Späte Wiedergutmachung für vertriebene Juden in Spanien
Verfasst: Sa 8. Mär 2014, 08:58
Bis zum Ende des Mittelalters hielten sich islamische Reiche in Spanien. Das muslimische Königreich Al-Andalus, in dem Juden und Muslime eine fruchtbare Zusammenarbeit entwickelten, zog sich über die Iberische Halbinsel bis hoch ins französische Carcasonne. 1492 erließen die Katholischen Könige Isabella von Kastilien und Ferdinand II. von Aragon das Alhambra-Edikt, in dem die Vertreibung der Juden aus allen Territorien der spanischen Krone zum 31. Juli des Jahres angeordnet wurde, sofern sie bis dahin nicht zum Christentum übergetreten waren. Schätzungsweise 300.000 Juden wurden damals aus Spanien vertrieben. 1609 ließ König Philipp III. alle Moriscos (konvertierte Muslims) aus Spanien vertreiben. Er ließ auch Juden (so genannte Conversos) aufzuspüren und bestrafen, die zwar öffentlich zum Christentum konvertiert waren, aber verdächtigt wurden, insgeheim ihre vorherige Religion weiter auszuüben, wodurch sie per Definition Häretiker waren.
Mit dem Sonderthema "Als Muslime und Juden eine Symbiose eingingen" erinnert Til Bilmann in der online-Zeitung die WELT an die islamische Ära in Spanien:
Der spanische Diktator Francisco Franco soll während des Zweiten Weltkrieges Informationen über in Spanien lebende Juden an die Nazis weitergeleitet haben und selbst bis zu Beginn des neuen Jahrtausends gab es in Spanien keinen Platz für Juden. Nun ist seit einiger Zeit als später Akt der Wiedergutmachung ein Gesetz in Planung, dass, Zitat: "den Sephardim, den Nachkommen der vor mehr als einem halben Jahrtausend vertriebenen Juden, die spanische Staatsbürgerschaft in Aussicht stellt. Das hebräische Wort Sepharde bedeutet nichts anderes als 'Einwohner der iberischen Halbinsel'. "
Einzige Voraussetzung für die Ausstellung eines spanische Passes soll laut Aussage des konservativen Justizministers Alberto Ruiz-Gallardón der Nachweis von Bindungen zur spanischen Kultur sein, ein dauerhafter Wohnsitz in Spanien muss nicht nachgewiesen werden. Fast 3.000 Anträge von Sephardim auf Ausstellung eines spanischen Passes liegen dem Justizministerium in Madrid bereits vor.
Weitere geschichtliche Hintergründe erläutert ein Artikel in der Süddeutschen:
[align=center]Zweiter Pass für Sephardim-Nachkommen- "Plötzlich sind wir alle Spanier"[/align].
Mit dem Sonderthema "Als Muslime und Juden eine Symbiose eingingen" erinnert Til Bilmann in der online-Zeitung die WELT an die islamische Ära in Spanien:
- "Heute gelten Islam und Judentum als Antipoden. Im mittelalterlichen Spanien schufen sie dagegen eine Zivilisation, die Europa beizeiten den wissenschaftlichen Fortschritt hätte bringen können."
Der spanische Diktator Francisco Franco soll während des Zweiten Weltkrieges Informationen über in Spanien lebende Juden an die Nazis weitergeleitet haben und selbst bis zu Beginn des neuen Jahrtausends gab es in Spanien keinen Platz für Juden. Nun ist seit einiger Zeit als später Akt der Wiedergutmachung ein Gesetz in Planung, dass, Zitat: "den Sephardim, den Nachkommen der vor mehr als einem halben Jahrtausend vertriebenen Juden, die spanische Staatsbürgerschaft in Aussicht stellt. Das hebräische Wort Sepharde bedeutet nichts anderes als 'Einwohner der iberischen Halbinsel'. "
Einzige Voraussetzung für die Ausstellung eines spanische Passes soll laut Aussage des konservativen Justizministers Alberto Ruiz-Gallardón der Nachweis von Bindungen zur spanischen Kultur sein, ein dauerhafter Wohnsitz in Spanien muss nicht nachgewiesen werden. Fast 3.000 Anträge von Sephardim auf Ausstellung eines spanischen Passes liegen dem Justizministerium in Madrid bereits vor.
Weitere geschichtliche Hintergründe erläutert ein Artikel in der Süddeutschen:
[align=center]Zweiter Pass für Sephardim-Nachkommen- "Plötzlich sind wir alle Spanier"[/align].