II. BIOLOGISCHE BEKÄMPFUNG (Pilz)

Sorten, Pflege (Schnitt), Krankheiten, Plagen (Picudo rojo)
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betty-calpino
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Re: Palmrüssler (picudo rojo)

Beitrag von betty-calpino »

tiburon hat geschrieben:Da geht nix mehr.

Mein Nachbar, ein saunetter Holländer, hat seine Palmen seit 15 Jahren gehätschelt, gepflegt, geschnitten, gegiftet. Er hat auch den Pilz reingebracht, nach Giftpause. Gestern hat er die ersten zwei geköpft. Ich habe da reingeschaut, von oben auf der Leiter ins Herz der Palme. Das war toll. Der Gestank war bestialisch. Es brodelte da in dem Loch im Zentrum der Palme, als ob ein Wassertopf kochte. Es blubberte und knurpste. Eine stinkende Matsche mit hunderten Maden darin. Dutzende von Käfern haben wir auch aus den Abfällen rausgepult. Das war in Benissa, unten nahe der Küste.

In meinem Palmen-Frust habe ich heute eine selbstquälerische Beobachtungs-Wanderung gemacht. Von Benissa Costa nach Benissa, Pedramala, Calpe, zurück nach Benissa Costa. Leute, vergesst Eure Palmen, das wird nichts mehr. Die ganzen Behandlungen sind rausgeschmissenens Geld, die gehen allesamt ein. Das ist ohne weiters zu sehen. Wenn die mit grossem Aufwand über den Winter zu bekommen sind, dann trifft es sie im nächsten Jahr. Und wenn die canariensis hin sind, dann kommen die anderen dran. In Denia habe ich schon 2 washingtonias gesehen, die eindeutig dem rojo zum Opfer gefallen sind.

Tut mir leid, aber es ist einfach so. Wenn jemand das möchte, mache ich gerne eine geführte Rüssler-Beobachtungs-Horrortour für Euch.

So long
Hallo tiburon

Da kann ich dir nicht Beistimmen !
Man muss was machen, nur viele Haben den Fehler gemacht, Chemie Keule oder Irgendein Gift !

Alle Sollten mit den Pilz Behandeln !

Da fällt mir der Bericht in der Costa Blanca ein Kopfläuse , brauchst nichts machen kommen ehe wieder, oder was/wie !!

Meine Meinung, was du geschrieben hast , ist Absoluter Quatsch, wenn jeder behandeln würde , dann bekommt man das Problem in Griff nicht heute nicht Morgen, aber es wird klappen !!

Saludo
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tiburon
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Re: Palmrüssler (picudo rojo)

Beitrag von tiburon »

hi betty, dank für den tipp. aber das tut halt bei gott nicht jeder. ich hätte gerne deinen wunderglauben. herzlichen gruss
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pedrokw
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Re: Palmrüssler (picudo rojo)

Beitrag von pedrokw »

tiburon hat geschrieben:hi betty, dank für den tipp. aber das tut halt bei gott nicht jeder. ich hätte gerne deinen wunderglauben. herzlichen gruss
@ tiburon ..... bitte greif Betty nicht an - sie kämpft mit Überzeugung und weiß mehr wie du glauben möchtest .....

bis - dann >>>
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hokusai
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Re: Palmrüssler (picudo rojo)

Beitrag von hokusai »

hallo @ll,

was mich hier im Thread ein wenig stört, sind Aussagen wie

"es hat ja sowieso keinen Zweck... auch wenn Du Deine Palmen schützt (oder es versuchst), Deine Nachbarn machen es nicht, das Ajuntament macht es nicht und daher werden wir der Plage nicht beikommen und Du wirst Deine Palmen eh nicht retten".

Ja hallo - will ich denn die Welt retten, oder alle Palmen an der Costa Blanca, oder meine Palmen? Soll ich die (noch nicht sichtbar befallenen) Palmen fällen lassen, weil sowieso nichts zu machen ist? Oder die Behandlungen sein lassen weil sie eh nix nützen, und den Käfer oder den Schmetterling ihre Arbeit tun lassen, um die Palmen dann doch entsorgen zu lassen?

Never give up - da halte ichs mit dem Frosch - nicht dem, der schon bis zur Hüfte im Krokodilmaul steckt, sondern mit dem, der ins Milchfass gefallen ist und nicht mehr raus kommt...

Wir arbeiten daran, unsere Palmen zu schützen und zu erhalten. Ja, die Käfer fliegen - das tun sie mit und ohne unser Zutun - wir versuchen, nicht zu ihrer Weiterverbreitung beizutragen, versuchen unsere Palmen vor ihnen zu schützen (das Gift schmeckt ihnen nicht, der Pilz bringt sie in sämtlichen Stadien um); mehr können wir nicht tun. Und dann können wir hoffen, dass es funktioniert. Und was den Vergleich zum Borkenkäfer anbelangt: So lange neben einer neu gepflanzten Schonung ein Käferbaum (lecker trocken und mit viel Borke) stehen bleibt, lassen die Viecher die Schonung in Ruhe. Und wir sorgen dann dafür, dass der Basseriana in den Käferbaum eingeschleppt wird. *hoff* :twisted:

LG
hokusai

P.S. für die, die den Frosch nicht kennen: Er strampelt so lange, bis aus der Milch Butter geworden ist, und springt dann raus. Geht natürlich nicht mit H-Milch, aber von der sterben ja auch die Kälber. Ist schon besser, ein wenig mehr Infos zu haben, danke liebes Forum und danke an Alle in diesem Thread, von denen ich viel gelernt habe!!!
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Re: Palmrüssler (picudo rojo)

Beitrag von rainer »

tiburon hat geschrieben:Da geht nix mehr.

Mein Nachbar, ein saunetter Holländer, hat seine Palmen seit 15 Jahren gehätschelt, gepflegt, geschnitten, gegiftet. Er hat auch den Pilz reingebracht, nach Giftpause. Gestern hat er die ersten zwei geköpft. Ich habe da reingeschaut, von oben auf der Leiter ins Herz der Palme. Das war toll. Der Gestank war bestialisch. Es brodelte da in dem Loch im Zentrum der Palme, als ob ein Wassertopf kochte. Es blubberte und knurpste. Eine stinkende Matsche mit hunderten Maden darin. Dutzende von Käfern haben wir auch aus den Abfällen rausgepult. ........
Dann frage ich doch aber mal die Experten zu diesem konkreten Fall: Was könnte der Holländer denn falsch gemacht haben? Man kann ja vieleicht aus Fehlern anderer lernen.
Cozumel
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Re: Palmrüssler (picudo rojo)

Beitrag von Cozumel »

Rainer, wenn der Befall durch den Picudo schon zu weit fortgeschritten ist, hilft eben nichts mehr.
Dein Freund fand in der Palme bereits mehrere Generationen von abgelegten Eiern und daraus geschlüpften Larven vor.

Bevor der Pilz zur Verfügung stand, vertrat ich die Meinung, dass es sehr riskant ist, Palmen zu kurieren, denn das Gift tötete hauptsächlich die Käfer und wenn man Glück hatte einen Teil der Larven. Der andere Teil der Larven überlebte, wurde zum Käfer und legte seinerseits wieder Eier ab. Dadurch wurde die Palme zur Infektionsgefahr auch für die Palmen in der Nachschaft.

Wenn dann noch in der aktiven Zeit der Käfer, Palmen in der Umgebeung geschnitten wurden, konnte man fast mit Sicherheit davon ausgegen, dass diese Palmen befallen wurde.

Das alles ändert sich nun hoffentlich mit dem Pilz. Er befällt den Käfer und der gibt es dann wieder an die Eier/Larven weiter. Auf diese Art verenden alle. Wenn die Palme bereits befallen ist und sich bereits zuviele Larven ausgebildet haben, könnte sein, dass der Pilz auch nicht mehr hilft, denn der Stamm ist dann bereits zu stark ausgehölt.

Wenigstens wird dann aber der Pilz von eventuell überlebenden Käfern an andere Palmen weitergetragen und fungiert so, als seine eigene Vernichtungsmethode.
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Re: Palmrüssler (picudo rojo)

Beitrag von rainer »

Aber angeblich hat der gute Mann ja seit 15 Jahren u.a. auch "gegiftet", und nicht erst neuerdings. Demnach konnten da doch eigentlich keine "Altlasten" erwachen. Was mich bei der Schilderung aber stutzig macht: Es heißt dort, nach kurzer Giftpause wurde der Pilz eingesetzt. Fragt sich vielleicht: war diese Pause denn vielleicht zu lang? Oder welche andere in der Abwehr aufgetretene Lücke ist denkbar?

Wir hatten vier Jahre Ruhe vor dem Biest, unser Gärtner hat (angeblich) regelmäßig, das heißt zweimal jährlich, "gegiftet".
Trotzdem war nun auf einmal der Käfer da, woraus wir erstmal geschlossen haben, dass unser Gärtner nicht zuverlässig war. Haben wir dem vielleicht Unrecht getan? Eine von drei Palmen ist hin, es knickten plötzlich Zweige runter, die ansonsten noch einwandfrei aussahen. Bei einer zweiten waren Nagegeräusche zu hören, obwohl sie momentan äußerlich noch intakt ist. Es wird jetzt alle 10 Tage mit Gift gearbeitet (ist diese Behandlungsdichte wirklich nötig?) und man hört zumindest nichts mehr.
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Re: Palmrüssler (picudo rojo)

Beitrag von Cozumel »

15 Jahre????

Die Chemiekeule konnte ja nicht präventiv angewendet werden. Das versteh´ ich nicht.

Vielleicht weiss Pedro mehr.
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pedrokw
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Re: Palmrüssler (picudo rojo)

Beitrag von pedrokw »

hallo zusammen,
was soll man denn zu diesem Thema noch schreiben ? Es ist alles gesagt worden ....

@rainer
rainer hat geschrieben:Wir hatten vier Jahre Ruhe vor dem Biest, unser Gärtner hat (angeblich) regelmäßig, das heißt zweimal jährlich, "gegiftet".
Trotzdem war nun auf einmal der Käfer da, woraus wir erstmal geschlossen haben, dass unser Gärtner nicht zuverlässig war ....
Zweimal jährlich Imidacloprid 20% zu spritzen ist definitiv zu wenig .... alle 6 bis 8 Wochen (im Sommer häufiger als im Winter)
Was dein holländischer Nachbar gemacht hat weiß ich auch nicht, aber schon die Aussage 15 JAHRE ist falsch :!: ... vor 15 Jahren hat hier noch niemand etwas über den Käfer gewußt ..... seit ca 5 Jahren ist das Thema relevant ....

Wenn ich hier durch die Urbanisation gehe, sehe ich keine einzige angegriffene Palme - sie sehen alle prächtig aus - weil früh genung ALLE etwas getan und sich informiert haben ....

saludos - bis dann >>>
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Oliva B.
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Re: Palmrüssler (picudo rojo)

Beitrag von Oliva B. »

Es ist schon erschreckend, wenn man sich das Palmensterben an der Küste anschaut.
Da kämpfen einige Palmenbesitzer verzweifelt gegen den Rüssler, andere tun nichts.
Ich war übrigens kürzlich auf der Grünmüllhalde in Benissa. Da gibt es eine Ecke, die Palmenstämmen "gewidmet" ist.
Ob da der Picudo rojo zwischengelagert wird? :? :-?
Noch sehen unsere Palmen sehr gut aus, doch der Agavenrüssler hat bei uns auch schon zugeschlagen.
Den Verlust der "normalen" Agaven könnte ich gut verknusen, aber leid täte es mir um diese
Drachenbaum-Agaven (agave attenuata)
Drachenbaum-Agaven (agave attenuata)
Ohne Worte...
Ohne Worte...
Begräbniswetter
Begräbniswetter
Wenn man übrigens mal nach "Palmrüssler" - Bildern googelt findet man allerhand:
Citronellas Zitronen, Akinoms Foto, Maxheadrooms Hände und weitere Avatare von costablancafan, Pedro, Betty, Rainer... :-o
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