Ideenschmiede gewünscht

Xanaron
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Re: Ideenschmiede gewünscht

Beitrag von Xanaron »

Die Diskussion verschiedener Ansichten funktioniert nur, wenn beide Seiten eine Lösung des Problems anbieten können. Bei Covid bieten mir aber die Gegner der Massnahmen ( nicht nur der Impfung) keine akzeptable Lösung an! Oder ist Nichtstun akzeptabel? Ich könnte die Verantwortung nicht übernehmen.
Damit ist aber eben keine Konsensfindung möglich, was die Verhärtung erklärt.
tnt369
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Re: Ideenschmiede gewünscht

Beitrag von tnt369 »

@vitalista
Ich habe im engeren Bekanntenkreis ein halbes Dutzend Impfskeptiker bzw. Coronaskeptiker mit denen ich ab und zu diskutiere.

Ich versuche auch den jeweiligen Standpunkt des anderen zu verstehen. Aber manchmal ist es einfach unmöglich. Da wird dann eine These nach der anderen rausgehauen. Z.B. von Nahrungsergänzung über gesunde Lebensweise bis hin zu Bill Gates mit Microchips in der Impfung.
Und sobald man auf einen Punkt eingeht wird sofort mit einer anderen These weitergemacht.

Den Vogel hat übrigens meine Nachbarin hier abgeschossen. Sie meint tatsächlich dass man mittels der Impfung magnetisch würde...

Letztendlich versuche ich es mittels Informationen und Hinweisen die Gesprächspartner auf Ungereimtheiten in ihrer Argumentation hinzuweisen und damit zum Nachdenken zu animieren.
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vitalista
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Re: Ideenschmiede gewünscht

Beitrag von vitalista »

Okay, da ist Hopfen und Malz verloren.:roll:
Mit Querdenkern und Aluhüten lohnt es sich nicht zu diskutieren.
Wer morgens zerknittert aufsteht, hat tagsüber noch Entfaltungsmöglichkeiten!
tnt369
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Re: Ideenschmiede gewünscht

Beitrag von tnt369 »

Zwei konkrete Vorschläge hätte ich:

- Wortwahl "abrüsten":
Es werden sehr oft aggressive Worte wie Gegner oder Angriff verwendet. Das heizt eine Diskussion nur unnötig an.

- Nicht nach Lösungen streben sondern nach Informationsgewinn. Es muss in einer Diskussion keine Gewinner/Verlierer geben.
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girasol
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Re: Ideenschmiede gewünscht

Beitrag von girasol »

Ich habe mich mit einigen Ungimpften unterhalten. Gründe für das Nichtimpfen von Sorgen und Angst bezüglich der neuen Impfung über generell andere Einstellung zur Medizin über die Meinung, man wird es schon nicht kriegen bis hin zur Corona-Leugnung und Verschwörungstheorien.

Ich bin jemand, der ruhig und sachlich diskutieren kann, auch wenn ich anderer Meinung bin als das Gegenüber.
Was aber, unabhängig von den Gründen, mit nahezu jedem Gesprächspartner so war, ist, dass das Gegenüber zunehmend aggressiver oder unsachlicher wurde. Noch dazu wurden andere aufgehetzt und es kam oft eine sehr unsoziale, egoistische Haltung zum Vorschein und die Konsequenzen aus dem Nichtgeimpftsein will man auch nicht sehen oder tragen. Von daher habe ich persönlich keine Lust mehr, wenn ich merke, dass es in diese Richtung geht.

Und daher habe ich für mich entschieden: Wenn ich merke, dass eine Diskussion für mich keinen Sinn macht, meide ich das Thema, sofern der Mensch mir wichtig ist oder ich ihm nicht aus dem Weg gehen kann. Für die anderen gilt, solch einen Kontakt brauche ich nicht. Für mich ist das momentan die einzige Lösung, die ich sehe.

Gruß
girasol
Die Welt ist ein Buch und wer nicht reist, liest davon nur eine Seite.
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Re: Ideenschmiede gewünscht

Beitrag von JanV »

Ideenschmiede! Find ich gut. Und dann erschien hier auch das Wort Brainstorming. Im Grunde ein und dasselbe.
Nur so einfach ist es nicht, für funktionierendes Brainstorming sind einige Regeln dringend einzuhalten. Ich will sie nicht auszählen, darum hier ein Link zu Definition von Brainstorming auf Wiki.
https://de.wikipedia.org/wiki/Brainstorming

In einer Brainstorming-Diskussion hat NIEMAND die Deutungshoheit, auch nicht derjenige, der sich auf Grund von einer vermuteten oder auch tatsächlich bestehenden fachlichen Qualifikation den anderen überlegen fühlt. Es gibt keinen Wortführer, höchstens einen Moderator. Niemand wird für seine Meinung kritisiert, angegriffen, beleidigt usw., wie unverständlich die Meinung für die anderen auch sein mag, im Gegenteil – man akzeptiert die Meinung. Naja, es gibt wesentlich mehr Regeln…….

Die zwei Grundzüge von tnt369 würde ich um einen ergänzen, der mir sehr wichtig erscheint:
Die Überzeugung!
Es gibt wirklich Leute, die Angst vor der Impfung haben und die nicht in den zweiten Grundzug fallen oder berechnend/egoistisch sind.
Ich bin der Meinung, dass man mit allen reden, diskutieren muss und zwar so lange, so lange es bei einem Gespräch/Diskussion bleibt. Frei von Drohungen, Denunzierung, Druck. Auch mit Querdenkern (wobei ich dieses Wort in diesem Zusammenhang schon als beleidigend empfinde) und Aluhüten, erst recht mit denen. Notfalls mehrmals.

In Deutschland sind Stand heute 74,2% der Bevölkerung geimpft, d.h. 21,4 Millionen nicht geimpft. Davon sind 4 Millionen Kinder zwischen 0-4 Jahren, für die es keine Impfung gibt.
82% der Ü18 sind vollständig geimpft. 60% der 12-17-jährigen wurden schon 1x geimpft, bei den 5-12jährigen gibt’s noch wenig Impfung (8,5%), da hat es erst jetzt angefangen.
Im 11/21 gab es ca. 2 Millionen Erstimpfungen, im 12/21 ca 1 Million. (Quelle Impfdashboard).

Es könnte schneller gehen, aber trotzdem, es läuft. Wenn alle Impfwilligen geimpft sind, bleiben immer noch paar Millionen übrig. Mit ihnen muss man arbeiten, höchstwahrscheinlich auf persönlicher Ebene. Sehr viele davon (da bin ich überzeugt) werden zu Vernunft kommen. Bleiben wird der harte Kern, den es immer bei Problemlösungen gibt. Aber sollte man sie aufgeben, mit ihnen nicht mehr reden? Meiner Meinung nach nicht!
Das ist mein Vorschlag. Missionieren, Missionieren, mit viel Geduld und Respekt. Und von mir aus, auch mit Rotwein.
Jan
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Frambuesa
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Re: Ideenschmiede gewünscht

Beitrag von Frambuesa »

Eigentlich könnte ich hier jetzt jedem von euch antworten, denn in einem jeden Beitrag fand ich mich wieder. Aber wie fange ich an?
Da gefällt mir ganz zu Beginn schon einmal dies sehr gut:
tnt369 hat geschrieben: Mo 3. Jan 2022, 23:57 - Wortwahl "abrüsten":
Es werden sehr oft aggressive Worte wie Gegner oder Angriff verwendet. Das heizt eine Diskussion nur unnötig an.
In meiner nächsten verwandtschaftlichen Nähe habe ich die gesamte Palette von Impfverweigerern, die sowohl von @tnt369 als auch @Vitalista, @girasol beschrieben werden und das letzte Jahr mit vielen Diskussionen, die zu nichts führten (@girasol hat es sehr treffend beschrieben)war nicht einfach.
Nur mal ein paar Begriffe, die mir so „um die Ohren flogen“: Übernahme der Weltherrschaft / mit der Impfung wird uns ein Microchip eingepflanzt / man solle das Virus gar nicht bekämpfen, weil es von selbst verschwindet / Masken sind Blödsinn und all die anderen zweifelhaften Theorien von Prof. Bhakdi, Wodarg, Schiffmann etc.
Der Umgang mit Anhängern solcher Theorien fällt mir schon ganz arg schwer.
Da es sich jedoch bei den meisten um Menschen handelt, die ich sehr schätze, habe ich mir schon viele Gedanken gemacht, wie ich mit ihnen umgehen soll, damit nicht die Familie auseinanderbricht.

Zunächst habe ich mal versucht zu analysieren, was die tiefere Ursache für ihre Impfunwilligkeit sein könnte. In einem Fall ist es ganz klar der Einfluss einer religiösen Bruderschaft. Die betreffende Person informiert sich nicht über Radio, TV und/oder Printmedien, sondern ausschließlich über soz. Netzwerke, die von den Glaubensbrüdern/-schwestern verbreitet wird.
Der Umgang mit ihr ist sehr schwer.
In anderen Fällen spielt die Angst eine große Rolle, Angst vor dem Impfstoff, geschürt von Kolleg*innen (Pflegeberuf), weil - da werden ja Coronaviren in uns hineingespritzt.
Und dann habe ich einen ähnlich gelagerten Fall wie @Löwenmäulchen. Auch sie arbeitet in der Pflege. Alle aufzuzählen würde hier wohl den Rahmen sprengen, doch aufgefallen ist mir, dass in allen Fällen zwei Faktoren eine große Rolle gespielt haben: Angst, Stress und keine Zeit/Lust, sich intensiv mit dem Thema zu beschäftigen. Da ist es doch sehr einfach, den Youtube-Filmchen zu vertrauen, die im Netz geistern.
Auch fand ich oft die in meinen Augen ganz fatale Haltung von: „Wir werden sowohl von den Politikern als auch von der Presse nur verar....“
Könnte jetzt noch jede Menge schreiben, doch hier geht es ja darum, wie können wir miteinander umgehen, ohne uns „die Köpfe einzuschlagen“.
Für mich geht es nur so, wie es girasol auch schon geschrieben hat:
Bei dem, der mir am Herzen liegt, vermeide ich das Thema - gelingt nicht immer so richtig gut, aber immer gehen unsere Gespräche respektvoll zu ende. Bei der „Frommen Rechten“ konnte ich bisher nicht immer die Fassung wahren und habe auch schon mal ein Telefonat unfreundlich beendet.
Impfgegner, die mir nicht so viel bedeuten, meide(n) ich (wir) ganz einfach.
Saludos Frambuesa
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Re: Ideenschmiede gewünscht

Beitrag von Frambuesa »

Cozumel hat geschrieben: Mo 3. Jan 2022, 19:16 Die vielen Aggressionen gegen Polizei, Journalisten, Politiker und Impfbefürworter sind unentschuldbar und haben nichts mit einer "anderen Meinungen" zu tun.
Das sehe ich genauso wie du und das Szenario, was sich da Wochenende für Wochenende (nicht nur) in Deutschland zusammenbraut macht mir fast mehr Angst als die Angst vor dem Virus. Wo soll das wohl noch hinführen? Doch das ist ja nicht das Thema dieses Threads
Saludos Frambuesa
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