Prostatakrebs und Früherkennung

Themen rund um die Gesundheit
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ville
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Prostatakrebs und Früherkennung

Beitrag von ville »

Hallo alle,

eigentlich wollte ich mich nicht groß "outen", aber vielleicht kann ich den Einen oder Anderen zu seinem Vorteil beeinflussen. Meine Sensoren sind aufgrund eigener Erfahrungen stets auf dieses Thema gerichtet. Dabei ist mir ein wichtiger Artikel bei den ZDF - News aufgefallen:

https://www.zdf.de/nachrichten/panorama ... a-100.html

Neulich gab es mal eine Anfrage bezüglich der Fachärzte zum Thema an der CB. Leider kann ich da nicht nur gute Noten verteilen, denn ein deutscher Urologe hatte bei mir den PSA - Wert als Indikator verbal eher heruntergespielt und auch nicht ermitteln lassen. Bei der Standard - Tast - und Ultraschall - Methodegab es keinen Befund. Auf Eigeninitiative hin ließ ich den Wert Monate später bestimmen. Ein Schock ! Der Tumor, un meinem Fall von der aggresiven Art, war kurz vor dem Durchwachsen in Bereiche außerhalb der Prostata.
Ein sehr patenter Urologe im HCB Benidorm wollte gleich eine Biopsie veranlassen, aber ich zog es vor, diese und die nachfolgende OP in der Martini - Klinik in HH durchführen zu lassen. (Gerade noch rechtzeitig, um eine Streuung zu verhindern !!)
Diese Klinik ist wohl eine der allerbesten Adressen für solche Belange, und ich kann sie wärmstens empfehlen. Dort dreht sich nämlich alles ausschließlich um die Prostata, mit der in unserem Kulturkreis mehr als 70 % der Männer im gehobenen Alter Probleme bekommen.

Senioren, lasst euch untersuchen, falls ihr es noch nicht getan habt !!

ville

P.S. Interessierte dürfen mich gerne ausquetschen, falls Info - Bedarf vorhanden ist !
„Die Welt ist ein Buch, und wer nicht reist, liest davon nicht eine einzige Seite.“
(wusste bereits Augustinus Aurelius, 354 – 430, Philosoph)
Grenadine
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Re: Prostatakrebs und Früherkennung

Beitrag von Grenadine »

Vielen Dank. Das ist gut zu wissen. Oft bekommt man ja auch von Ärzten etwas aufgeschwätzt und hat es dadurch schwerer sich zu orientieren.
Das merke ich mir für meinen Senioren.
LG Grenadine
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Kiebitz
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Re: Prostatakrebs und Früherkennung

Beitrag von Kiebitz »

Bin bei der asisa. Lasse es einmal im Jahr bestimmen. PSA test ist kostenlos.
Überhaupt wird Vorsorge in Spanien groß geschrieben. Augen, Darm, selbst Gen Tests kein Problem. Großes Blutbild alle 6 Monate. Alles kostenlos, lasse es im IMED oder HLA machen.
Diskutiere nie mit Idioten, sie holen dich auf ihr Niveau und schlagen dich dort mit Erfahrung...
Tiere sind meine Freunde und ich esse meine Freunde nicht.
Fleisch ist ein Stück Todeskampf.
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baufred
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Re: Prostatakrebs und Früherkennung

Beitrag von baufred »

... ist bereits 'in Arbeit' :roll: ... dazu die mir erläuterten 'Schwammigkeiten' zum Thema:

Bitte nicht irritieren lassen: ja - der Test ist empfehlenswert, aber er hat ein ziemlich großes Interpretationsspektrum, auch mit Fehlereffekten - deshalb die tlw. abwertenden Aussagen.

Dazu gab's in der TV-Info den Tipp (auch TV-Werbung), sich in den 'jungen' 30er/40er-Jahren bereits eine Art Basis-Test machen zu lassen, der später einen Abgleich der Aussagekraft der Tests im fortgeschrittenen Alter mit allen machbaren Feinheiten dann sich wesentlich besser interpretieren lässt >:d< ...
Saludos -- baufred --
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Re: Prostatakrebs und Früherkennung

Beitrag von Florecilla »

Gerade gestern habe ich einen entsprechenden anderen Bericht im Fernsehen gesehen. Tatsächlich hatte ich auch da den Eindruck, dass der PSA-Wert als eher nicht so aussagekräftiges Indiz für Prostatakrebs gesehen wird. Die Blutuntersuchung ist nach wie vor eine Leistung, die leider nicht von der Krankenkasse übernommen wird.
Saludos,
Florecilla (Margit)


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villa
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Re: Prostatakrebs und Früherkennung

Beitrag von villa »

Aber der PSA Wert ist ein erster Indikator, lieber einmal zu viel Untersuchen als es zu spät erkennen.
Selbstverständlich müssen dann weiter Untersuchungen wie MRI und Biopsie folgen um sicher zu sein.
Was ich besonders Bedenklich finde ist dass wir im laufe der Untersuchungen mehrfach gehört haben, nicht so dramatisch, da kann man noch warten.
Bis dann bei der Biopsie der Schock kam, alle Proben positiv. Zum Glück gerade noch früh genug um eine OP zu machen und alles lief gut.
Im Falle von Krebs halte ich warten für die schlechteste Option. Hat Krebs erst mal gestreut stehen die Chancen schlecht es noch mal unter Kontrolle zu bekommen. Hab beide Elternteile so verloren.
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Re: Prostatakrebs und Früherkennung

Beitrag von Atze »

In Sachen: Wichtung des PSA-Wertes findet jetzt wohl ein Umdenken statt: Die Untersuchung soll demnächst von den ges. Kassen getragen werden.
Der Grund für die frühere Ablehnung war: Der PSA - Wert kann auch außerhalb eines Ca. erhöht sein, so z. B. bei Entzündungen der Prostata. Ein Freund hat im Lauf der Jahre wegen erhöhtem PSA mehrere Biopsien machen lassen: Alle negativ. Und diese Biopsien sind schon ziemlich unangenehm.
Besser ist es aber wohl, diesen Wert zu ermitteln, obwohl es öfter mal einen falschen Alarm gibt.
Aber selbst bei Tumormetastasen: Abhängig vom Gleason-Score (Maß für die Bösartigkeit) und der Abhängigkeit vom Testosteron gibt es mit den modernen Medikamenten (Scheixx - Chemie :mrgreen: ) oft erstaunlich lange Überlebenszeiten.
Ich z. B. feiere mit meinen Krebszellen demnãchst silberne Hochzeit.
LG Atze
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Mausifan
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Re: Prostatakrebs und Früherkennung

Beitrag von Mausifan »

Na denn werde ich mich zu diesem Thema auch mal outen, weil es schon viele Männer betrifft gerade in „unserem“ Alter. Vielleicht kann ich dem ein oder Anderen sogar helfen richtig zu entscheiden.

Ich gehe seit dem ich ca. 55 bin, regelmäßig zur Prostata Vorsorgeuntersuchung. PSA und alles was so noch dazu gehört. Es war auch regelmäßig alles negativ bzw ohne positiven Befund. Als mit 64 Jahren dann der PSA etwas anstieg, ging mein damaliger Urologe von einer gutartigen Vergrößerung der Prostata aus und verschrieb mir Duodart (bitte googeln). Zwei Jahre später war der PSA dann mittlerweile bei 13 ng/ml. Ich bin kein Schisser, deswegen habe ich auch erst mal gewartet ob er auch wieder runtergeht. War aber nicht der Fall, so daß ich Ende 2016 ins UKD (Düsseldorf) bin und nach positiver Biopsie dann im Dezember operiert wurde. Prostata raus und alles OK. So dachte ich. Zwei Jahre danach (2018) meinte mein Urologe ich sollte doch mal über eine Bestrahlung nachdenken. Warum??? Ja es könnten ja noch Restzellen des Tumors in meinem Körper rumschwirren. Begründet hat er diese Annahme mit einem PSA von 0,25 ng/ml der nach seiner Auffassung noch zu hoch war nach der total OP. Der sollte nach seiner Auffassung unter 0,1 ng/ml liegen. Also schicke er mich zu einer sogenannten PSMA PET CT Untersuchung (bitte auch googeln). Diese 4 stündige Untersuchung war völlig negativ, das heißt, keine bösartigen Zellen zu finden. Dennoch war mein Urologe nicht zufrieden wg des etwas höheren PSA. Nach längerem Nachdenken und auch Einholen einer Zweitmeinung habe ich mich für die Bestrahlung entschieden. Bestrahlt wurde die Prostataloge (wieder googeln) mir der höchsten zugelassenen Dosis ( 8 Wochen Jeden Tag, außer Samstag/Sonntag). Das war Dez. 2018. Der PSA Wert hatte sich danach kaum verändert, aber ich sollte abwarten. Was Anderes blieb mir auch gar nicht übrig. Ca Anfang 2020 hatte ich plötzlich Blut im Urin. Leicht, aber sichtbar. Der Urologe vermutete eine Strahlenschädigung der Blase. Aber wieder war Abwarten angesagt. PSA wurde regelmäßig gemessen und war immer noch bei ca 0,25. die Blutbeimengung im Urin waren leicht und beunruhigten meinen Urologen nicht. Ca. Im Mai 2022 wurden die Blutungen stärker, aber der Arzt verzichtet auf eine Blasenspiegelung und sagte ich hätte eine Blasenzystitis, hervorgerufen durch die Bestrahlung, damit müsste ich jetzt leben. Toll, aber gut, keine Schmerzen und ein bisschen Blut im Urin, aber weit gefehlt. Mit der Diagnose bin ich dann Ende 2022 nach Calpe in unser Haus gefahren. Anfang 2023 ging es dann los. Mehr Blut im Urin und Koagel (googeln). Ich zum Urologen in Calpe der sofort eine Blasenspiegelung gemacht hat. Ein paar Wochen später ging es nach Alicante zur OP. Durch die Harnröhre wurde die Blase inspiziert und versucht die Blutung zu stillen. Aber kein Erfolg. Zwei Wochen später das gleiche nochmal, ebenfalls Ohne Erfolg. Von dem operierenden Urologen wurden dann Krebszellen in der Blase festgestellt. Natürlich durch das die Gewebeproben untersuchendes Labor. Der Urologe sagte er könne nichts weiter tun und ich sollte schnellstmöglich nach Deutschland in die Klinik fahren. Mittlerweile hatte ich schon drei Bluttransfusionen in Alicante bekommen. In den nächsten Flieger und zurück nach Deutschland. Dann in die nächste Klinik und das ganze Spiel von Vorne. OP, Bluttransfusionen und das Ergebnis———Blasenkrebs. Ca. Zwei Wochen später OP mit Entfernung der Blase und künstlichem Ausgang. Neoblase war nicht möglich. Zusätzlich muß ich mich derzeit noch einer Chemotherapie unterziehen, weil noch Krebsgewebe im Beckenraum festgestellt wurde.
Und wenn Jemand genau mitgelesen hat, daß alles nur wegen einer Bestrahlung die höchstwahrscheinlich nicht nötig gewesen wäre.

Für alle mal zu Mitdenken und Entscheidungshilfe bei ähnlichen Diagnosen.
Zeit ist eine Illusion die das Bewusstsein erfunden hat um die Realität zu verstehen.
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villa
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Re: Prostatakrebs und Früherkennung

Beitrag von villa »

Bei meinem Partner kam nicht gleich eine Biopsie, zuerst MRI und da sah man wieder etwas was nach der Grösse als Krebs eingestuft wurde, aber auch noch nicht sehr schlimm. Erst danach folge die Biopsie.
In der Schweiz wird über die Behandlungsmethode in einem Gremium von Experten entschieden.
Interessant finde ich an der Info von Mausifan dass bestrahlt wurde ohne dass man sicher war wo den der Krebs sein soll. Ich bin kein Experte, aber Bestrahlung kenne ich nur in Fällen wo bekannt ist wo der Tumor sitzt, vielleicht kann Atze da noch mehr Klarheit schaffen.
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Frambuesa
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Re: Prostatakrebs und Früherkennung

Beitrag von Frambuesa »

baufred hat geschrieben: Sa 23. Sep 2023, 14:28 Bitte nicht irritieren lassen: ja - der Test ist empfehlenswert, aber er hat ein ziemlich großes Interpretationsspektrum, auch mit Fehlereffekten - deshalb die tlw. abwertenden Aussagen.
Atze hat geschrieben: Sa 23. Sep 2023, 15:11 Der Grund für die frühere Ablehnung war: Der PSA - Wert kann auch außerhalb eines Ca. erhöht sein, so z. B. bei Entzündungen der Prostata. Ein Freund hat im Lauf der Jahre wegen erhöhtem PSA mehrere Biopsien machen lassen: Alle negativ. Und diese Biopsien sind schon ziemlich unangenehm.
Besser ist es aber wohl, diesen Wert zu ermitteln, obwohl es öfter mal einen falschen Alarm gibt.
Dann will ich doch auch mal aus dem „Nähkästchen“ plaudern:
Jefe lässt seinen PSA-Wert schon seit mehr als 20 Jahren testen. Vor einigen Jahren gab es bedenkliche Werte, die im MRT entsprechende Befunde zeigten. Mehrere Biopsien (die erste in der urologischen Praxis mit 12 Gewebeproben, zwei weitere mit jeweils 20 Gewebeproben im Krankenhaus) waren wahrlich keine Spaziergänge für Jefe #:-s .
Die PSA-Werte und auch das MRT ließen zwar auf positive Befunde schließen, die Biopsien mit den Befunden NEGATIV ließen die Alarmglocken aber wieder schweigen. Es handelt sich bei Jefe lediglich um eine gutartig vergrößerte Prostata, die mittels Tamsublock Duo schon ein wenig kleiner geworden ist.

Jefe wird weiterhin seine PSA-Werte ernst nehmen und hoffen, dass „der Kelch“ an ihm vorübergehen möge
Saludos Frambuesa
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Es ist schwieriger, eine vorgefasste Meinung zu zertrümmern als ein Atom.
A.Einstein
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