Atze hat geschrieben: ↑Mo 29. Jul 2019, 16:14
Trotzdem halte ich den Stierkampf für ein blutiges Spektakel, für das ich mich nicht erwärmen kann - aber es ist halt auch nicht meine Kultur.
Die 20 Minuten, die der Stier vollgepumpt mit Adrenalin bis zu seinem Tode erlebt erscheinen mir unnötig grausam. Andererseits ist die vorhergehende gezielte Schwächung der Nackenmuskulatur wohl eine unabdingbare Voraussetzung für den gezielten Degenstoß.
Tja, wenn der Degenstoß denn mal immer richtig „sitzen“ würde.
Auch in den Monaten in D schaue ich tägl. abends mal in CanalSur hinein und bin in letzter Zeit schon mal Samstags in die Aufzeichnung einer Corrida hineingekommen. Es ist nicht nur ein blutiger, grausamer und immer tödlich endender Kampf für den Stier, sondern auch eine Macht beherrschende Inszenierung der Taurinos.
Die Mimik und Gestik dieser häufig noch sehr jungen Männer (wie z.B. der 17-jährige Manuel Perera) ist einfach abstoßend. Und während der Stier, unwürdig mit heraushängender Zunge, vergeblich um sein Leben kämpft, johlen und brüllen die Zuschauer vor Begeisterung und halten ihre kleinen Kinder (die gerade mal laufen können!) hoch, damit sie besser sehen können. Etwas größere Kinder (so ab 5-6 Jahren) schauen sich Mimik und Gestik bei ihren glorreichen Vorbildern ab.
Früher habe ich auch immer gesagt: Es ist nicht meine Kultur und ich will mir kein Urteil erlauben. Heute sage ich ganz klar: Dieser Stierkampf ist einfach pervers.