
Ein Ehepaar, das schon lange in Spanien gelebt hat, suchte nach einer adäquaten Seniorenresidenz und hat sich deshalb etliche Einrichtungen in der Umgebung angesehen. Am Ende stand für sie fest, dass sie für ihr Budget zu teuer sind und deshalb haben sie sich nach Alternativen umgeschaut. Eine Rückkehr in ihr Heimatland stand für sie jedoch nicht zur Debatte.
Bei ihren Recherchen stießen sie auf ein Angebot in Namibia, wo unter einer deutsch- und englischsprachigen Leitung eine Dorfanlage für Senioren entstanden ist. In dieser Wohnanlage stehen kleine Häuschen mit ein oder zwei Schlafzimmern oder Appartements zur Auswahl. Die Preise für die Immobilien liegen zwischen 70.000 und 160.000 Euro, also deutlich niedriger als in Spanien, die Nebenkosten liegen zwischen 120 und 240 Euro/monatlich. (Pool, 24-Stunden Schwesterndienst, Müllabfuhr, Gemeinschaftsabgaben wie Strom und Wasser, Außenanlagen, Poolservice), hinzu kommt ein kostenpflichtiges Serviceangebot (Essen, Reinigung, Pflegedienst, Shuttlebusse). Es kann auch selbst gekocht werden. 2 Stunden tägliche Pflege kosten ca. beispielsweise 120 €. Ich könnte jetzt noch mehr Details auflisten, will aber nur mal einen Einblick zum Vergleichen geben.
Klimatisch liegt die Residenz sehr gut, doch der Alterschnitt ist sehr hoch, das „Eintrittsalter“ beginnt mit 55 Jahren. Auf jeden Fall hat sich dieses Ehepaar entschlossen, im hohen Alter (er war weit über 80 Jahre alt) nach Namibia auszuwandern und es gefällt den beiden dort seit Jahren sehr gut.
In meinen Augen war das eine sehr riskante Entscheidung, denn ich habe im Gespräch erfahren, dass man dort im hohen Alter keine Krankenversicherung mehr abschließen kann. Die hiesige Versicherung kann nicht übertragen werden.
Weitere Nachteile: Ein Besuch im hohen Alter in der Heimat ist wahrscheinlich (wenn überhaupt) nur selten möglich, Besuch wird wegen der hohen Reisekosten nur selten vorbei kommen und man lebt ziemlich isoliert, d.h. es fehlen soziale Kontakte zu jüngeren Menschen, wenn man mal von dem afrikanischen Personal absieht, mit dem eine Kommunikation wegen mangelnder Sprachkenntnisse in der Regel schwierig sein wird. Wenn ich ein wenig länger überlegen würde, fielen mir sicher noch weitere Nachteile ein.
Käme für euch solch ein Schritt aus rein finanziellen Gründen in Frage?