Oliven ernten- Mühle gesucht

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Oliva B.
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Re: Oliven ernten- Mühle gesucht

Beitrag von Oliva B. »

Hallo AuS,

als engagierte Olivenöl-Erzeugerin mit 18-jähriger Erfahrung habe ich natürlich gespannt auf deinen Bericht gewartet. Leider habe ich dir keinen konkreten Mühlen-Tipp geben können, dazu seid ihr zu weit von uns entfernt.

Ich komme leider erst heute dazu, in Ruhe zu antworten, denn in unserem Leben passiert gerade ziemlich viel. :)
Auch wenn diese Aktion nicht den Erfolg gebracht hat, den du dir erhofft hast hast, so hast du doch einen kleinen Einblick in die Arbeit eines Olivenerzeugers erhalten - und eine unvergessliche Erfahrung war es allemal.

Der Hausmeister war wahrscheinlich froh, dass jemand die Bäume erntete. Wenn Olivenbäume nicht geschnitten werden, verzweigen sie sich so stark, dass die Sonne nicht mehr ins Innere kommt (und der der Pflücker auch nicht :lol: ). Der Baum braucht seine Kraft, um die unzähligen Zweige ernähren zu können (dazu gehören auch die senkrecht gen Himmel wachsenden Wasserschosse, die nie Oliven tragen werden), da bleibt für die Oliven nur noch wenig übrig. Die Bäume hätten rechtzeitig im Frühjahr ausgelichtet werden müssen,
1 2006-04-pflegeschnitt.jpg
und auch die Wurzelschosse müssen regelmäßig entfernt werden: Dazu kann man sich verschiedener Methoden bedienen:
0 - 2006-04-Handarbeit-entfernung_wilder_triebe.jpg
2 - 34.jpg
Aber auch der Boden muss bearbeitet werden,
3 - Traktor1.jpg
4 - Traktor2.jpg
damit die "Beikräuter" den Olivenbäumen (besonders im Trockenfeldanbau) nicht das lebenswichtige Wasser rauben und den Pflückern nicht unnötig die Arbeit erschwert.
"Aufwand, Zeit und Mühe", wie du schreibst, lohnen sich beim Olivenanbau natürlich nur, wenn man nicht nur einmal im Jahr den Olivenhain
bearbeitet, sondern mehrmals. Aber dann ist das Ergebnis einzigartig!
Die Fotos stammen aus unseren Anfängen vor 18 Jahren. Seitdem haben wir unsere Anbau- und Erntemethoden natürlich immer weiter optimiert und perfektioniert. ;-)
AuS hat geschrieben:. Ich habe viel gelernt, auch im Vorfeld...und es ist schade um die großen Oliven, die durch den Sturm in der Woche davor herunterfielen. Man, sprich wir haben den optimalen Zeitpunkt verpasst und der Wind am Erntetag selbst fegte weitere reife und gute Oliven runter.
Wenn der Sturm die Oliven in Massen von den Bäumen fegen kann, dann ist der ideale Erntezeitpunkt schon längst verpasst. Die Oliven haben dann zwar einen hohe Ölgehalt, doch die wertvollen Polyphenole gehen verloren. Diese Öle haben keine lange Haltbarkeit.

Wir ernten im Oktober, sobald die Oliven (in unserer Region) beginnen, ihre Farbe zu ändern und dunkel zu werden. Wir müssen jede einzelne vom Baum pflücken, von alleine und wie von selbst kommt uns da nichts entgegen. :lol:

Ich kann deine Enttäuschung verstehen: Da lieferst du einwandfreie, handverlesene Früchte ab und bekommst ein Öl, das nicht die Qualität der Früchte hat, die du abgeliefert hast, weil sich nicht die meisten sich nicht dieselbe Mühe geben wie du es getan hast. Unsere Almazara nimmt als Mindestmenge 500 kg Oliven an, aber dafür bekommen die Erzeuger auch ein Öl, das ganz sicher aus ihren Oliven stammt. :)
Das erste Öl der Saison 2020! Naturbelassen.<br />Foto: Sophie-Marie
Das erste Öl der Saison 2020! Naturbelassen.
Foto: Sophie-Marie
Aber jetzt weiß du, worauf du im nächsten Jahr achten musst. :)>-
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