Wie erzieht ihr eure Hunde ...?

[Jara]

Grüß dich liebe Ursula,

das Bild mit den Schuhen, Herrchen und Hundi, geht wirklich zu Herzen. Ich finde es auch viel, viel schöner, mit Tieren, in diesem
Fall mit einem oder mehreren Hunden zu leben. Wir haben erst so spät angefangen, weil wir, solange noch berufstätig, einem Hund nicht gerecht werden konnten. Wir lebten mit Papageien. Einem Graupapagei und einem Gelbbrustara. Sie kamen immer mit nach
Spanien und sie liebten es. Hatten Innen-u.Außenvoliere. Leider mußte mein Aramädchen Mara im letzten Januar eingeschläfert worden. Sie war 30 Jahre meine allerbeste Freundin. Nun hatten wir noch unsere Koki, die Graue. Leider war sie auch krank, wie man dann in der Klinik feststellte. Ich habe mich dann nach 31 Jahren entschieden, sie zu vergesellschaften. Sie kam nach Giessen
zu einem Grauen. der die gleiche Krankheit hat und sie lieben sich sehr. Sie konnte nicht alleine Leben. Nachdem Mara gehen mußte, biß sie sich alle Federn ab. Es war schrecklich. Wir haben im letzten Jahr unsere 3 sehr geliebten Tiere verloren. Unsere
Tiere sind Familienmitglieder und der Velust ist sehr schlimm.
Das mit dem Wägelchen für den gelähmten Hund finde ich ganz toll. Ich würde das genauso machen. Viele Menschen hätten dafür
sicherlich kein Verständnis, aber die haben dann auch kein Verständnis, wenn die Trauer groß ist, nach dem Tod. "Ist doch NUR ein Vogel oder Hund". Was du über den Tierheimhund schreibst, war ein Grund, mich für einen Welpen zu entscheiden. Man kennt die Vorgeschichte nicht. Es ist auf jeden Fall richtig, ein Tier aus dem Heim zu holen, aber da wir so wenig Erfahrung hatten, hätte ich mir das nicht so recht zugetraut. Die Entscheidung, wieder einen Malamute zu haben, lag auch an den rassespezifischen Eigenschaften, mit denen wir so großartige Erfahrung mit unserer Cheyenne machten.
Schön, hier im CB Forum auch tierliebe Menschen sind, wie z.B.du!

LG
Solveig

[Rioja]

Hallo zusammen

Ja, muss sagen, da sind echt schöne und gute Beiträge zusammengekommen. Möchte nun noch etwas aufgreifen, das mit Hundeerziehung zu tun hat. Ich habe bei Montgo und Jara gelesen, dass sie Hundebücher gelesen haben. Dies kann man nur empfehlen. Gut ist, wenn man auf Empfehlung ein gutes Buch von einem seriösen Autor eines erwerben kann.

Es kommt häufig vor, dass sich Menschen einen Hund kaufen. Sie erziehen ihn auch, nach bestem Wissen und Gewissen. Und irgendwann merken sie, dass ihr Liebling irgendwelche Macken hat. Das kann unaufhörliches Zerren an der Leine sein bis zu fast nicht mehr endend wollenden Verbellen von allem was sich bewegt. Dann gehen die Hundehalter für teures Geld zu einem Hundeflüsterer oder Hundetrainer. Dies mit mehr, manchmal auch mit weniger Erfolg.

Dass Hundebücher zu Hauf auf dem Markt sind wissen die lieben Leute meistens gar nicht. Doch als zukünftiger Hundeführer wäre es nicht schlecht, auch das theoretische Grundwissen über den Hund und seine Erziehung sich anzueignen. Mach unliebsame Überraschung hätte so vermieden werden können oder sich Anbahnendes hätte im richtigen Moment gestoppt werden können.

So fern der Hund ein Welpe ist, kommt er vom guten Züchter mit 11 oder gar 12 Wochen zum neuen Besitzer. Da der Welpe eigentlich dennoch zu früh von seinen Geschwistern getrennt wird, ist sein Sozialverhalten gegenüber Artgenossen noch nicht ausgeprägt. So ist zu empfehlen, mit dem Welplein eine Welpenspielgruppe zu besuchen. Dies wird zwar in Mitteleuropa von vielen Kynologischen Vereinen angeboten, dies dürfte in Spanien schon etwas schwieriger sein. In der Regel besucht man einen Welpenspielkurs zehn mal a eine Stunde pro Woche. Zwischendurch hat man Zeit die "Hausaufgaben" mit dem Hündel zu machen. Was man selber ersatzweise machen kann, später in einem gesonderten Beitrag. (ist schon in Vorbereitung)

Mit nur wenig Unterbruch zum Welpenspielkurs etwa mit 26 bis 28 Wochen geht man bevorzugt in die Junghundeschule. In der Junghundeschule lernt euer Hund vor allem Gehorsam und es wird ihm beigebracht, was er als Begleiter von euch, alles können sollte. Er wird vor allem mehr praktisch arbeiten und später am Ort des Geschehens. Auch hier, infolge weniger oder gar keiner Angebote von Junghundekursen in Spanien werde ich später in einem gesonderten Beitrag aufzeigen, was man ersatzweise selber so alles machen kann mit dem Junghund. (Ist ebenfalls in Vorbereitung)

[Nordseekrabbe]

Ich finde es gut, dass die unterschiedlichen Typen von Hund hier auch angesprochen worden sind. Jede Familie ist anders und der Wunsch nach einem Hund muss einfach passen, damit es eine Freundschaft bis ins Alter des Kameraden wird. Wir selber haben uns fuer einen ruhigen Vertreter entschieden, bewusst. Einen der Spaziergänge ueber Stunden mag, nicht scharf darauf ist zu rennen und der auch nichts vermisst, wenn er die Haustuer und uns im Blick haben darf. Dafuer danken wir ihm, indem er seinen Platz im Auto hat, mitdarf, wann immer es angemessen ist, aber auch zu Hause bleiben muss, wenn es nicht geht. Wir haben ihm von Anfang an eine weitere Bezugsperson angeboten und dieses Modell auch in Bogota fortgesetzt. Wenn eine Reise fuer uns ansteht und wir wollen natuerlich auch Reisen, wenn wir schon auf diesem Kontinent sind, dann geht es ab in eine Hundepension. Allerdings ist diese so ausgerichtet, dass sich unser Hund wie im Wellness-Hotel fuehlt. Viel Freilauf, individuelle Streicheleinheiten, Kost nach Vorgabe, namentliche Ansprache undundund..... Ehrlich gesagt, ich hätte vorher nicht gewusst dass es so etwas gibt. Gibt es das eigentlich auch in Spanien oder in Deutschland. Oder ist es eine kluge kolumbianische Geschäftsidee? LG Nordseekrabbe

[Rioja]

Hallo Nordseekrappe

Gehst mal bei Google mit "Hundehotel" rein. Du wirst über die Menge und das Angebot staunen.

[Florecilla]

Gibt es das eigentlich auch in Spanien oder in Deutschland.

... dann frag mal unsere Montgo

[girasol]

Hallo,

ich habe mal eine Frage an die Hundekenner hier:
Ich war vor kurzem bei einem Reitturnier im Nachbarort, weil das Patenkind meines Mannes dort mitgeritten ist. Dort hat ein Mann sechs Hundewelpen angeboten - auf dem Rasen in einem kleinen "Gehege". Es waren Staffordshire Bullterrier. Die Kinder konnten die Welpen nach Belieben herausnehmen und auf den Arm nehmen. Eine Familie mit vier kleinen Kindern, die nicht mal genug Zeit für ihre Kinder hat und meiner Meinung nach auch nicht geeignet ist, einen Hund entsprechend zu halten bzw. eben auch zu erziehen, hat so quasi im Vorbeigehen mal eben so einen Welpen gekauft. (Hat ihn später allerdings wieder zurückgebracht).

Ist das normal bzw. seriös, dass Hunde und speziell solche Hunde so angeboten bzw. verkauft werden?

Gruß
girasol

[Florecilla]

Ist das normal bzw. seriös, dass Hunde und speziell solche Hunde so angeboten bzw. verkauft werden?

Ganz sicher nicht! Kürzlich habe ich einen Fernsehbericht gesehen, der die sogenannte "Hundemafia" zum Thema hatte. Offensichtlich werden vor allem auf grenznahen osteuropäischen Märkten Hundewelpen angeboten, die bereits krank zur Welt kommen und extra für das "schnelle Geld" gezüchtet werden. Dieser Zeitungsartikel in der "Abendzeitung" klingt zwar ein bisschen nach yellow press, ist aber relativ neu.

[Rioja]

Ist das normal bzw. seriös, dass Hunde und speziell solche Hunde so angeboten bzw. verkauft werden?

Hallo Girasol

Nein denke ich, ist nicht normal, denn seriöse und gute Züchter müssen ihre Welpen nicht auf irgendwelchem Anlass, bei dem viele Menschen sich einfinden, anbieten. Bei seriösen Züchtern findet obiges zu Hause statt. Zur Kundschaft kommen sie allenfalls über ihre Website oder auch durch Vermittlung eines Zuchtwartes vom entsprechenden Rasseklub.

Zudem will ein seriöser Züchter seine Kundschaft und somit indirekt das neue Zuhause von seinen Welpen prüfen. Kenne einen Züchter, der schon beim ersten Telefonat freundlich und anständig empfielt, doch eher ein Büsi zu kaufen. Die potentiellen Käufer werden eingeladen, mit ihnen gesprochen und erst dann entscheidet ein gewissenhafterZüchter einen Welpen abzugeben und zudem müssen die zukünftigen Herrchen/Frauchen mehrmals die Welpen besuchen, damit sich beide kennenlernen.

Das ist der idealste Fall, es sollte aber zu Gunsten des Welpen so ablaufen. Aber dein beschriebener Fall Girasol, kommt mir eher als verschachern vor, ohne grosses Verantwortungsgefühl. Hier sind dann die Kinder die treibende Kraft sich einen Welpen "anzulachen". Läuft gleich ab wie vor dem Süssigkeitenstand beim Discounter.

[Rioja]

Hallo Florecilla, hallo zusammen

Ist mir auch bekannt, dass osteüropäische Welpen im zarten alter von fünf Wochen auf deutschen Autobahnraststätten an ihre Kundschaft verschachern wird. Ja die Welpen sind doch so süüüüs und vor allem sooooo billig.

[girasol]

Hallo Rioja,

ja, mir kam das ganze etwas komisch vor. So wie du das beschrieben hast, so hätte ich mir den Hundeverkauf bzw. -kauf auch vorgestellt.

Gruß
girasol