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Rathäuser specken ab

Verfasst: Do 17. Jan 2013, 21:58
von Oliva B.
"Volkspartei und Sozialisten verständigen sich über die Reform der kommunalen Verwaltung


Demnach müssen sich die 8.116 Städte und Gemeinden in Spanien auf tiefgreifende Veränderungen einstellen. So sollen die kommunalen Verwaltungen von Dienstleistungen entschlackt werden, die auch von staatlichen und überörtlichen Stellen angeboten werden. Die Rathäuser verfügen künftig nur noch über begrenzte Kompetenzen. Die Regierung erwartet sich hier einen Spareffekt von 3,5 Milliarden Euro."

Zitat aus der letzten CBN.

In unserer Comarca sind für dieses Jahr keine Gelder für Infrastruktur ausgewiesen. Es wird gespart, gespart und gespart. Vor allen Dingen am falschen Ende.
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Eine Hauptverbindungsstrecke (Abkürzung von A nach B) ist de facto nicht mehr befahrbar, an manchen Stellen kann man den 20 cm tiefen Schlaglöchern nicht mehr ausweichen, so dicht sind sie gesät. Entweder man fährt durch (und riskiert Fahrzeugschäden) oder fährt einen Riesenumweg (von A nach B über C).
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Inzwischen beginnen die Anlieger, die Löcher mit Bauschutt zu füllen, der natürlich schneller wieder raus ist als er reingekommen ist. Dafür wurde aber ein unbedeutender Feldweg neu geteert, damit die Bauern mit ihren Traktoren besser aufs Feld kommen.
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Ja, die Gemeinden sparen sich kaputt, >:) um beispielsweise im 5. Jahr nach Krisenbeginn noch ein pompöses Rathaus zu bauen, da das alte ayuntamiento im Ort zu popelig war. Dazu muss man sagen, dass das Rathaus nur zweimal wöchentlich für zwei Stunden für Publikumsbesuch geöffnet ist. Drei Angestellte verwalten oftmals nur 150 Einwohner.

Selbstverständlich gibt es in jedem winzigen Ort ein öffentliches Schwimmbad (z.B. in Tollos mit 45 Einwohnern!), Gemeinderäume, die niemand nutzt, aufwändige Picknickplätze, die ständig leer sind, mindestens ein Kinderspielplatz pro Ort für eine Bevölkerung, die völlig überaltert ist und seit Jahren schwindet (Landflucht), eine Promenade (diese allerdings ist nützlich, denn alle Spanier machen abends gerne ihren paseo) - dies alles wurde jedoch noch vor der Krise fertig gestellt. Aber unnötige Investitionen wie dieser Rathausneubau ist der notleidenden Bevölkerung ein Dorn im Auge. Da werden Gelder verbraten, die eigentlich gespart werden müssten, um Geld für die Wartung von Gemeinschaftsanlagen anzusparen.
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Doch den interessierten Besucher empfängt das Rathaus mit teuren Natursteinplatten an den Außenwänden, edel grau gestrichene Brüstungsgitter, die mit den modernen Schornsteinen und Außenlampen harmonieren, im Untergeschoss geräumige Garagen, oben Büros mit schönem Fernblick durch große Panoramafenster....- Doch für die Instandsetzung einer wichtigen Verbindungsstraße, die von allen Bürgern der Gegend intensiv benutzt wird, fehlt das Geld.
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Das ist nur ein Beispiel von vielen, die ich euch noch aufzählen könnte. Auch wenn es für den Bürger angenehm ist, das Rathaus direkt im Ort zu haben, wird es Zeit, dass den Kleckerdörfern die Eigenständigkeit entzogen wird, damit diese Profilierungssucht ein Ende findet.

Re: Rathäuser specken ab

Verfasst: Fr 18. Jan 2013, 10:10
von Cozumel
In Calpe waren einige Sektionen der Verwaltung in anderen Gebäuden quer über Calpe verteilt untergebracht.

Nun hat man sich entschlossen, die riesige Eingangshalle als Bürofläche mitzuwenden und konnte so offensichtlich Miete für externe Büroflächen einsparen.

Re: Rathäuser specken ab

Verfasst: Fr 18. Jan 2013, 11:01
von Florecilla
Auch in Denia beobachten wir seit geraumer Zeit, dass viele kleinere Straßen, aber auch etliche Hauptverkehrsanbindungen und viel genutzte innerstädtische Straßen tiefe Schlaglöcher aufweisen. Tagsüber noch halbwegs erkennbar, wird die nächtliche Fahrt oftmals mehr als holprig und Schäden am Fahrzeug muss man in Kauf nehmen.

Okay, offensichtlich gibt es kein Geld für die Wartung von Straßen und Wegen ... wieso aber immer wieder neue pompöse Kreisel gebaut werden, ist absolut nicht nachvollziehbar.

Von fehlender Straßenbeleuchtung in vielen alten und auch neueren Wohnvierteln will ich gar nicht reden :-o

Re: Rathäuser specken ab

Verfasst: Fr 18. Jan 2013, 13:41
von villa
In Calpe kann man wählen zwischen Luxuriös neu gemachten Strassen in der Stadt....wobei die isch auch schon wider selbst zerlegen und Nebenstrassen die kaum noch zu befahren sind.

Ich sehe es auch so dass Geld für totalen Unsinn (Radwege in Denia, habs jetzt gesehne !?!?!? :-o ) ausgegeben wird aber für wichtige Dinge nichts da ist. Es scheint wohl immer noch so zu seind dass sich Leute die Taschen füllen, dann wird eben das gemacht wofür sie am Besten geschmiert werden und nicht das was nötig wäre.

Re: Rathäuser specken ab

Verfasst: Fr 18. Jan 2013, 13:43
von Cozumel
Villa, wo gibts in Calpe Strassen die kaum zu befahren sind?
Ich finde die Strassen in Calpe geradezu unanständig gut, wenn man bedenkt wie es inzw. in DE aussieht.

Re: Rathäuser specken ab

Verfasst: Fr 18. Jan 2013, 13:49
von sol
@ Cozumel

DE-- unsere Hauptstrasse----


Bild

nur eines -- noch mehr---weiter immer weiter

Re: Rathäuser specken ab

Verfasst: Fr 18. Jan 2013, 13:56
von Montemar
Spanien Straßen sind nach meiner Meinung wirklich Spitze, mit nur wenigen Ausnahmen!

Deutschland ist das Land der Schlaglöcher! Risse und Löcher klaffen auf Deutschlands Straßen und verwandeln viele Strecken in Rüttelpisten
In Deutschland „kann/darf“ man sogar Schlaglöcher auffüllen lassen und dafür selbst bezahlen. :((


Re: Rathäuser specken ab

Verfasst: Fr 18. Jan 2013, 14:12
von sol
@ Montemar :

ja so gehts ----------Спасибо, хорошо.

Re: Rathäuser specken ab

Verfasst: Fr 18. Jan 2013, 18:37
von Oliva B.
Cozumel hat geschrieben:Villa, wo gibts in Calpe Strassen die kaum zu befahren sind?
Ich finde die Strassen in Calpe geradezu unanständig gut, wenn man bedenkt wie es inzw. in DE aussieht.

Ich bin heute noch über eine gefahren (Nebenstraße bei Les Basetes).

Re: Rathäuser specken ab

Verfasst: Fr 18. Jan 2013, 18:39
von villa
Einige der Nebenstrassen in der Stadt sind schon bedenklich, aber ja ich kann mir vorstellen dass es in De noch schlimmer aussieht.

Sorry aber ich bin eben CH Verhältnisse gewohnt :oops: Und wenn ich mich richtig entsinne war es in DE auch nicht immer so wie jezt da gab es auch bessere Zeiten.

aber genau das meine ich ja wenn ich sehen wie ds Geld aus DE in die EU fliesst und in Spanien ausgegeben wird. Den Luxus den sie hier teilweise betreiben könnte sich in der Schweiz keine Geminde leisten aber hier geht das mit dem Geld aus Deutschland. :-?