Myanmar - Eindrücke aus dem Nordwesten
Verfasst: So 1. Feb 2015, 18:26
Hallo Foristas und -tos,
ich will mal wieder ein paar Streiflichter zum Besten geben und zwar aus einer Ecke unseres Planeten, die momentan einem rapiden Wandel unterworfen ist. Bereits 1982 waren wir einmal in Myanmar gewesen, manchen unter euch vielleicht eher als Burma oder auch Birma bekannt. Damals konnte man lediglich ein Visum für jämmerliche 7 Tage bekommen. Sie waren unvergesslich, und so bereisten wir unser neu entdecktes Traumland 2007 zum 2. Mal. Jetzt ein wenig länger, meist entlang der „touristischen Hauptroute“ (Yangon, Mandalay, Bagan, Inle-Lake, aber auch Pathein und Mawlamyine..).
2012 wollten wir uns bei einem 3. Besuch des Landes im Nordwesten des Landes umschauen, ziemlich abseits gelegen und noch wenig erschlossen: Sittwe und Mrauk U im Rakhine Staat.
Einige Male hatte es dort zwar Unruhen gegeben, denn zwischen der buddhistischen Bevölkerung und der muslimischen Rohingya - Minderheit, ursprünglich aus Bangladesh zugewandert, bestehen seit langer Zeit Spannungen.
Myanmars Regierung betrachtet letztere als illegale Einwanderer. Die Vereinten Nationen stufen die „bengalischen Muslime“ sogar als eine der am meisten verfolgten Minderheiten der Welt ein !
Immer wieder kommt es in dieser Ecke Myanmars zu Gewaltexzessen gegen die meist "bettelarmen Schlucker", zuletzt wieder Ende 2012, kurz nach unserer Reise dort hin.
So gesehen hatten wir Glück, denn vor unserem Trip gab es eine Phase der Ruhe in ganz Myanmar, weil die Hoffnungsträgerin des Volkes, Aung San Suu Kyi, auf freiem Fuß war und langsam Einfluss auf das politische Geschehen bekam. Aung San Suu Kyi,
Tochter des legendären Generals und Volkshelden Aung San, Kämpferin für ein demokratisches Burma, 15 Jahre im Hausarrest, von der Militärjunte angeordnet , u.a. Friedensnobelpreisträgerin
(Quelle: World Economic Forum derivative work: César [CC BY-SA 2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0)], via Wikimedia Commons)
Am 6. Feb. fliegen wir über Zürich nach München und weiter nach Abu Dhabi. Hier treffen wir uns mit einem Verwandten zu dessen Geburtstagsfeier. Einen Tag später geht es weiter nach Kuala Lumpur und dann nach Burmas heimlicher Hauptstadt Yangon, wo wir 3 weitere Tage bleiben. Hier reiben wir uns verwundert die Augen, denn die Unterkünfte sind wegen des boomenden Tourismus praktisch ausgebucht! Da wir unsicher sind, wie es mit der Geldwechselei im Nordwesten klappen wird, decken wir uns mit ein paar Zentimeter Kyat ("Tschatt") ein: Schließlich geht es auf die letzte Etappe der Anreise. Die Maschine der Air Mandalay ist modern und der Service perfekt ! Sittwe, Rakhine's Hauptstadt, liegt an der Mündung des Kaladan-Flusses und verfügt über einen kleinen Airport, auf dem wir im Feb. 2012 aus Yangon in einer modernen Maschine der Air Mandalay ankommen.
Wir schauen uns ein paar einfache Hotels an und entscheiden uns für das Shwe Tazin am Ende der endlos langen, staubigen Hauptstraße. Bereits der Blick auf die andere Straßenseite zeigt, dass wir in einer anderen Welt angekommen sind. Fliegende Hunde in den Bäumen: Aber auch bei unseren Rundfahrten mit geliehenen Fahrrädern gibt es viel zu sehen.. Schnellimbiss der einfachen Art: Reiszubereitung in Bambusrohren auf dem Holzkohle-Grill: Dächer eines nahen Klosters und junge Mönche auf dem Weg dort hin. Die Schule ist zu Ende..... Buddhistische Nonnen unterwegs mit Sonnenschutz ( Regen gibt es zu dieser Jahreszeit seltener als an der Costa Blanca) Thanaka - Farbe, ebenfalls Sonnenschutz, aber auch ästhetischer Nutzen : die Paste wird aus einer Rinde gewonnenen.
Die Zähne der jungen Frau sehen bereits angegriffen aus. Dies deutet auf ein Genussmittel hin. Betelnuss wird in mehreren asiatischen Ländern konsumiert. Aber kaum anderswo haben so viele Menschen rote Zähne, kleben so viele rote Pfützen auf dem Boden. Während man bei uns solche Zahnruinen kaum zeigen würde, gehen die Burmesen völlig locker damit um. Straßenbau in Sittwe: in Handarbeit wird eine neue Fahrbahn betoniert Für die Feinarbeit an den Straßenrändern setzt man "Spezialistinnen" ein.... Fischerboote am nahe gelegenen Strand Nach 2 Tagen verlassen wir Sittwe auf dem „Government Boat“. Zuerst über eine Meeresbucht und dann entlang des Kaladan: eine von Myanmars zahlreichen Pagoden grüßt vom Flussufer Keine Regatta, sondern "Berufsverkehr" mittels traditioneller Boote: Transporte und / oder Fischerei Zwischendurch gibt es Stops. Leute und Waren werden entladen oder aufgenommen. Unser Ziel erreichen wir nach ca. 6 - stündiger Fahrt auf dem Kaladan Fluss: Mrauk-U war die letzte königlichen Hauptstadt des einst mächtigen Arakan., das im 18.Jh unter die Fittiche der Briten genommen wurde.
Heute ist die Region eine der wichtigsten Reisproduktionsstätten Myanmars, Mrauk U selbst dagegen vorwiegend einheimischer Markt sowie archäologische „Fundgrube“.
Demnächst mehr....
ich will mal wieder ein paar Streiflichter zum Besten geben und zwar aus einer Ecke unseres Planeten, die momentan einem rapiden Wandel unterworfen ist. Bereits 1982 waren wir einmal in Myanmar gewesen, manchen unter euch vielleicht eher als Burma oder auch Birma bekannt. Damals konnte man lediglich ein Visum für jämmerliche 7 Tage bekommen. Sie waren unvergesslich, und so bereisten wir unser neu entdecktes Traumland 2007 zum 2. Mal. Jetzt ein wenig länger, meist entlang der „touristischen Hauptroute“ (Yangon, Mandalay, Bagan, Inle-Lake, aber auch Pathein und Mawlamyine..).
2012 wollten wir uns bei einem 3. Besuch des Landes im Nordwesten des Landes umschauen, ziemlich abseits gelegen und noch wenig erschlossen: Sittwe und Mrauk U im Rakhine Staat.
Einige Male hatte es dort zwar Unruhen gegeben, denn zwischen der buddhistischen Bevölkerung und der muslimischen Rohingya - Minderheit, ursprünglich aus Bangladesh zugewandert, bestehen seit langer Zeit Spannungen.
Myanmars Regierung betrachtet letztere als illegale Einwanderer. Die Vereinten Nationen stufen die „bengalischen Muslime“ sogar als eine der am meisten verfolgten Minderheiten der Welt ein !
Immer wieder kommt es in dieser Ecke Myanmars zu Gewaltexzessen gegen die meist "bettelarmen Schlucker", zuletzt wieder Ende 2012, kurz nach unserer Reise dort hin.
So gesehen hatten wir Glück, denn vor unserem Trip gab es eine Phase der Ruhe in ganz Myanmar, weil die Hoffnungsträgerin des Volkes, Aung San Suu Kyi, auf freiem Fuß war und langsam Einfluss auf das politische Geschehen bekam. Aung San Suu Kyi,
Tochter des legendären Generals und Volkshelden Aung San, Kämpferin für ein demokratisches Burma, 15 Jahre im Hausarrest, von der Militärjunte angeordnet , u.a. Friedensnobelpreisträgerin
(Quelle: World Economic Forum derivative work: César [CC BY-SA 2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0)], via Wikimedia Commons)
Am 6. Feb. fliegen wir über Zürich nach München und weiter nach Abu Dhabi. Hier treffen wir uns mit einem Verwandten zu dessen Geburtstagsfeier. Einen Tag später geht es weiter nach Kuala Lumpur und dann nach Burmas heimlicher Hauptstadt Yangon, wo wir 3 weitere Tage bleiben. Hier reiben wir uns verwundert die Augen, denn die Unterkünfte sind wegen des boomenden Tourismus praktisch ausgebucht! Da wir unsicher sind, wie es mit der Geldwechselei im Nordwesten klappen wird, decken wir uns mit ein paar Zentimeter Kyat ("Tschatt") ein: Schließlich geht es auf die letzte Etappe der Anreise. Die Maschine der Air Mandalay ist modern und der Service perfekt ! Sittwe, Rakhine's Hauptstadt, liegt an der Mündung des Kaladan-Flusses und verfügt über einen kleinen Airport, auf dem wir im Feb. 2012 aus Yangon in einer modernen Maschine der Air Mandalay ankommen.
Wir schauen uns ein paar einfache Hotels an und entscheiden uns für das Shwe Tazin am Ende der endlos langen, staubigen Hauptstraße. Bereits der Blick auf die andere Straßenseite zeigt, dass wir in einer anderen Welt angekommen sind. Fliegende Hunde in den Bäumen: Aber auch bei unseren Rundfahrten mit geliehenen Fahrrädern gibt es viel zu sehen.. Schnellimbiss der einfachen Art: Reiszubereitung in Bambusrohren auf dem Holzkohle-Grill: Dächer eines nahen Klosters und junge Mönche auf dem Weg dort hin. Die Schule ist zu Ende..... Buddhistische Nonnen unterwegs mit Sonnenschutz ( Regen gibt es zu dieser Jahreszeit seltener als an der Costa Blanca) Thanaka - Farbe, ebenfalls Sonnenschutz, aber auch ästhetischer Nutzen : die Paste wird aus einer Rinde gewonnenen.
Die Zähne der jungen Frau sehen bereits angegriffen aus. Dies deutet auf ein Genussmittel hin. Betelnuss wird in mehreren asiatischen Ländern konsumiert. Aber kaum anderswo haben so viele Menschen rote Zähne, kleben so viele rote Pfützen auf dem Boden. Während man bei uns solche Zahnruinen kaum zeigen würde, gehen die Burmesen völlig locker damit um. Straßenbau in Sittwe: in Handarbeit wird eine neue Fahrbahn betoniert Für die Feinarbeit an den Straßenrändern setzt man "Spezialistinnen" ein.... Fischerboote am nahe gelegenen Strand Nach 2 Tagen verlassen wir Sittwe auf dem „Government Boat“. Zuerst über eine Meeresbucht und dann entlang des Kaladan: eine von Myanmars zahlreichen Pagoden grüßt vom Flussufer Keine Regatta, sondern "Berufsverkehr" mittels traditioneller Boote: Transporte und / oder Fischerei Zwischendurch gibt es Stops. Leute und Waren werden entladen oder aufgenommen. Unser Ziel erreichen wir nach ca. 6 - stündiger Fahrt auf dem Kaladan Fluss: Mrauk-U war die letzte königlichen Hauptstadt des einst mächtigen Arakan., das im 18.Jh unter die Fittiche der Briten genommen wurde.
Heute ist die Region eine der wichtigsten Reisproduktionsstätten Myanmars, Mrauk U selbst dagegen vorwiegend einheimischer Markt sowie archäologische „Fundgrube“.
Demnächst mehr....