Gender-Mainstreaming und Anglizismen

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girasol
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Re: Gender-Sprache in Deutschland

Beitrag von girasol »

Ich finde, diese ständige "in/innen" anhängend echt nervig oder das "neutrale" wie z.B. Studierende, wobei es bei diesem Wort ja noch funktioniert. Aber wenn dann aus Fußgängern "zu Fuß Gehende" werden?
Für mich ist die männliche Form einfach die, die benutzt wird, wenn man von allen spricht. Wo ist denn da das Problem? Ich fühle mich damit überhaupt nicht diskriminiert, ob ich gleichberechtigt werde oder nicht hat doch nichts damit zu tun, ob alle in der Gesamtheit als z.B. Wähler oder als WählerInnen angesprochen werden.Wenn ich früher vom Handballverband eine Einladung zur Jugendleiterversammlung bekommen habe, habe ich mich angesprochen gefühlt, ich brauche dafür nicht das "innnen", um mich angesprochen oder gleichberechtigt zu fühlen. Wenn man direkt angesprochen wird, ist das ja okay - z.B. "Liebe Bürgerinnen und Bürger" aber wenn in jedem Text oder wenn über eine Personengruppe gesprochen wird wie im Beispiel von Josefine, das "innen" angehängt wird, dann nervt mich das.
Oder wenn dann diskutiert wird, ob man den Text der Nationalhymne ändern muss, weil dort das Wort "brüderlich" vorkommt, da kann ich echt nur noch den Kopf schütteln. Für mich ist das ein Wort, das etwas Bestimmtes ausdrückt, für mich steht da nicht das Geschlecht im Vordergrund. Es gibt ja auch zahlreiche andere Begriffe wie "Muttersprache", "Vaterland" usw. Sollen die dann auch alle geändert werden?
Wer immer und überall darauf pocht, grundsätzlich mit "innen" angesprochen zu werden, der hat meiner Meinung nach eher ein Problem mit seiner bzw. ihrer eigenen Rolle.

Hier noch ein passender Cartoon von Uli Stein, über den ich immer wieder lachen muss. :d

Gruß
girasol
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Aurelius Augustinus
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girasol
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Re: Gender-Sprache in Deutschland

Beitrag von girasol »

Was die Verwendung englischer Begriffe in der deutschen Sprache betrifft (ist ja eigentlich ein anderes Thema ;-) ) finde ich es in Ordnung, einen englischen Begriff zu verwenden, wenn es dafür keinen so recht passenden deutschen gibt. Wenn es aber einen deutschen gibt, der genau so passt, muss das nicht sein wie z.B. bei Hausmeister Krause. :d Hab die Welt auch nicht mehr verstanden, als ich rausgefunden habe, was der Facility Manager ist. :d
Bei uns in der Firma sorgt bei mir Folgendes auch immer wieder für Kopfschütteln oder Erheiterung, je nachdem welcher Laune ich bin. ;-) Die verschiedenen Produktionsabteilungen werden mit "Produkt Center" bezeichnet. :-o Ja, was denn nun? Englisch? Dann wär's Product Center. Oder deutsch? Dann wär's Produktzentrum. Aber nein, wir können das ganze ja auch mischen, dann wird keiner benachteiligt. :d

Gruß
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Cozumel
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Re: Gender-Sprache in Deutschland

Beitrag von Cozumel »

Genau so ist es girasol. :d
Eisbär
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Re: Gender-Sprache in Deutschland

Beitrag von Eisbär »

Naja,
ich finde solche denglische Berufsbezeichnungen nur für Visitenkarten von "Möchtegern-Professionals" nett.
Ich wäre dann z.B. im Privaten der "Feline Food Supply and Facility Executive Manager" :-P

Abartig wirds für mich mit dem Gebrauch der "falschen Freunde", wie Handy, Beamer, Public Viewing usw.

Zur übermässigen Nutzung von Bezeichnung-innen sage ich nicht mehr, als dass mir der Buchstaben/Bindestrichsalat etwas zu heftig für das Auge ist.

Gruss
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chupacabra
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Re: Gender-Sprache in Deutschland

Beitrag von chupacabra »

Was auch schon etwas seltsam anmutet, ist, dass wir auf EU-Ebene weiterhin englisch sprechen, obwohl UK gar nicht mehr Mitglied in diesem "Verein" ist.
Eisbär hat geschrieben: Mi 27. Mai 2020, 10:57
Abartig wirds für mich mit dem Gebrauch der "falschen Freunde", wie ... Beamer, Public Viewing usw.
Ohh, da habe ich heute aber etwas Neues gelernt. Man sollte mal "Public Viewing" bei leo.org eingeben (englisch-deutsch), dann würde man diesen Ausdruck für die "Teilnahme an einer Übertragung von Sportveranstaltungen im Außenbereich auf Großleinwänden" wohl nicht mehr verwenden.
Zuletzt geändert von chupacabra am Mi 27. Mai 2020, 11:22, insgesamt 2-mal geändert.
Saludos chupacabra
Cozumel
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Re: Gender-Sprache in Deutschland

Beitrag von Cozumel »

Das hab ich mir auch schon gedacht. Aber englisch ist eben die Sprache die die meisten verstehen.

Besser als französisch, wie es Charles de Gaulle(?) wollte.
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chupacabra
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Re: Gender-Sprache in Deutschland

Beitrag von chupacabra »

... aber Deutsch ist z. B. die am häufigsten vorkommende Muttersprache in Europa (über 100 Mio). Eben nicht nur in DE, sondern auch in AT oder CH. Wer in Ost-Europa beruflich unterwegs war, der weiß, dass dort Deutsch eine ganz andere Bedeutung hat, als in West-Europa. Mit Kollegen (w. / m. / d.) aus LU, NL oder BE sprechen wir eher auf Deutsch. Übrigens auch mit jenen aus IT. Aber das liegt daran, dass diese aus Süd-Tirol kommen.

Für alle EU-Europäer ist Englisch höchstens die erste Fremdsprache.
Saludos chupacabra
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Josefine
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Re: Gender-Sprache in Deutschland

Beitrag von Josefine »

Eigentlich passt die Überschrift nicht mehr so recht. Ich kann sie aber nicht abändern bzw. erweitern.
Es ist inzwischen ja ein Mix-Thema geworden. Na, egal, dann halt ein Mix. ;-)

Aber so ist es halt am Kaffee-Tisch, da kommen unterschiedliche Themen auf den Tisch. :lol:

@girasol, ich teile Deine Meinung vollends zu dem Thema Gender-Sprache in Deutschland. :) Besser kann man es nicht beschreiben.

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chupacabra hat geschrieben: Mi 27. Mai 2020, 11:04 Was auch schon etwas seltsam anmutet, ist, dass wir auf EU-Ebene weiterhin englisch sprechen, obwohl UK gar nicht mehr Mitglied in diesem "Verein" ist.
Irgendeine Weltsprache braucht man ja, damit sich die meisten Menschen verständigen können. So klappt es mit Englisch in Europa, in Asien, in den Emiraten und in sonstigen Ländern. :-D Die eigene Muttersprache hat ja eh jedes Land individuell.

Englisch ist eine einfach zu erlernende Sprache. :!: Sie hat nur 1 Artikel und nicht 3 wie in Deutsch oder 2 in der spanischen und französischen Sprache. Insofern bietet sich Englisch gerade zu an. Auch die Konjugation der Verben ist in der englischen Sprache total einfach. Welch ein Gegensatz dazu in der deutschen, französischen und spanischen Sprache. #:-s
Gruß Josefine :)
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chupacabra
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Re: Gender-Sprache in Deutschland

Beitrag von chupacabra »

Josefine hat geschrieben: Mi 27. Mai 2020, 13:46 ...

Englisch ist eine einfach zu erlernende Sprache. :!: Sie hat nur 1 Artikel und nicht 3 wie in Deutsch oder 2 in der spanischen und französischen Sprache. Insofern bietet sich Englisch gerade zu an. Auch die Konjugation der Verben ist in der englischen Sprache total einfach. Welch ein Gegensatz dazu in der deutschen, französischen und spanischen Sprache. #:-s

Man muss ja nicht alles als Gott gegeben ansehen: Tragen wir deine Argumentation von der EU-Ebene auf eine kleiner Ebene hinunter und schauen uns die Schweiz, eine Völker-Union in klein, an. Dort gibt es mindesten 3 Europäische Sprachen: In Basel Deutsch, in Genf Französisch und in Lugano Italienisch, auch nicht ganz einfach erlernbar. Da sicherlich kaum alle Schweizer alle 3 Sprachen sprechen, wäre es dann nach deiner Argumentation sinnvoll, dass in Bern die Kommunikation der Politiker auf Englisch stattfinden sollte oder der Präsident auf Englisch spräche, wie wir das ja von "unserer" Ursula v. d. Leyen aus Brüssel erleben?
Zuletzt geändert von chupacabra am Mi 27. Mai 2020, 14:50, insgesamt 4-mal geändert.
Saludos chupacabra
Eisbär
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Re: Gender-Sprache in Deutschland

Beitrag von Eisbär »

Bitte nicht die vierte Sprache der Schweiz, das in Graubünden verbreitete Rätoromanisch /Rumantsch) vergessen.
Und auch das Deutsch der Schweiz und das Französich unterscheidet sich von den Nachbarländern.
Zuletzt geändert von Eisbär am Mi 27. Mai 2020, 14:33, insgesamt 1-mal geändert.
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