Erntezeit für NÍSPEROS
Verfasst: Mi 18. Mai 2011, 14:29
Jetzt ist Erntezeit für Kirschen und gleichzeitig für Nísperos (nísperos japonés), die ersten Steinfrüchte der Saison.
Die immergrüne Japanische Wollmispel mit ihren kräftigen dunkelgrünen Blättern, die an der Unterseite behaart sind, kann bis 10 m hoch werden. Sie ist in ganz Südostasien verbreitet , kommt aber eigentlich aus dem Südosten Chinas, von wo sie im 18. Jahrhundert als Zierpflanze nach Europa kam. Der Baum fühlte sich im mediterranen Klima sehr wohl und so begann man ihn am Ende der sechziger, Anfang der siebziger Jahre für den Erwerbsanbau zu kultivieren. Seitdem wurden die Sorten ständig gekreuzt, wodurch eine immer bessere Qualität erzielt wurde.
Die Nísperos (Japanische Wollmispel - Eriobotrya japonica oder Loquat) werden an der Costa Blanca hauptsächlich im Algar-Tal und in der Gegend um Callosa d’Ensarrià angebaut. [attachment=2]E-DSC_0951 Invernadero.JPG[/attachment]Zwei Drittel aller spanischen Nisperos kommt aus dieser Region. (1.500 ha und 20.000 Tonnen, gefolgt von Granada mit 650 ha und 6.000 Tonnen und Málaga mit 300 ha und 3.000 Tonnen). 37% der spanischen Produktion geht in den Export (EU, hauptsächlich nach Italien). In der Provinz Alincante wachsen die Früchte in einem optimalen Klima- teilweise geschützt vor Sonne und Wind durch exakt dem Gelände angepasste Netzkonstruktionen - heran. Die häufigsten Sorten in Spanien sind Tanaka und Algerie.
[attachment=3]E Nisperos.JPG[/attachment][attachment=0]E-DSC_0952 integriertes Haus.JPG[/attachment]
Aber nicht nur auf Plantagen gedeihen die Nísperos prächtig. Überall, wo Zitrusfbäume gute Lebensbedingungen vorfinden, kann auch die Japanische Wollmispel angebaut werden. So findet man sie als Obstbaum in den Gärten an der Küste und sogar im Trockenanbau im Binnenland auf den Feldern zwischen Mandeln und Oliven. [attachment=7]D- Nisperos im Patio.JPG[/attachment]
In Mitteleuropa können die Bäumchen als Kübelpflanze kultiviert werden, vertragen auch leichten Frost, doch wenn die Temperaturen unter 5 Grad Minus gehen, sollten die Töpfe ins Haus geholt werden, wo sie kalt überwintern können.
Allerdings sollte der Gärtner einiges beachten:
Nur in Gegenden mit einer Niederschlagsmenge von 1200 mm kommt der Baum ohne zusätzliche Bewässerung aus. In der Regel eignet sich der Baum nicht für den Trockenanbau, denn wenn er während der Blütezeit zu wenig Wasser erhält, so wirkt sich das auf den Fruchtansatz aus. Gewässert werden muss also regelmäßig während der Blüte und des Wachstums und nach der Ernte. Vor der Erntezeit werden die Bäume nicht gewässert, sonst schmecken die Früchte wässrig.
Der Nísperobaum wird in Vasenform geschnitten. Alle Zweige, die zur Mitte wachsen, werden entfernt, so dass Licht ins Zentrum des Baumes kommt. An 4 bis 6 Ästen lässt man die Zweige pyramidenförmig wachsen. Tote Äste müssen bei älteren Bäumen herausgesägt werden, da das Holz sehr hart ist. Auch sollten nicht zu viele Äste den Baum belasten, damit sie nicht brechen, wenn die Früchte reifen. Die beste Zeit für den Rückschnitt ist Anfang September, bevor die Blütezeit beginnt. Der Baum sollte kurz gehalten werden, damit er besser gepflegt werden kann (schneiden und ernten).
NÍSPEROS IM JAHRESLAUF:
[attachment=11]A-Nisperoknospen.JPG[/attachment]
[attachment=10]B-19.11. 001 Nisperoblüte.JPG[/attachment]
[attachment=9]B-Nispero Makro.JPG[/attachment]
[attachment=8]C-03.02.2008 069 nispero Anfang Februar.JPG[/attachment]
[attachment=6]D-DSC_0949 reife Nipero am Baum.JPG[/attachment]
Nísperos blühen im Spätherbst und Winter und duften intensiv. Wird es im Winter zu kalt, wirkt sich das auf die Ernte aus.
[attachment=4]E- Nispero im harten Winter 2009 2010 zerbrochen.JPG[/attachment][attachment=1]E-DSC_0947 zerstörte Netze nach einem Sturm.JPG[/attachment]Nísperos brauchen eine jährliche Durchschnittstemperatur von 15 Grad.
Die Früchte haben die Größe einer kleinen Birne und müssen ganz vorsichtig geerntet werden, da auch schon kleine Druckstellen auf der gelben bis orangefarbenen Schale als braune Flecken sichtbar werden. Hauptabnehmer sind neben Italien Frankreich, Portugal und Deutschland. Reife Nísperos sind sehr saftig und schmecken süßsäuerlich. Man kann, aber muss sie nicht schälen, sie schmecken auch gedämpft als Kompott sehr gut. Die vitaminreichen Früchte lassen sich gut zu Marmelade verarbeiten.
In ihrem Kerngehäuse haben sie ein bis drei dicke Samenkörner, die man in die Erde pflanzen kann, wo sie bei 22 Grad Bodentemperatur innerhalb von drei Wochen zu keimen beginnen. Die Pflanzen brauchen nährstoffreiche Erde, doch trotzdem dauert es mehrere Jahre, bis sie ihre ersten Früchte tragen.
Nísperos aus Callosa d’En Sarrià haben eine geschützte Ursprungsbezeichnung (G.U.).
Bei Mercadona kostete das Kilo am Wochenanfang knapp 2 Euro, eine Woche zuvor 2,50 €/kg beim Erzeuger.
[attachment=5]D-Nisperos beim örtlichen Händler im Mai.JPG[/attachment]Haupterzeugerländer sind Japan, Brasilien, Algerien und Indien.
Mit einem Irrtum muss man jedoch ausräumen: Mit der Gattung Mespilus der laubabwerfenden Mispel hat die Japanischen Wollmispel nichts zu tun, sie gehört zur Gattung Wollmispeln (Eriobotry). Beide gehören aber zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae).
Die immergrüne Japanische Wollmispel mit ihren kräftigen dunkelgrünen Blättern, die an der Unterseite behaart sind, kann bis 10 m hoch werden. Sie ist in ganz Südostasien verbreitet , kommt aber eigentlich aus dem Südosten Chinas, von wo sie im 18. Jahrhundert als Zierpflanze nach Europa kam. Der Baum fühlte sich im mediterranen Klima sehr wohl und so begann man ihn am Ende der sechziger, Anfang der siebziger Jahre für den Erwerbsanbau zu kultivieren. Seitdem wurden die Sorten ständig gekreuzt, wodurch eine immer bessere Qualität erzielt wurde.
Die Nísperos (Japanische Wollmispel - Eriobotrya japonica oder Loquat) werden an der Costa Blanca hauptsächlich im Algar-Tal und in der Gegend um Callosa d’Ensarrià angebaut. [attachment=2]E-DSC_0951 Invernadero.JPG[/attachment]Zwei Drittel aller spanischen Nisperos kommt aus dieser Region. (1.500 ha und 20.000 Tonnen, gefolgt von Granada mit 650 ha und 6.000 Tonnen und Málaga mit 300 ha und 3.000 Tonnen). 37% der spanischen Produktion geht in den Export (EU, hauptsächlich nach Italien). In der Provinz Alincante wachsen die Früchte in einem optimalen Klima- teilweise geschützt vor Sonne und Wind durch exakt dem Gelände angepasste Netzkonstruktionen - heran. Die häufigsten Sorten in Spanien sind Tanaka und Algerie.
[attachment=3]E Nisperos.JPG[/attachment][attachment=0]E-DSC_0952 integriertes Haus.JPG[/attachment]
Aber nicht nur auf Plantagen gedeihen die Nísperos prächtig. Überall, wo Zitrusfbäume gute Lebensbedingungen vorfinden, kann auch die Japanische Wollmispel angebaut werden. So findet man sie als Obstbaum in den Gärten an der Küste und sogar im Trockenanbau im Binnenland auf den Feldern zwischen Mandeln und Oliven. [attachment=7]D- Nisperos im Patio.JPG[/attachment]
In Mitteleuropa können die Bäumchen als Kübelpflanze kultiviert werden, vertragen auch leichten Frost, doch wenn die Temperaturen unter 5 Grad Minus gehen, sollten die Töpfe ins Haus geholt werden, wo sie kalt überwintern können.
Allerdings sollte der Gärtner einiges beachten:
Nur in Gegenden mit einer Niederschlagsmenge von 1200 mm kommt der Baum ohne zusätzliche Bewässerung aus. In der Regel eignet sich der Baum nicht für den Trockenanbau, denn wenn er während der Blütezeit zu wenig Wasser erhält, so wirkt sich das auf den Fruchtansatz aus. Gewässert werden muss also regelmäßig während der Blüte und des Wachstums und nach der Ernte. Vor der Erntezeit werden die Bäume nicht gewässert, sonst schmecken die Früchte wässrig.
Der Nísperobaum wird in Vasenform geschnitten. Alle Zweige, die zur Mitte wachsen, werden entfernt, so dass Licht ins Zentrum des Baumes kommt. An 4 bis 6 Ästen lässt man die Zweige pyramidenförmig wachsen. Tote Äste müssen bei älteren Bäumen herausgesägt werden, da das Holz sehr hart ist. Auch sollten nicht zu viele Äste den Baum belasten, damit sie nicht brechen, wenn die Früchte reifen. Die beste Zeit für den Rückschnitt ist Anfang September, bevor die Blütezeit beginnt. Der Baum sollte kurz gehalten werden, damit er besser gepflegt werden kann (schneiden und ernten).
NÍSPEROS IM JAHRESLAUF:
[attachment=11]A-Nisperoknospen.JPG[/attachment]
[attachment=10]B-19.11. 001 Nisperoblüte.JPG[/attachment]
[attachment=9]B-Nispero Makro.JPG[/attachment]
[attachment=8]C-03.02.2008 069 nispero Anfang Februar.JPG[/attachment]
[attachment=6]D-DSC_0949 reife Nipero am Baum.JPG[/attachment]
Nísperos blühen im Spätherbst und Winter und duften intensiv. Wird es im Winter zu kalt, wirkt sich das auf die Ernte aus.
[attachment=4]E- Nispero im harten Winter 2009 2010 zerbrochen.JPG[/attachment][attachment=1]E-DSC_0947 zerstörte Netze nach einem Sturm.JPG[/attachment]Nísperos brauchen eine jährliche Durchschnittstemperatur von 15 Grad.
Die Früchte haben die Größe einer kleinen Birne und müssen ganz vorsichtig geerntet werden, da auch schon kleine Druckstellen auf der gelben bis orangefarbenen Schale als braune Flecken sichtbar werden. Hauptabnehmer sind neben Italien Frankreich, Portugal und Deutschland. Reife Nísperos sind sehr saftig und schmecken süßsäuerlich. Man kann, aber muss sie nicht schälen, sie schmecken auch gedämpft als Kompott sehr gut. Die vitaminreichen Früchte lassen sich gut zu Marmelade verarbeiten.
In ihrem Kerngehäuse haben sie ein bis drei dicke Samenkörner, die man in die Erde pflanzen kann, wo sie bei 22 Grad Bodentemperatur innerhalb von drei Wochen zu keimen beginnen. Die Pflanzen brauchen nährstoffreiche Erde, doch trotzdem dauert es mehrere Jahre, bis sie ihre ersten Früchte tragen.
Nísperos aus Callosa d’En Sarrià haben eine geschützte Ursprungsbezeichnung (G.U.).
Bei Mercadona kostete das Kilo am Wochenanfang knapp 2 Euro, eine Woche zuvor 2,50 €/kg beim Erzeuger.
[attachment=5]D-Nisperos beim örtlichen Händler im Mai.JPG[/attachment]Haupterzeugerländer sind Japan, Brasilien, Algerien und Indien.
Mit einem Irrtum muss man jedoch ausräumen: Mit der Gattung Mespilus der laubabwerfenden Mispel hat die Japanischen Wollmispel nichts zu tun, sie gehört zur Gattung Wollmispeln (Eriobotry). Beide gehören aber zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae).