Die männermordende Gottesanbeterin
- Oliva B.
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Die männermordende Gottesanbeterin
Im Mittelmeerraum findet die Gottesanbeterin zahlreiche Lebensräume, in Mitteleuropa kommt sie hingegen nur in wärmeren Gefilden vor. In Deutschland, wo sie als„gefährdet“ eingestuft wurde und weder gefangen noch gehalten werden darf, z.B. am Kaiserstuhl. Ihr Oberkörper ist auffällig verlängert und der relativ kleine, dreieckige Kopf mit den seitlichen Facettenaugen, mit denen die Gottesanbeterin sehr gut sehen kann, ist völlig frei beweglich. Nach vorn ragt der kräftige Mund mit seinen Beiss- und Greifwerkzeugen. Das vordere Beinpaar besteht aus kräftigen, mit Dornen besetzen Fangbeinen, mit denen sie ihre Beute festhält, und die sie im Ruhezustand eingeklappt. Sie schleicht sich langsam an ihre Beute heran, lähmt diese mit einem Biss ins Genick und frisst sie auf. Normalerweise frisst sie kleine Insekten, im Mittelmeerraum stehen sogar Jungvögel und kleine Wirbeltier auf ihrem Speiseplan. Mord im Efeugewächs
Die zwei hinteren Beinpaare sind Schreitbeine. Das kleine vordere Flügelpaar verdeckt in Ruhestellung die hinteren Flügel. Doch trotzdem ist das Weibchen der tagaktiven Fangschrecken fast flugunfähig, im Gegensatz zu dem beweglichen Männchen, das aber auch nur kurze Distanzen überwinden kann. Wie auch bei anderen Fangschreckenarten kommt es gelegentlich vor, dass das größere Weibchen (75 mm bis 80 mm) das kleinere Männchen (ca. 60 mm) während oder nach der ca. zweistündigen Paarung auffrisst, um ihren Eiweißbedarf zu decken. Danach legt sie 200 bis 300 Eier in Kokons, aus denen die Larven im Frühjahr schlüpfen.
Das Insekt lebt nur ein Jahr. Seine Farbe reicht von lindgrün über gelblich bis braun und sogar fast schwarze Exemplare findet man in Gebieten, in denen es früher mal gebrannt hat.
Saludos,
Elke (Oliva B.)
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- Citronella
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Re: Die männermordende Gottesanbeterin
@ Oliva,
du hast ja eine ganze Sammlung dieser männermordenden Fangschrecken
Bei mir im Garten treffe ich auch öfters auf diese Spezies, erst verhalten sie sich total ruhig (so dass ich sie nicht wahrnehme) und wenn ich unbedarft in den Strauch greife, machen sie einen Satz und ich erschrecke mich zu Tode. So erging es mir gestern mit einer Biene. Sie hat sich bedroht gefühlt und ordentlich am Ellbogen zugestochen. Dieser ist ziemlich angeschwollen und heiß, sodass ich jetzt leicht lädiert (mit Kühlverband) am Computer sitze.
Saludos
Citronella
du hast ja eine ganze Sammlung dieser männermordenden Fangschrecken
Bei mir im Garten treffe ich auch öfters auf diese Spezies, erst verhalten sie sich total ruhig (so dass ich sie nicht wahrnehme) und wenn ich unbedarft in den Strauch greife, machen sie einen Satz und ich erschrecke mich zu Tode. So erging es mir gestern mit einer Biene. Sie hat sich bedroht gefühlt und ordentlich am Ellbogen zugestochen. Dieser ist ziemlich angeschwollen und heiß, sodass ich jetzt leicht lädiert (mit Kühlverband) am Computer sitze.
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Citronella
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Re: Die männermordende Gottesanbeterin
Tolle Bilder, Oliva. Am besten finde ich die Aufnahme "von unten" an der Glasscheibe.
Deine Bilder haben mich auf eine Begegnung während einer Montgo-Wanderung gebracht:
Ein grünes Exemplar ist mir noch nicht vor die Linse gekommen. Die unterschiedlichen Färbungsvarianten entstehen übrigens nach den einzelnen Häutungen als Anpassung an die Umgebung (sagt Wiki).
Deine Bilder haben mich auf eine Begegnung während einer Montgo-Wanderung gebracht:
Ein grünes Exemplar ist mir noch nicht vor die Linse gekommen. Die unterschiedlichen Färbungsvarianten entstehen übrigens nach den einzelnen Häutungen als Anpassung an die Umgebung (sagt Wiki).
- Oliva B.
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Re: Die männermordende Gottesanbeterin
Sind das schöne Nahaufnahmen, Florecilla. Mein Kompliment an die Fotografin. Ich fotografiere zwar viel, nehme mr aber zu wenig Zeit für die Fotos.
Die Dunkle habe ich im letzten Herbst im Hinterland fotografiert.
Die grünen Gottesanbeterinnen fand ich dieser Tage an der Küste. Da ist es durch die vielen Gärten grüner als hier. Die Farbe könnte also durchaus für die Anpassung an die Umgebung sprechen.Florecilla hat geschrieben:Ein grünes Exemplar ist mir noch nicht vor die Linse gekommen. Die unterschiedlichen Färbungsvarianten entstehen übrigens nach den einzelnen Häutungen als Anpassung an die Umgebung (sagt Wiki).
Die Dunkle habe ich im letzten Herbst im Hinterland fotografiert.
Saludos,
Elke (Oliva B.)
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Re: Die männermordende Gottesanbeterin
Vielen lieben Dank. So kleine Viecherl fotografiere ich gerne. Leider halten die nicht immer so still und meine kleine Digicam scheint auch ein Eigenleben zu haben und mag nicht immer so wie ich.Oliva B. hat geschrieben:Sind das schöne Nahaufnahmen, Florecilla. Mein Kompliment an die Fotografin.
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Re: Die männermordende Gottesanbeterin
Tolle Aufnahmen, Oliva. Dass du aber auch immer deine Kamera dabei hast ... klasse.
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Re: Die männermordende Gottesanbeterin
Wahnsinn - fantastische Aufnahmen - ich bin begeistert
Oliva, das ist ja ganz toll, wie Du das "Beute erlegen" eingefangen hast! - So etwas hab ich noch nie gesehen!
Florecilla, eine Gottesanbeterin mit Flügeln Habe ich auch noch nie gesehen.
Wirklich ganz toll
- Florecilla
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Re: Die männermordende Gottesanbeterin
Zitat aus Tierdoku.com - Interaktives Tierlexikon:Akinom hat geschrieben:Florecilla, eine Gottesanbeterin mit Flügeln Habe ich auch noch nie gesehen.
"Die Europäischen Gottesanbeterinnen verfügen über zwei Flügelpaare, die in Vorderflügel und Hinterflügel unterteilt sind. Die Vorderflügel sind Deckflügel, die die filigranen Flugflügel im Ruhezustand abdecken. Die Hinterflügel (Alae) sind filigran und im Ruhezustand unter dem Deckflügel wie ein Fächer zusammengefaltet. Anhand der Flügellänge kann man die Geschlechter weitestgehend unterscheiden. So ragen generell die Flügel bei dem Männchen über den Hinterleib (Abdomen) hinaus, während die Flügel bei dem Weibchen noch nicht einmal den ganzen Hinterleib bedecken. Des weiteren sind die Männchen durch den kleinen und zierlichen Körper in der Lage weite Strecken zu fliegen. Weibchen hingegen nutzen die Flügel meist nur, um einen Ortswechsel von ein paar Metern zu vollziehen. Je nach Ernährungs- und Trächtigkeitszustand haben sie teilweise ein so massiges Abdomen, dass die Flügel sie nicht mehr tragen können."
Ich glaube, man sieht die Gottesanbeterinnen einfach selten "im Flug". Wenn sie einem trotz ihrer Tarnung auffallen, sitzen sie regungslos und majestätisch verharrend auf Beute lauernd versteckt - kommt mir auf jeden Fall so vor.
- Citronella
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Re: Die männermordende Gottesanbeterin
Hallo Oliva,
super Fotos, man sieht das Schmatzen förmlich. Schade um den schönen Falter.
Saludos
Citronella
super Fotos, man sieht das Schmatzen förmlich. Schade um den schönen Falter.
Saludos
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