EXKLUSIV im CBF: Goldrausch in der Marina Alta
Verfasst: Di 28. Dez 2010, 15:27
Schon seit Monaten brodelt die Gerüchteküche, doch jetzt kommt die Bestätigung:
Bereits im Sommer wurden sagenhafte Goldschätze in der Nähe von Beniaia gefunden. Der Ort liegt im westlichsten Zipfel der Marina Alta, in unmittelbarer Nähe des Karstgebirges der Sierra de Cantacuc, wo vor Jahren bereits Höhlenmalereien der Ureinwohner gefunden wurden. Nach Aussage des leitenden Archäologen handelt es sich bei den Fundstücken um die Kriegskasse des Maurenführer Mohammad Abu Abdallah Ben Hudzäil al Sähuir, genannt „Al-Azraq“ (der Blauäugige). Al Azraq wurde 1208 als Kind eines Mauren und einer Christin im Vall d’Alcalá geboren. Sein Leben galt dem Kampf gegen den gleichaltrigen König Jakob I. von Aragón, der sich auf die Fahne geschrieben hatte, Spanien von den Mauren zu befreien. Geschichtlicher Hintergrund:
Das Reich Al Azraqs lag im Hinterland der Costa Blanca. Sein Castillo in Forna, strategisch exzellent gelegen, diente wie die Burg von Alcalá, das Castillo von Benisili und andere Wehranlagen zu Verteidigungszwecken, um die Zugänge der anrainenden Täler (Vall de Gallinera, Vall d'Ebo, Vall d'Alcalà) zu überwachen und die Bevölkerung vor christlichen Übergriffen zu schützen. Alcalá war die Hauptstadt eines autonomen maurischen Bezirks, unter dem Herrscher Al Azraq, der lehnspflichtig gegenüber dem Taifa-Reich von Valencia war. Zweimal, 1244 und 1248, versuchte der Heerführer mit Getreuen erfolglos den Aufstand gegen die christlichen Eroberer, vor deren Verfolgungen er in die unzugängliche Bergwelt seiner Heimat flüchtete. Maurische Familien aus den Kreisen Marina-Alta, Marina Baja und El Comtat zahlten ihrem Anführer Tribut, damit er seine diversen Kriegszüge finanzieren konnte. 1276 fand Al Azraq in der Schlacht um Alcoy den Tod. Gerüchteküche:
Nach seinem plötzlichen Tod hielt sich in der Bevölkerung selbst über sieben Jahrhunderte die Vermutung, dass der Herrscher in den verzweigten Höhlengängen der umliegenden Berge seine Schätze für weitere Kriegszüge versteckt hatte. Auch nach der Vertreibung der Mauren (1609) spukte die Legende eines riesigen Goldschatzes in den Köpfen der Landbevölkerung weiter. Nahrung fand die Vermutung immer wieder durch einzelne Goldfunde in der Gegend um Beniaia, die Wissenschaftler vermuten, dass sie auf den Transporten über die steilen Eselpfade zu den Depots in den hohen Berge verloren gegangen sind.
Verräterische Spuren:
Im diesem Frühjahr wurde ein Juwelier in Alcoy misstrauisch, als ein Schäfer aus dem Vall d’Alcala immer wieder alte Goldstücke brachte, um daraus Schmuck für seine Frau fertigen zu lassen. Er informierte die Policia Lócal, die sich an die Spuren des Viehhirten heftete. Eine Hausdurchsuchung brachte dann einige Goldgefäße und Schmuckstücke zutage. Der Schäfer berichtete, dass er auf der Suche nach einem verlorenen Schaf hinter einem dichten Gebüsch den locker zugeschütteten Eingang einer Höhle gefunden zu haben. Er räumte die Felsbrocken zur Seite und betrat ein System aus Höhlengängen. Am Ende eines dieser Gänge befand sich eine Schatzkammer, in der zwischen herab gefallenen Steinen der Goldschatz blinkte. Es wird vermutet, dass es sich nur um einen Bruchteil des Schatzes handelt, weitere Verstecke werden noch in dem Labyrinth vermutet. Nachrichtensperre über Fundort:
Die Archäologen der Universität Alicante, die eng mit der Conselleria de Cultura, Educació i Esport in Valencia zusammenarbeiten, wollen zunächst das kompletten Höhlensystem erforschen, da sie dort noch weitere Schätze aus 13. Jahrhunderts erwarten. Das kleine Bergdorf Beniaia soll dadurch auf keinen Fall zum El Dorado für Raubgräber werden. Deshalb wurde eine Nachrichtensperre über den genauen Fundort verhängt.
Die bislang gefundenen Schätze von unermessbarem Wert sollen demnächst im Archäolischen Museum der Provinz Alicante ausgestellt werden.
Mein Dank gilt
der Forschergruppe um Professor Roberto Risco, die ich vor Wochen am Fundort kennen gelernt habe. Von ihm erhielt ich heute exklusiv einige Bilder des Fundes und die Erlaubnis, diesen schon seit einiger Zeit vorbereiteten Bericht in unserem Forum veröffentlichen zu dürfen.
Dotierter Wert aktueller Goldpreise:
1 Gramm Gold kostete im Dezember im Ankauf 37 € und im Verkauf 43 Euro.[/b]
Spanien im Goldrausch:
Auf der Suche nach dem legendären El Dorado landete der Spanier Francisco Pizarro 1532 an der Küste des heutigen Perus und eroberte mit etwa 180 Soldaten das gigantische Inkareich. Der Inkaherrscher Atahualpa musste einen ganzen Raum mit Gold auffüllen. Spanien wurde zum reichsten Land der Welt.
Quelle: Der Stern vom 23.12.2010
Mehr zum Thema:
Jagd auf die Goldschätze im Golf von Cádiz[/color]
Bereits im Sommer wurden sagenhafte Goldschätze in der Nähe von Beniaia gefunden. Der Ort liegt im westlichsten Zipfel der Marina Alta, in unmittelbarer Nähe des Karstgebirges der Sierra de Cantacuc, wo vor Jahren bereits Höhlenmalereien der Ureinwohner gefunden wurden. Nach Aussage des leitenden Archäologen handelt es sich bei den Fundstücken um die Kriegskasse des Maurenführer Mohammad Abu Abdallah Ben Hudzäil al Sähuir, genannt „Al-Azraq“ (der Blauäugige). Al Azraq wurde 1208 als Kind eines Mauren und einer Christin im Vall d’Alcalá geboren. Sein Leben galt dem Kampf gegen den gleichaltrigen König Jakob I. von Aragón, der sich auf die Fahne geschrieben hatte, Spanien von den Mauren zu befreien. Geschichtlicher Hintergrund:
Das Reich Al Azraqs lag im Hinterland der Costa Blanca. Sein Castillo in Forna, strategisch exzellent gelegen, diente wie die Burg von Alcalá, das Castillo von Benisili und andere Wehranlagen zu Verteidigungszwecken, um die Zugänge der anrainenden Täler (Vall de Gallinera, Vall d'Ebo, Vall d'Alcalà) zu überwachen und die Bevölkerung vor christlichen Übergriffen zu schützen. Alcalá war die Hauptstadt eines autonomen maurischen Bezirks, unter dem Herrscher Al Azraq, der lehnspflichtig gegenüber dem Taifa-Reich von Valencia war. Zweimal, 1244 und 1248, versuchte der Heerführer mit Getreuen erfolglos den Aufstand gegen die christlichen Eroberer, vor deren Verfolgungen er in die unzugängliche Bergwelt seiner Heimat flüchtete. Maurische Familien aus den Kreisen Marina-Alta, Marina Baja und El Comtat zahlten ihrem Anführer Tribut, damit er seine diversen Kriegszüge finanzieren konnte. 1276 fand Al Azraq in der Schlacht um Alcoy den Tod. Gerüchteküche:
Nach seinem plötzlichen Tod hielt sich in der Bevölkerung selbst über sieben Jahrhunderte die Vermutung, dass der Herrscher in den verzweigten Höhlengängen der umliegenden Berge seine Schätze für weitere Kriegszüge versteckt hatte. Auch nach der Vertreibung der Mauren (1609) spukte die Legende eines riesigen Goldschatzes in den Köpfen der Landbevölkerung weiter. Nahrung fand die Vermutung immer wieder durch einzelne Goldfunde in der Gegend um Beniaia, die Wissenschaftler vermuten, dass sie auf den Transporten über die steilen Eselpfade zu den Depots in den hohen Berge verloren gegangen sind.
Verräterische Spuren:
Im diesem Frühjahr wurde ein Juwelier in Alcoy misstrauisch, als ein Schäfer aus dem Vall d’Alcala immer wieder alte Goldstücke brachte, um daraus Schmuck für seine Frau fertigen zu lassen. Er informierte die Policia Lócal, die sich an die Spuren des Viehhirten heftete. Eine Hausdurchsuchung brachte dann einige Goldgefäße und Schmuckstücke zutage. Der Schäfer berichtete, dass er auf der Suche nach einem verlorenen Schaf hinter einem dichten Gebüsch den locker zugeschütteten Eingang einer Höhle gefunden zu haben. Er räumte die Felsbrocken zur Seite und betrat ein System aus Höhlengängen. Am Ende eines dieser Gänge befand sich eine Schatzkammer, in der zwischen herab gefallenen Steinen der Goldschatz blinkte. Es wird vermutet, dass es sich nur um einen Bruchteil des Schatzes handelt, weitere Verstecke werden noch in dem Labyrinth vermutet. Nachrichtensperre über Fundort:
Die Archäologen der Universität Alicante, die eng mit der Conselleria de Cultura, Educació i Esport in Valencia zusammenarbeiten, wollen zunächst das kompletten Höhlensystem erforschen, da sie dort noch weitere Schätze aus 13. Jahrhunderts erwarten. Das kleine Bergdorf Beniaia soll dadurch auf keinen Fall zum El Dorado für Raubgräber werden. Deshalb wurde eine Nachrichtensperre über den genauen Fundort verhängt.
Die bislang gefundenen Schätze von unermessbarem Wert sollen demnächst im Archäolischen Museum der Provinz Alicante ausgestellt werden.
Mein Dank gilt
der Forschergruppe um Professor Roberto Risco, die ich vor Wochen am Fundort kennen gelernt habe. Von ihm erhielt ich heute exklusiv einige Bilder des Fundes und die Erlaubnis, diesen schon seit einiger Zeit vorbereiteten Bericht in unserem Forum veröffentlichen zu dürfen.
Dotierter Wert aktueller Goldpreise:
1 Gramm Gold kostete im Dezember im Ankauf 37 € und im Verkauf 43 Euro.[/b]
Spanien im Goldrausch:
Auf der Suche nach dem legendären El Dorado landete der Spanier Francisco Pizarro 1532 an der Küste des heutigen Perus und eroberte mit etwa 180 Soldaten das gigantische Inkareich. Der Inkaherrscher Atahualpa musste einen ganzen Raum mit Gold auffüllen. Spanien wurde zum reichsten Land der Welt.
Quelle: Der Stern vom 23.12.2010
Jagd auf die Goldschätze im Golf von Cádiz[/color]