ADAC...wirklich "gelbe Engel" oder Abzocke mit System?
Verfasst: Do 8. Sep 2016, 00:17
Ja, eine provokante Frage...ich gebe es zu...aber dieser Beitrag kommt nicht von ungefaehr.
Im direkten Freundeskreis ist es schon mehrfach passiert...in Auto-Foren liest man darueber immer mehr...
Ein konkreter Fall:
Ein Freund aus Hamburg hatte einmal ein Auto von mir gekauft...welches Ihm leider gestohlen wurde. Unbedingt wollte er wieder so ein Modell haben...in Deutschland sind diese aber nur sehr schwer zu finden. Ich hatte zwei solcer Autos hier in Spanien stehen und habe sie Ihm beide zusammen als Paket zu einem guten Preis verkauft.
Voraussetzung fuer den guenstigen Preis: ER holt die Autos bei mir ab, ich habe damit nichts zu tun.
Nun...er und zwei Kumpels kamen mit dem Flugzeug angereist und starteten am naechsten Morgen.
Leider machte einer der Wagen (32 Jahre alt) zwischen Tarragona und Barcelona unschoene Geraeusche aus dem Motorraum und blieb liegen. Der ADAC wurde informiert, der Wagen abgeschleppt. In der Abschleppfirma wurde dann von einem Fahrer die praezise Diagnose gestellt: "Motorschaden!". Ebenso wurde von diesem Fahrer sowohl der Fahrzeugwert (€ 1700.--) als auch der Reparaturpreis (€ 4.300.--) ermittelt. Das ganze uebrigens OHNE auch nur eine einzige Schraube zu loesen.
Mein Freund war natuerlich ziemlich verzweifelt, rief mich ratsuchend an. Ich versuchte genaueres zu erfahren und fragte WAS genau denn an oder im Motor kaputt sein soll...denn ein Motor bestehe ja aus mehreren Bauteilen. Ich kann ja auch nicht einfach sagen "Kueche kaputt" ohne zu spezifizieren ob der Abfluss verstopft ist, der Kuehlschrank nicht arbeitet oder die Spuelmaschine nicht reinigt.
Nein, eine genauere Angabe wurde nicht gegeben. Es wurde behauptet der Motor sei total kaputt und muesse gegen einen Austauschmotor ersetzt werden.
Ganz abgesehen dass DAS keine Schadenfeststellung ist...es gibt fuer das betreffende Fahrzeug seit vielen Jahren keine Austauschmotoren mehr...und die letzten verfuegbaren hatten etwa ein Drittel gekostet.
Der ADAC erklaerte dass trotz der ADAC-Plus-Mitgliedschaft eine Heimholung ausgeschlossen sei, da der Reparaturwert den Zeitwert ueberschreite und der ADAC somit lediglich die Abschleppkosten und die Verschrottung uebernimmt. Wie erwaehnt: Die "Diagnose", den "Zeitwert" und auch die "Hoehe der Reparaturkosten" wurden der Aussage des Abschleppwagenfahrers entnommen. Sowohl der am Tag zuvor ausgestellte Kaufvertrag als auch ein Verweis auf die Listenpreise einr anerkannten Oldtimerpreisliste (Classic Data) wurden ignoriert. Auch Vergleichsangebote von in Deutschland verfuegbaren Wagen wurden nicht als Werteinschaetzung akzeptiert.
Mein Freund liess den Wagen auf der Strasse zurueck und zog mit seinen Freunden im zweiten Wagen weiter heimwaerts.
Am naechsten Morgen...man mag es nicht glauben: Der zweite Wagen havariert...allerdings nicht mehr in Spanien, sondern in Frankreich Das EXAKT gleiche Szenario spielt sich wieder ab! Der DEUTLICH besser erhaltene Wagen wird auf den gleichen Wert angesetzt [€ 1.700.--), die Diagnose erfolgt ebenfalls ohne auch nur eine einzige Schraube beruehrt zu haben und auch die angeblichen Reparaturkosten sind aehnlich (jetzt € 4.500.--). Besonders interessant: Wieder werden diese Angaben vom Fahrer des Abschleppwagens gemacht..?!?!
Auch hier wird Verschrottung angeboten...auch hier sprechen wir von einem absolut original erhaltenem Fahrzeug (in gutem bis sehr gutem Zustand, der andere Wagen war eher durchschnittlich).
Mein Freund laesst den Wagen vorerst dort stehen und faehrt im vom ADAC bereitgestellten Mietwagen heim.
Steckt hier System dahinter?
Versucht der ADAC (der ja gerade erst seinen letzten Skandal hinter sich gebracht hat) nun sich von seiner vertraglichen Verpflichtung zu entbinden, indem er aberwitzig hohe Reparaturkosten ansetzt, gleichzeitig aber den Fahrzeugwert zum Rohmetallpreis absenkt?
Ist es vielleicht sogar denkbar, dass der Deal sogar noch weiter geht? Dass der ADAC moeglicherweise nicht einmal die Abschleppkosten und die Verschrottung uebernimmt, weil dies moeglicherweise der Garagist (dem ja nun ein gutes Auto oder zumindest dessen Ersatzteile "zugespielt" wurden) auf seine Kappe nimmt?
Wie gerne wuerde ich mich gerade durch die internen Kassenbelege des ADAC graben...um zu pruefen ob wirklich vom ADAC Verschrottungen bezahlt werden...
Ich persoenlich vermute, dass hinter diesem "Zufall" tatsaechlich ein System stecken koennte. Rueckholungen aus dem Ausland sind teuer...und jede Rueckholung, die nicht gemacht wird, spuelt mehr Geld in die Kassen...auch in die der Rechtsabteilung des ADAC. (Morgen klopfen die bestimmt bei mir an...ich ahne es schon...)
Eine nahezu identische Geschichte habe ich von einer Person, die ich hier aus dem Forum kenne im privaten Rahmen auch schon einmal gehoert. Wird hier die Unwissenheit und die Aufregung im Pannenfall rigoros ausgenutzt? Wenn ich bei Google Begriffe wie "Verschrottung Oldtimer Ausland Rueckholung" oder aehnliches eingebe, finde ich die nahezu gleiche Story in verschiedenen Foren wieder...
Mein Freund hat heute begonnen rechtliche Schritte gegen den ADAC zu unternehmen...das Versprechen "rundum Sorglos" scheint eine Augenwischerei zu sein...und die Voraussetzungen fuer eine nicht-Heimholung (Diagnose durch WERKSTATT) sind bis heute seitens ADAC nicht erfuellt. Den ersten Wagen hole ich nun zurueck und werde hier in unserer Werkstatt vor Ort eine exakte Schadensdiagnose erstellen lassen.
Ich bin neugierig...und wollte hiermit vor truegerischer Sicherheit WARNEN. Des weiteren: In beiden Faellen frage der ADAC:"Haben sie ein aktuelles Wertgutachten?". Sollte also jemand als ADAC-Plus Mitglied in's Ausland fahren...waeren die paar Euro fuer eine Kurzbewertung beim Gutachter angebracht. Wie schnell kann ein Motorschaden das liebe Auto zum Schrottwagen werden lassen...wenn man nur "richtig" mit den falschen Zahlen jongliert.
Gelbe Engel? Nun...ich habe da so meine Zweifel. ADAC-Kunden sollten sich besser warm anziehen...
Vielleicht hoere ich auf diesem Wege ja auch moch von weiteren Geschichten, die irgendwie nicht richtig "passen" wollen?!
Gruss
Derek (uebrigens: NICHT mehr im ADAC!)
Im direkten Freundeskreis ist es schon mehrfach passiert...in Auto-Foren liest man darueber immer mehr...
Ein konkreter Fall:
Ein Freund aus Hamburg hatte einmal ein Auto von mir gekauft...welches Ihm leider gestohlen wurde. Unbedingt wollte er wieder so ein Modell haben...in Deutschland sind diese aber nur sehr schwer zu finden. Ich hatte zwei solcer Autos hier in Spanien stehen und habe sie Ihm beide zusammen als Paket zu einem guten Preis verkauft.
Voraussetzung fuer den guenstigen Preis: ER holt die Autos bei mir ab, ich habe damit nichts zu tun.
Nun...er und zwei Kumpels kamen mit dem Flugzeug angereist und starteten am naechsten Morgen.
Leider machte einer der Wagen (32 Jahre alt) zwischen Tarragona und Barcelona unschoene Geraeusche aus dem Motorraum und blieb liegen. Der ADAC wurde informiert, der Wagen abgeschleppt. In der Abschleppfirma wurde dann von einem Fahrer die praezise Diagnose gestellt: "Motorschaden!". Ebenso wurde von diesem Fahrer sowohl der Fahrzeugwert (€ 1700.--) als auch der Reparaturpreis (€ 4.300.--) ermittelt. Das ganze uebrigens OHNE auch nur eine einzige Schraube zu loesen.
Mein Freund war natuerlich ziemlich verzweifelt, rief mich ratsuchend an. Ich versuchte genaueres zu erfahren und fragte WAS genau denn an oder im Motor kaputt sein soll...denn ein Motor bestehe ja aus mehreren Bauteilen. Ich kann ja auch nicht einfach sagen "Kueche kaputt" ohne zu spezifizieren ob der Abfluss verstopft ist, der Kuehlschrank nicht arbeitet oder die Spuelmaschine nicht reinigt.
Nein, eine genauere Angabe wurde nicht gegeben. Es wurde behauptet der Motor sei total kaputt und muesse gegen einen Austauschmotor ersetzt werden.
Ganz abgesehen dass DAS keine Schadenfeststellung ist...es gibt fuer das betreffende Fahrzeug seit vielen Jahren keine Austauschmotoren mehr...und die letzten verfuegbaren hatten etwa ein Drittel gekostet.
Der ADAC erklaerte dass trotz der ADAC-Plus-Mitgliedschaft eine Heimholung ausgeschlossen sei, da der Reparaturwert den Zeitwert ueberschreite und der ADAC somit lediglich die Abschleppkosten und die Verschrottung uebernimmt. Wie erwaehnt: Die "Diagnose", den "Zeitwert" und auch die "Hoehe der Reparaturkosten" wurden der Aussage des Abschleppwagenfahrers entnommen. Sowohl der am Tag zuvor ausgestellte Kaufvertrag als auch ein Verweis auf die Listenpreise einr anerkannten Oldtimerpreisliste (Classic Data) wurden ignoriert. Auch Vergleichsangebote von in Deutschland verfuegbaren Wagen wurden nicht als Werteinschaetzung akzeptiert.
Mein Freund liess den Wagen auf der Strasse zurueck und zog mit seinen Freunden im zweiten Wagen weiter heimwaerts.
Am naechsten Morgen...man mag es nicht glauben: Der zweite Wagen havariert...allerdings nicht mehr in Spanien, sondern in Frankreich Das EXAKT gleiche Szenario spielt sich wieder ab! Der DEUTLICH besser erhaltene Wagen wird auf den gleichen Wert angesetzt [€ 1.700.--), die Diagnose erfolgt ebenfalls ohne auch nur eine einzige Schraube beruehrt zu haben und auch die angeblichen Reparaturkosten sind aehnlich (jetzt € 4.500.--). Besonders interessant: Wieder werden diese Angaben vom Fahrer des Abschleppwagens gemacht..?!?!
Auch hier wird Verschrottung angeboten...auch hier sprechen wir von einem absolut original erhaltenem Fahrzeug (in gutem bis sehr gutem Zustand, der andere Wagen war eher durchschnittlich).
Mein Freund laesst den Wagen vorerst dort stehen und faehrt im vom ADAC bereitgestellten Mietwagen heim.
Steckt hier System dahinter?
Versucht der ADAC (der ja gerade erst seinen letzten Skandal hinter sich gebracht hat) nun sich von seiner vertraglichen Verpflichtung zu entbinden, indem er aberwitzig hohe Reparaturkosten ansetzt, gleichzeitig aber den Fahrzeugwert zum Rohmetallpreis absenkt?
Ist es vielleicht sogar denkbar, dass der Deal sogar noch weiter geht? Dass der ADAC moeglicherweise nicht einmal die Abschleppkosten und die Verschrottung uebernimmt, weil dies moeglicherweise der Garagist (dem ja nun ein gutes Auto oder zumindest dessen Ersatzteile "zugespielt" wurden) auf seine Kappe nimmt?
Wie gerne wuerde ich mich gerade durch die internen Kassenbelege des ADAC graben...um zu pruefen ob wirklich vom ADAC Verschrottungen bezahlt werden...
Ich persoenlich vermute, dass hinter diesem "Zufall" tatsaechlich ein System stecken koennte. Rueckholungen aus dem Ausland sind teuer...und jede Rueckholung, die nicht gemacht wird, spuelt mehr Geld in die Kassen...auch in die der Rechtsabteilung des ADAC. (Morgen klopfen die bestimmt bei mir an...ich ahne es schon...)
Eine nahezu identische Geschichte habe ich von einer Person, die ich hier aus dem Forum kenne im privaten Rahmen auch schon einmal gehoert. Wird hier die Unwissenheit und die Aufregung im Pannenfall rigoros ausgenutzt? Wenn ich bei Google Begriffe wie "Verschrottung Oldtimer Ausland Rueckholung" oder aehnliches eingebe, finde ich die nahezu gleiche Story in verschiedenen Foren wieder...
Mein Freund hat heute begonnen rechtliche Schritte gegen den ADAC zu unternehmen...das Versprechen "rundum Sorglos" scheint eine Augenwischerei zu sein...und die Voraussetzungen fuer eine nicht-Heimholung (Diagnose durch WERKSTATT) sind bis heute seitens ADAC nicht erfuellt. Den ersten Wagen hole ich nun zurueck und werde hier in unserer Werkstatt vor Ort eine exakte Schadensdiagnose erstellen lassen.
Ich bin neugierig...und wollte hiermit vor truegerischer Sicherheit WARNEN. Des weiteren: In beiden Faellen frage der ADAC:"Haben sie ein aktuelles Wertgutachten?". Sollte also jemand als ADAC-Plus Mitglied in's Ausland fahren...waeren die paar Euro fuer eine Kurzbewertung beim Gutachter angebracht. Wie schnell kann ein Motorschaden das liebe Auto zum Schrottwagen werden lassen...wenn man nur "richtig" mit den falschen Zahlen jongliert.
Gelbe Engel? Nun...ich habe da so meine Zweifel. ADAC-Kunden sollten sich besser warm anziehen...
Vielleicht hoere ich auf diesem Wege ja auch moch von weiteren Geschichten, die irgendwie nicht richtig "passen" wollen?!
Gruss
Derek (uebrigens: NICHT mehr im ADAC!)