Josefine hat geschrieben:Ich bin jedoch der Ansicht, dass man mit
ein wenig Charity dieses Finanz-Problem bezüglich Emaús nicht lösen wird.
Sorry, Josefine, diese Meinung kann ich nicht teilen...
Ganz klar: Das Land braucht höhere Steuereinnahmen, muss dann aber auch gleichzeitig deutlich weniger Geld für Prestige-Objekte ausgeben, damit es glaubwürdig bleibt. Denn warum soll in der Bevölkerung ein Umdenken stattfinden, wenn ihnen die Politiker Maßlosigkeit vorleben?
Eines von unendlich vielen Beispielen: Auf der einen Seite werden SchülerInnen in Containern gepfercht, in denen sie unterrichtet werden und andererseits werden pompöse Kreisel mit Kunstwerken im Nichts errichtet, obwohl zwei von vier Abfahrtstraßen in Feldwegen enden... Das nenne ich "Geld verbrennen", besonders wenn nebenan im Dorf gehungert wird.
Ich vermute, dass ein Großteil der in Spanien lebenden Ausländer steuerehrlich ist. Selbst wenn der ein oder andere Steuern hinterzieht, so ist DER oder DIE AUSLÄNDER nicht Schuld an der Misere.
Der Anteil der Ausländer an der Gesamtbevölkerung liegt in Spanien z. Zt. bei ca. 12 Prozent, in der Provinz Alicante allerdings bei bei fast einem Viertel.
Nein, es sind sicher nicht diese 12 Prozent, die an der Zahlungsunfähigkeit der Regierung schuldig sind, es sind vielmehr die Spanier selbst, die tricksen und den Staat besch-----windeln, wo sie nur können. Warum sollen sie es anders machen als ihre gewählten Volksvertreter, die korrupten Politiker, die sich auf Kosten des kleinen Mannes ihre Taschen in Selbstbedienungsmanier füllen? Kann man es den Spaniern verdenken, dass auch sie ein winziges Bröselchen vom Kuchen abhaben wollen, sei es durch Schwarzarbeit oder Begleichungen ihrer Rechnungen sin I.V.A.?
Die ausbleibenden Beträge für die Hilfsorganisation können durch Spendeneinnahmen natürlich nicht kompensiert werden. Es ist aber auch nicht so, dass die Landesregierung gar nicht mehr zahlen würde. Wie ich damals schon geschrieben habe, erhielten die Angestellten ihre seit August 2012 ausstehenden Gehälter im Dezember letzten Jahres. Nur es dauert und dauert - auf Kosten der Bedürftigen.
Da können Spenden, selbst unsere kleinen Beträge, helfen, die lange Durststrecke zu überbrücken oder Kürzungen zu verschmerzen.
Ich selbst glaube auch nicht, dass man mit "ein wenig Charity" die finanziellen Probleme von Emaús lösen kann. Aber je mehr Menschen wegschauen, weil ihnen diese profane Begründung ausreicht, umso größer wird die soziale Not. Entschuldigung, aber "ein wenig Charity" hört sich für engagierte Helfer etwas abwertend an. Wer daran zweifelt, dem empfehle ich wenigstens den
virtuellen Besuch bei Emaús. Es geht um gelebte (christliche) Nächstenliebe, darum, anderen Menschen, die es
unverschuldet weniger gut im Leben getroffen haben, in ihrer Not beizustehen. Und wenn jeder persönlich oder finanziell etwas dazu beitragen würde das Elend zu lindern, könnten sehr viel mehr Menschen auf dieser Welt ein würdigeres Leben führen.