Seite 1 von 3

Tierquälerei als Volksbelustigung

Verfasst: Fr 5. Feb 2016, 10:16
von Oliva B.
„España es diferente“ , so warb Spanien in den 60er Jahren um die nordeuropäischen Touristen.
Das Land am südwestlichen Zipfel Europas, abgeschottet durch die Pyrenäen, war lange Zeit ein schwer erreichbares Reiseziel und galt als ziemlich rückständig. So konnten sich hier einige Bräuche halten, bei denen Tiere unter dem Jubel einer ausgelassenen Bevölkerung misshandelt und häufig auch getötet werden.

In diesem Artikel aus dem Jahr 2008 sind einige Volksfeste aufgeführt, bei denen die Tierquälerei durch den Einsatz von Tierschützern inzwischen verboten ist. So ist es in Manganeses de la Polvorosa nicht mehr üblich, dass junge Leute im Rahmen des Dorffestes eine lebende Ziege vom Kirchturm werfen, doch im andalusischen Dorf Cazalilla konnte bisher ein lebender Truthahnungestraft vom Kirchturm geworfen werden. Ob die große Flatter auch in Zukunft stattfinden wird, soll sich bald entscheiden...

Re: Tierquälerei als Volksbelustigung

Verfasst: Fr 5. Feb 2016, 19:59
von rainer
Ist die Hundequälerei eigentlich noch aktuell? Auch diese "Tradition" soll ja inzwischen unter Strafe gestellt sein?
Zitat: Das Aufhängen der Hunde, die in Spanien Galgos genannt werden, geschieht oft auf eine besonders perfide Weise, die als „Klavierspieler“ bekannt ist. Der Hund wird dabei so niedrig an einen Baum gehängt, dass er wie wild mit den Beinen strampelt, um den Erdboden zu erreichen. Der Todeskampf kann Stunden dauern.

Re: Tierquälerei als Volksbelustigung

Verfasst: Fr 5. Feb 2016, 21:12
von Oliva B.
Hallo rainer,

das war die richtige Frage zur richtigen Zeit! :)

Noch immer werden Galgos und Podencos in Spanien zur Jagd eingesetzt. Zitat: "Von den Jägern als reines Werkzeug benutzt, fristen sie ein tristes und trauriges Leben, angekettet an ihr Schicksal. Und so haben die Spanier nach der Jagdsaison keine Verwendung mehr für die Hunde, die eben nur diesen einen Zweck erfüllen. Weiter lesen

Erst gestern erschien ein Artikel in der online-Zeitschrift información, in dem es um die umstrittene Jagd mit Hunden geht. In Deutschland (1952), Belgien (1995), Schottland (2002) und Großbritannien (2004) ist die Jagd mit Hunden schon seit vielen Jahren verboten.

Die Tierschutzgruppe 'Asociación Parlamentaria en Defensa de los Animales’ (Abk. APDDA), gegründet 2007 von Abgeordneten und ehemaligen Abgeordneten des spanischen Parlaments, erinnert wie in jedem Jahr im Oktober (Beginn der Jagdzeit) sowie im Februar (Ende der Jagdsaison) daran, die Initiative 'No a la Caza con Galgos y Otras Razas' (Nein zur Jagd mit Galgos und anderen Rassen) der Plattform NAC zu unterstützen. Besonders am Ende der Jagdsaison (im Februar) werden viele Windhunde "aussortiert", in Straßengräben geworfen oder auf den Feldern aufgehängt.

Am kommenden Sonntag, dem 7. Februar, findet in 15 Städten Spaniens um 12 Uhr (Canarias um 11 Uhr) Demonstrationen gegen die Jagd mit Windhunden statt.
[align=center][attachment=0]7feb.jpg[/attachment][/align]
In ALICANTE beginnt die Demonstration an der Plaza de los Luceros, geht weiter über die Av. Federico Soto, Av. Doctor Gadea, Av. Doctor Ramón y Cajal, Paseo de Explanada de España und endet am Rathaus.


Unterstützt wird die Demonstration von verschiedenen Organisationen. Sie fordern mehr Überwachung und Kontrolle mit Hilfe eines obligatorischen Registers über den Besitz von Galgos, das Chippen der Hunde zur Identifizierung, eine obligatorische Haftpflichtversicherung für Windhunde und strenge Haftstrafen für Tierquäler.

Re: Tierquälerei als Volksbelustigung

Verfasst: Fr 5. Feb 2016, 23:44
von Gigi
Da bin ich total dabei, was sind das für Menschen die einem Lebewesen so etwas grausames antun. Mittlerweile muss es sich doch auch in Spanien herumgesprochen haben dass Tiere genau so Schmerzen, Trauer, Freude, Dankbarkeit, Treue u.v.m empfinden. Für solche Tierquälerei hab ich kein Verständnis auch wenn man es mit Tradition oder Kultur erklären möchte. Nein!!

Re: Tierquälerei als Volksbelustigung

Verfasst: Sa 6. Feb 2016, 01:56
von balina
Was bin ich froh, daß Hexenverbrennung nicht zum Kulturgut erhoben wurde.

Aber wieder sehr ernsthaft: Ich finde Tierquälerei abscheulich und hoffe, es beteiligen sich viele Menschen am Protest. Denn etwas anderes als Tierquälerei ist es nicht, wenn Hunde erhängt oder Truthähne aus großer Höhe heruntergeworfen werden.

Re: Tierquälerei als Volksbelustigung

Verfasst: Sa 6. Feb 2016, 12:55
von Franz
Abscheulich wie Menschen Tiere quälen können. Tiere sind auch Lebewesen und Hunde bleiben einem Menschen lebenslänglich treu.
Auch Stierkämpfe finde ich schlimm.
Leider gibt es unzählige Tierquälereien noch in vielen Ländern. Leider ist die Liste lang.

Re: Tierquälerei als Volksbelustigung

Verfasst: Sa 6. Feb 2016, 14:38
von rainer
Zitat aus Elkes Link:
Es ist ein langsamer, besonders quälender Tod, voller Panik, Angst und Schmerz.
Für die spanischen Jäger ist es pure Unterhaltung…!

„España es diferente“....perverser Sadismus als Normalität?

Re: Tierquälerei als Volksbelustigung

Verfasst: Sa 6. Feb 2016, 19:17
von vitalista
Also wenn ich den Link "Das Leben und Sterben der Podencos und Galgos in Spanien" lese, dreht sich mir der Magen um.
Wie können Menschen derart verroht sein?
Der Mann meiner spanischen Freundin geht auch auf die Jagd und ich versichere: Nicht alle Jäger gehen so mit ihren Hunden um.

Re: Tierquälerei als Volksbelustigung

Verfasst: Sa 6. Feb 2016, 20:16
von rainer
Man kann diesen Initiativen auch im Interesse ganz Spaniens nur viel Erfolg wünschen,
denn so etwas beschädigt ja auch den Ruf und das Ansehen eines ganzen Landes.

Re: Tierquälerei als Volksbelustigung

Verfasst: Sa 6. Feb 2016, 23:53
von maxheadroom

Hola todos,
man könnte zu diesen unmenschlichen Vorgängen und vollkommen unmenschlichen Verhaltensweisen dem doch katholisch geprägten Spanien mit einem Bibelwort kommen "Ihr habt den Teufel als Vater" (Joh.8) den irgendwer hat auch gesagt man erkennt den Grad der Zivilisation wie die Menschen mit den Tieren umgehen.

Saludos
maxheadroom der wenn er schon glaubt er hätte eine Seele dies auch den Tieren zugesteht