nurgis hat geschrieben: ↑Do 9. Feb 2023, 22:16
Das kann doch nicht wahr sein! Gerade in der Tagesschau gehört: Spenden mit gebrauchter Kleidung werden abgewiesen! Die armen Menschen haben dort doch nichts mehr. Bestimmt würden sich viele jetzt über einen warmen Pullover etc. freuen.
Es ist eine Auflage (wohl mit hygienischem Hintergrund) der türkischen Regierung, folgedessen käme wohl kein LKW mit getragener Kleidung über die Grenze.
Das Sammeln, der Transport und die Verteilung gerade von getragener Kleidung ist immens personalintensiv, alleine was die Sortierung der Kleidung sowohl beim Sammeln als auch später bei der Spendenvergabe betrifft. Ich glaube, die meisten von uns haben keinen blassen Schimmer, wie so etwas organisiert/koordiniert wird und wie es z.B. im Zielgebiet an die richtigen Personen verteilt wird.
Es soll Leute geben, die daraus vor Ort dann auch noch Geschäfte machen

(selbst erlebt!)
Die wichtigsten Hilfsgüter sind auch nicht Kleidung, sondern Zelte, Decken, Taschenlampen, Batterien, Notstromaggregate, Heizöfen mit Ölbetrieb, Windeln, Babynahrung, Akku-Ladegeräte etc.
Meiner Ansicht nach ist es wichtig, dass die Fachleute von THW, DRK, Weißhelme u.A. ihre schwere und oft gefährliche Arbeit des Rettens und Bergens tun können, ohne auch noch von Laien behindert werden.
Es wird auch dringend davon abgeraten, dass man sich selbst (außer direkt persönlich Betroffene) auf den Weg ins Katastrophengebiet begibt, weil man helfen will.
Die beste Art zu helfen ist wirklich eine Überweisung an eine seriöse Hilfsorganisation.
Interessanter Artikel von einer Berliner Sammelstelle:
https://www.berliner-zeitung.de/mensch- ... -li.315477
girasol hat geschrieben: ↑Fr 10. Feb 2023, 11:52
Wurde denn der Grund genannt? Ich könnte mir vorstellen, dass es mittlerweile einfach zu viele Kleiderspenden sind. Es ist ja nicht damit getan, die Sachen zu sammeln oder zu spenden, sie müssen ja auch dorthin gebracht und verteilt werden.
Außerdem höre ich immer wieder von Spendensammlern, Kleiderkammern u.ä. dass Kleidung abgegeben wird, die verschmutzt oder kaputt ist, die also gar nicht weitergegeben kann und das muss dann alles aussortiert und entsorgt werden.
In den 20-Uhr-Nachrichten habe ich in der Tagesschau nichts darüber gehört; vielleicht haben sie die Sache mit den Kleiderspenden im darauf folgenden Brennpunkt ja behandelt.
Aber deine Vermutung ist schon zutreffend; die Spendenbereitschaft von Sachspenden war mancherorts (z.B. Berlin, Köln) so hoch, dass die Helfer (und das waren viele) an ihre Grenzen kamen und irgendwann die Aktion - zumindest für den Tag - stoppen mussten.
girasol hat geschrieben: ↑Fr 10. Feb 2023, 11:52
Außerdem höre ich immer wieder von Spendensammlern, Kleiderkammern u.ä. dass Kleidung abgegeben wird, die verschmutzt oder kaputt ist, die also gar nicht weitergegeben kann und das muss dann alles aussortiert und entsorgt werden.
Das kann ich nur unterstreichen; meine Freundin z.B., die eine Kleiderstube der Caritas leitet, klagt seit dem letzten Sommer: „Die Leute haben in der Corona-Zeit ihre Kleiderschränke und Wohnungen entrümpelt und bringen uns jetzt ihren Müll“
Der Anteil von Verwertbarem läge bei etwa 20%;
80% der gespendeten Kleidung müssten (da kaputt, schmutzig, unbrauchbar) die Hilfsorganisationen kostenpflichtig entsorgen, erklärte gestern die Leiterin einer Hilfsorganisation im WDR5