Ein Flamenco Tanz Museum als Museum zeitgenössischer Kunst

Spanien ist die Heimat vieler berühmter Künstler. Wer möchte einen von ihnen vorstellen?
Antworten
Benutzeravatar
El Draco
Tech-Supporter und Moderator
Tech-Supporter und Moderator
Beiträge: 608
Registriert: Mo 26. Nov 2007, 14:38
Wohnort: Niedersachsen
Kontaktdaten:

Ein Flamenco Tanz Museum als Museum zeitgenössischer Kunst

Beitrag von El Draco »

Das Museum versteht den Flamencotanz als Teil der andalusischer Identität und Kultur. Auch wenn der Tanz in seiner jetzigen Form noch relativ jung ist, so lassen sich die Wurzeln bis ca. 1000 vor Christus zurückverfolgen als auf kretische Kulturen und die Phönizier begannen, die spanische Küste zu besiedeln.
Das Flamenco Museum in Sevilla versucht den Flamenco von Klischees zu befreien und ihn in seinen Grundsubstanzen darzustellen.
Auch wenn das Museum auf die Entwicklung des Flamenco eingeht, so ist es dennoch kein historisches, sondern ein zeitgenössisches Museum.
In diesem Sinn werden vom „ Museo del Baile Flamenco“ bis zum Ende des Jahres drei Ausstellungen geboten, die insgesamt eine moderne Betrachtung des Tanzes ermöglichen.
Erstens durch Bilder von Vicente Escudero (1888-1980), selbst Flamencotänzer.
Er traf nach dem ersten Weltkrieg in Paris auf Picasso, Juan Gris, Miró.
Vicente Escudero begann aus seinem Tanzempfinden heraus und beeinflusst von den kubistischen und Malern ein eigenes surrealistisches Werk zu schaffen, das in der Galerie im zweiten Stock des Museum zu sehen ist.

Die zweite jüngere Generation stell der französische Maler Miguel Alcalá dar (1940).
Miguel Alcalá kam in den siebziger Jahren nach Sevilla und integrierte sich dort in die Welt der andalusischen Zigeuner, von denen er auch den spanischen Namen erhielt.
Seine Bleistiftzeichnungen, die die Bewegung und Emotion Flamenco tanzender Zigeuner in realistischen, fast magischen Skizzen fassen sind in der Galerie des Kellers des Museums zu sehen

Die dritte und aktuelle Generation stellt Sophie Mühlenburg (1978) dar.
Selten wird einen Maler oder Malerin nachgesagt, den Flamenco so in Pinselstrichen zu fassen, ohne in irgendwelche Klischees zu fallen oder romantische Vorstellungen vom Flamenco auf die Leinwand zu bringen.
Die Bilder von Sophie Mühlenburg besitzen außerordentliche Ausdruckskraft.

Um die Auseinandesetzung und den Dialog zwischen Betrachtern und Künstler zu fördern, hat das Flamenco Tanz Museum das „offene Atelier“ geschaffen, das Künstlern zur Verfügung steht, die über den Flamenco Tanz arbeiten wollen. Offen bedeutet jedoch nicht nur, das das Museum nur offen für Künstler ist, sondern der Kontakt zwischen Künstlern und den Besuchern ist ausdrücklich erwünscht. Das offene Atelier befindet sich im zweiten Stock, wo auch Frau Mühlenburg bis September 2007 malt und dort auch gesprochen werden kann.
Sollte ein Kontakt mit Frau Mühlenburg gewünscht werden, sollte vorher Kontakt mit dem Museum aufgenommen werden, da Frau Mühlenburg keine festen Arbeitszeiten hat.


Das Flamenco Tanz Museum ist jeden Tag von 9.30h bis 19.00h geöffnet, wobei nicht nur die Ausstellung von Frau Mühlenburg, sondern auch der Besuch des interaktiven Teil des Museums mit seinen Multimediaproduktionen sehr lohnenswert ist.

Saludos
El Draco
Antworten

Zurück zu „Spanische Künstler“