst Du vom sozialen Netzwerk. Wenn Du nun den Eindruck haben solltest, Dir stehe bei diesem Profitiern mehr zu und Du deshalb auf diese Gemeinschaft pfeifst - well, mal sehen, wer da verliert...

Ist die Rechnung jedoch andersrum und Du hast mehr eingezahlt als bezogen, dann ist der Zeitpunkt für einen Bezugsstreik zu früh angesetzt und ich empfehle Dir, das System noch eine Weile zu nutzen.

[TorreHoradada]

Jetzt rechne doch bitte mal kurz nach, wieviel Rente (Erwerbsminderung bzw. Alterrente) Du bisher in Deinem Leben erhalten hast. Solltest Du je mehr erhalten haben als durch Deine bzw. Deinen Arbeitgeber geleisteten Beiträge gezahlt wurde, profitierst Du vom sozialen Netzwerk. Wenn Du nun den Eindruck haben solltest, Dir stehe bei diesem Profitiern mehr zu und Du deshalb auf diese Gemeinschaft pfeifst - well, mal sehen, wer da verliert...

Uff, ich mag es falsch interpretieren aber genau DAS machen doch VIELE. Das eingezahlte Geld muss unbedingt wieder zurück.
Diese Vollkaskomentalität und Rechnerei ist ja eigentlich in der Sozi-Ecke angesiedelt. Meistens auch noch von den Leuten, die entweder im öffentlichen Dienst tätig sind oder sogar unkündbar.

Und nun steht das auch noch hier im Forum.

Wobei es schon Makaber ist dieses Beispiel zu bringen und auch so zu denken. Rente aus welchen Gründen auch immer hat wohl seinen Grund. Und wenn man aufgrund eines Unfalls aus dem Arbeitsleben gerissen wurde dann pfeifft man lieber auf die Rente und würde lieber arbeiten anstatt mit Handicap auf die Rente zu warten. In diesem Fall dann in der Konstellation auch noch Sozialhilfefall wird.

[Benidoleig]

ich habe eine gebrochene Wirbelsäule,
ein zertrümmertes linkes Bein...
daraus resultierend dieses Jahr 2 komplizierte OP an b e i d e n Beinen...

...jetzt soll ich also erst mal rechnen, ob ich vielleicht mehr aus dem Deutschen Sozialsystem herauskriege,
als ich eingezahlt habe...

dann gings mir ja gut....

Ich habe dem Gabelspapler, bzw. dessen Fahrer, nicht aufgefordert, mich zum Krüppel zu fahren..

ich war aber der (irrigen ) Annahme, im deutschen System gut für solche Fälle gesichert zu sein...

Ein Irrglaube... keine Arbeitskraft mehr --- keine soziale Sicherung --- abgespeist mit Almosen und diese sollten durch Hartz IV auch noch geteilt werden...

dies ist die Realität - das System, das als das heilsbringende nunmehr auch allen anderen europäischen Staaten übergestülpt werden soll.

ich weis, ich sollte nach hier herrschender allgemeiner Meinung doch froh sein, das mir dies noch blieb, anstatt zu klagen...

( wenn ich nicht selbst ausreichend vorgesorgt hätte --- oh weh ...)

rainer

[nixwielos]

ich bleib dabei: Du hast das Sozialsystem in D infrage gestellt und ich habe eine völlig neutrale Abrechnung erfragt. Ausdrücklich nicht möchte ich irgendein (sehr bedauerliches) Einzelschicksal kleinreden. Aber Verallgemeinern meint eben "weg vom Einzelfall". Und das Sozialsystem an sich klein zu reden ärgert mich immer, denn damit vergessen wir, wie weit wir vielen anderen Gesellschaften voraus sind - wenn man das als "voraus" empfindet.

Deshalb bleibt meine Frage bestehen: ausgewogenes Verhältnis Geben / Nehmen? Grund zur individuellen Klage?

[Josefine]

Hallo @ all,

Florecilla´s Posting:
Nach wie vor steht meine Frage unbeantwortet im Raum:
Florecilla hat geschrieben:Ich möchte nochmals auf die spanische Regelung zurück kommen.

Wenn ich das richtig verstanden habe, gab es für Langzeitarbeitslose nach Auslaufen des Arbeitslosengeldes bislang eine Hilfe in Höhe von 400,00 Euro. Diese sollte eigentlich zum 15. August abgeschafft werden, wird jetzt aber doch mit Änderungen beibehalten. Mich würde interessieren, ob es z. B. zusätzliche Hilfen für im Haushalt lebende minderjährige Kinder gibt, Zuschüsse zu Miete und Mietnebenkosten oder sonstige einmalige Beihilfen?

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Ich habe mal ein wenig recherchiert und dieses herausgefunden:

Es gibt auch in Spanien Kindergeld. Allerdings ist es im Vergleich zu Deutschland sehr wenig und steht nur Geringverdienern zu, deren Familieneinkommen unter circa 8500 Euro im Jahr liegt. Wenn man zu dieser Gruppe gehört, kann man für sein erstes Kind monatlich 24,25 Euro beantragen, mit jedem weiteren Kind steigt dieser Betrag um 15 Prozent.

Auch Familien in sozialer Notlage können sich ans Sozialamt wenden und können abhängig vom Familieneinkommen für Kinder unter 18 Jahren circa 290 Euro jährlich erhalten.

http://www.lanzarote37.net/lanzarote/st ... at/21.html

Zu Wohngeldzuschuß habe ich dieses gefunden:
Wohngeldzuschuß gibt es scheinbar nur für junge, berufstätige Leute (bis 30 Jahre) und zwar unter gewissen Bedingungen monatlich 210 EUR bis zu 4 Jahre lang.


Ich vermute bald, es gibt für eine arbeitslose Familie mit 2 Kindern nach Fortfall des spanischen Arbeitslosengeldes nur diese 450 EUR und das minimale Kindergeld von ca. 50 EUR gibt, d.h. insgesamt ca. 500 EUR monatlich zuzüglich dieser 580 EUR jährlich für 2 Kinder.

Kommt Ihr zu einer anderen Berechnung?
Ich mag es ja kaum glauben, dass es so wenig ist.

Eine Familie in Deutschland (mit 2 Kindern) würde dagegen wohl ca. 1000 EUR monatlich mehr bekommen bei ALG II-Bezug.

Grüsse
Josefine

[Florecilla]

Danke, Josefine, dass du dich meiner Frage angenommen hast

Deine Recherchen decken sich in etwa mit dem, was mir bislang nur durch Hörensagen bekannt war. Das ist schon erschreckend wenig Geld und eine Familie davon zu ernähren, dürfte nahezu unmöglich sein, wenn man nicht auf Hilfe innerhalb der Familie zurück greifen kann.

[Josefine]

Danke, Josefine, dass du dich meiner Frage angenommen hast

Deine Recherchen decken sich in etwa mit dem, was mir bislang nur durch Hörensagen bekannt war. Das ist schon erschreckend wenig Geld und eine Familie davon zu ernähren, dürfte nahezu unmöglich sein, wenn man nicht auf Hilfe innerhalb der Familie zurück greifen kann.

Ja, das ist wirklich erschreckend wenig Geld. Da muss man sich eigentlich fragen, weshalb wird das deutsche Sozialsystem so schlecht gemacht? Spanier in einer Notlage würden wohl gerne mit dem deutschen System tauschen.

Grüsse
Josefine

[Oliva B.]

Ja, das ist wirklich erschreckend wenig Geld. Da muss man sich eigentlich fragen, weshalb wird das deutsche Sozialsystem so schlecht gemacht? Spanier in einer Notlage würden wohl gerne mit dem deutschen System tauschen.

Grüsse
Josefine

Josefine, vielen Dank für deine intensiven Recherchen. Deinen letzten Satz sollte sich jeder verinnerlichen, der über das deutsche Sozialsystem klagt - und er bringt uns auch endlich zum eigentlichen Thema zurück.