Demnach müssen sich die 8.116 Städte und Gemeinden in Spanien auf tiefgreifende Veränderungen einstellen. So sollen die kommunalen Verwaltungen von Dienstleistungen entschlackt werden, die auch von staatlichen und überörtlichen Stellen angeboten werden. Die Rathäuser verfügen künftig nur noch über begrenzte Kompetenzen. Die Regierung erwartet sich hier einen Spareffekt von 3,5 Milliarden Euro."
Zitat aus der letzten CBN.
In unserer Comarca sind für dieses Jahr keine Gelder für Infrastruktur ausgewiesen. Es wird gespart, gespart und gespart. Vor allen Dingen am falschen Ende. Eine Hauptverbindungsstrecke (Abkürzung von A nach B) ist de facto nicht mehr befahrbar, an manchen Stellen kann man den 20 cm tiefen Schlaglöchern nicht mehr ausweichen, so dicht sind sie gesät. Entweder man fährt durch (und riskiert Fahrzeugschäden) oder fährt einen Riesenumweg (von A nach B über C). Inzwischen beginnen die Anlieger, die Löcher mit Bauschutt zu füllen, der natürlich schneller wieder raus ist als er reingekommen ist. Dafür wurde aber ein unbedeutender Feldweg neu geteert, damit die Bauern mit ihren Traktoren besser aufs Feld kommen. Ja, die Gemeinden sparen sich kaputt,

Selbstverständlich gibt es in jedem winzigen Ort ein öffentliches Schwimmbad (z.B. in Tollos mit 45 Einwohnern!), Gemeinderäume, die niemand nutzt, aufwändige Picknickplätze, die ständig leer sind, mindestens ein Kinderspielplatz pro Ort für eine Bevölkerung, die völlig überaltert ist und seit Jahren schwindet (Landflucht), eine Promenade (diese allerdings ist nützlich, denn alle Spanier machen abends gerne ihren paseo) - dies alles wurde jedoch noch vor der Krise fertig gestellt. Aber unnötige Investitionen wie dieser Rathausneubau ist der notleidenden Bevölkerung ein Dorn im Auge. Da werden Gelder verbraten, die eigentlich gespart werden müssten, um Geld für die Wartung von Gemeinschaftsanlagen anzusparen.
Doch den interessierten Besucher empfängt das Rathaus mit teuren Natursteinplatten an den Außenwänden, edel grau gestrichene Brüstungsgitter, die mit den modernen Schornsteinen und Außenlampen harmonieren, im Untergeschoss geräumige Garagen, oben Büros mit schönem Fernblick durch große Panoramafenster....- Doch für die Instandsetzung einer wichtigen Verbindungsstraße, die von allen Bürgern der Gegend intensiv benutzt wird, fehlt das Geld. Das ist nur ein Beispiel von vielen, die ich euch noch aufzählen könnte. Auch wenn es für den Bürger angenehm ist, das Rathaus direkt im Ort zu haben, wird es Zeit, dass den Kleckerdörfern die Eigenständigkeit entzogen wird, damit diese Profilierungssucht ein Ende findet.