- Wanderroute (ROT)
Heute haben wir bei strahlendem Sonnenschein und Windstille einen Spaziergang von Jávea (La Plana) zum Torre del Gerro (Dénia) unternommen, der auf den Klippen zwischen Jávea und Dénia liegt. Bei Wind hätte man den Spaziergang nur mit winddichter Jacke wagen können, denn auf La Plana geht meistens ein "Lüftchen". Doch bei diesem schönen Novemberwetter reichte mir eine Bluse. Selbst damit wurde mir warm.
Wir haben für den Hin- und Rückweg 80 Minuten gebraucht, wer gerne länger läuft, kann sein Auto auch an den Mühlen oberhalb von Jávea parken und die 3,5 km bis zum Torre del Gerro laufen. Das sind lt. Hinweisschild 1,5 Std, Fußmarsch (eine Strecke).
Mit dem Auto fuhren wir ein Stück des ausgeschilderten Wanderweges (blaue Strecke) entlang, bis uns der holperige Weg für den niedrigen Roadster doch zu gewagt erschien. Danach ging zu Fuß es an den letzten Häusern vorbei, es scheint dort seit vielen Jahren eine kleine Künstlerkolonie zu existieren, die Häuser waren alle sehr individuell und mit viel Fantasie gestaltet und so niedrig, dass sie in der wilden Naturlandschaft kaum auffielen.
- Eingang in Natursteinmauer
- Hier ein selbstgefertigtes Mosaik,
- dort ein kunstvolles Glasgeflecht als Lichtkuppel
- Glaspyramide
- Ein Speer aus Eisen und Glas im Garten
- Ballonflaschen als Lichtquelle
- Kleines Töpfchen auf dem Balkon
- Skulptur mit "Kopfschmuck"
Nach dem letzten Haus ging es auf einem Trampelpfad weiter durch die mediterrane Macchie (Maquia) mit Schopflavendel, Ginster, Bergpalmen, Steineiche, Oleaster, fast mannshohe Baumheide und vielen anderen Gewächsen. Der Weg war nicht zu übersehen, doch wegen der vielen Steine musste man sehr aufpassen, ein Beinbruch durch einen Fehltritt wäre in dieser Gegend fatal.
- Steiniger Trampelpfad
- Macchie
- Blick nach Dénia
- Meeresschutzgebiet (Reserva Natural dels Fons Marins del del Cap de Sant Antoni)
Gegenüber am Montgó kreiste die ganze Zeit ein Hubschrauber, ob dort wieder ein Wanderer gesucht wurde?
Irgendwann ging der Weg unmerklich abwärts und da sahen wir ihn auch schon:
- 132 m über dem Meer: La Torre del Gerro
Den zweistöckigen Torre de Gerro auch Torre de l’Aigua Dolça (Süßwasserturm) genannt.
Der Wehrturm wurde im 1552 errichtet. Es ist einer der außergewöhnlichsten Wachtürme der Provinz Alicante. Bei seinem Bau gab es einige Probleme mit der Stabilität, deshalb wurde er in seiner unteren Hälfte verstärkt, was ihm das Aussehen einer Vase gab, daher auch sein Name. "Gerro" ist Valenciano und heißt übersetzt "Vase/Krug".
- Von der Meerseite
- Escudo
Über der Maueröffnung auf der Meerseite kann man, wenn auch nur noch mit großer Anstrengung, das Wappen von Carlos Primero*) erkennen (bitte nicht verwechseln mit dem spanischen Brandy verwechseln
). Das Wappen zeigt einen zweiköpfigen Adler, in Stein gemeißelt.
Im Jahr 1985 wurde der Torre del Gerro zum Bien de Interés Cultural (BIC) erklärt.
- *) Karl V. aus dem Hause Habsburg war von 1516 an König Karl I. von Spanien (spanisch Carlos I). Am 23. August 1556 verzichtete er zugunsten seines Sohnes Philipp II. auf den spanischen Thron und zugunsten seines Bruders Ferdinand I. auf die Kaiserwürde.
Das Hinweisschild am Turm zeigte uns noch den Weg zur Cova Tallada. Diese Höhle ähnelt der Cova dels Arcs an der Cala del Moriag in Benitachell, doch diese soll noch wesentlich breiter sein. Es war jedoch schon nach 14 Uhr, der kleine Hunger stellte sich ein, und da wir noch etwas zu Essen bekommen wollten, haben wir uns den Umweg diesmal erspart. Vielleicht erklimmen wir den Turm noch einmal von der Las-Rotas-Seite, dann ist es bis zur Höhle auch nicht mehr so weit.
- Denia - Las Rotas
Wir machten uns auf den Rückweg zum Auto und landeten um Punkt 15 Uhr
hier:
Das Personal war wie immer zuvorkommend und der Florecilla-Wein passte vorzüglich zum Menü zum Preis von 18,85 Euro. Ein gelungener Abschluss.