Miesepeter hat geschrieben: ↑Sa 2. Okt 2021, 20:12
Die Amerikaner sind bekannt dafür, daß sie Ideen zu Geld machen verstehen, wobei die einzige Leistuung darin besteht, das Geld der anderen einzusammeln. Die Pin-Ball Automaten sind m.E. das beste und nachhaltigste Beispiel.
Amerika hat 329,5 Mill. Einwohner, Deutschland 83,24 Mill. Spanien 47,35 Mill. (Stand jeweils 2020), so dass in den USA natürlich viel mehr Ideen entwickelt werden können als in bevölkerungsmäßig kleineren Länder. Jeder Unternehmer versucht mit seiner Geschäftsidee viel Geld zu verdienen. Waren es früher die Flipperautomaten, ist es heute die digitale Welt, wo Umsatz generiert wird: Onlinedienste wie Facebook und Instagram, der Onlineversandhändler Amazon, das Technologieunternehmen Google sind da die Global Player, nicht aber die Geschäftsidee des „House-Sharing“. Mit der Ausstattung, dem Verkauf und der Hausmeistertätigkeit, lässt sich wohl kaum eine "goldene Nase" verdienen, es sei denn, man bringt genügend Eigenkapital wie in dem eingangs erwähnten Startup-Unternehmen mit.
Miesepeter hat geschrieben:
Hier erscheinen nun altbekannte Köter mit neuen Halsbändern, mahrere Eigentümer teilen sich die Nutzung einer Immobilie, vor 20 oder 30 Jahren nannte sich das Timesharing, wovon etliche Kunden oder besser Opfer keine angenehmen Erinnerungen haben.
Ich denke, das kann man nicht vergleichen. Ob ich nun ein Timeharing—Vertrag mit einer großen Hotelkette eingegangen bin, wo ich auch keinen Mehrwert gegenüber dem Hotelgast habe
Timesharing-Urlaub lebenslänglich, oder ob ich Mitbesitzer eines überschaubaren Objekts, z. B. ein schönes alleinstehendes Haus in meernaher Lage mit Pool in Spanien bin, wo ich mich für eine Zeit des Jahres wie zuhause fühlen kann.
8 Eigentümer (wie in dem Beispiel) fände ich vielleicht ein wenig zu viel und 44 Tage Nutzungsdauer im Jahr zu wenig, aber auch mit vier oder fünf Eigentümern pro Objekt (mit 70 bzw. 88 Tagen pro Jahr)könnte so ein Modell laufen. Je länger die Nutzungsdauerpro Jahr ist, umso mehr kann sich der Anteilseigner wirklich mit der Immobilie identifizieren, und sich quasi wie zuhause fühlen. So ein Angebot könnte für viele Sonnenhungrige aus dem Ausland interessant sein. Die Hochsaison dauert in Spanien knapp 3 Monate, die sich wunderbar aufteilen ließe, z. B. für Familien, denen ein eigenes Ferienhaus in Spanien zu teuer ist – oder es nicht ganzjährig nutzen können oder wollen.
Da bietet es sich an, ein Haus gemeinsam zu nutzen: Lehrer und Familien mit Kindern in der Ferienzeit, kinderlose Erwerbstätige oder Rentner in der immer noch attraktiven Vor oder Nachsaison, und der Rest der Zeit wird – sofern er nicht genutzt wird – vermietet, z. B. an Winterurlauber. Die Einnahmen aus der Vermietung könnten dann die hohen Verwaltungskosten decken, die in dem Beispiel 100 Euro/Eigentümer monatlich betragen, das sind immerhin 1.200 Euro/jährlich, die noch einmal zum Kaufpreis hinzugerechnet werden müssen. Dafür braucht sich ein Eigentümer aber auch keine Gedanken über die Reinigung und Wartung der Immobilie machen, und von den Einnahmen aus der Vermietung kann vielleicht noch ein Teil der laufenden Kosten beglichen werden.
Ein Nachteil für mich wäre jedoch, dass ich keine persönlichen Sachen in dem Ferienhaus lassen dürfte, die für mich zum Wohlfühlen dazugehören. Aber selbst da ließe sich eine Lösung finden: pro Eigentümer einen genügend großen Kellerraum oder wenigstens einen persönlichen Schrank, in dem persönliche Dinge aufbewahrt werden können.
Insofern sehe ich schon einen Bedarf für diese Geschäftsidee, denn sie scheint in ähnlicher Form schon erfolgreich zu funktionieren. So gibt es bereits das
Wochenendhaussharing für Eigentümer, die ihre laufenden Kosten reduzieren möchten, weil sie ihre Immobilie zu selten nutzen oder weil sie eine Immobilie geerbt haben, an der sie selbst nur wenig interessiert sind.
Anders bei obigen Geschäftsmodell des House-Sharings: Der Unternehmer kauft eine attraktive Immobilie oder renoviert eine bestehende oder baut neu, stattet sie geschmackvoll aus, bringt passende Kaufinteressenten zusammen, kümmert sich um die Verwaltung, vielleicht auch noch um die „Untervermietung“, und kassiert für seinen Service, was ich ganz legitim finde. Eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten.
Miesepeter hat geschrieben:Vielleicht wäre dieses System aber eine Lösung für die zig-Tausend leerstehenden Wohnungen etlicher Golf-Urbanisationen, oder das immer noch vor sich hingammelnde "Algarrobico"- Resort (u.v.a.m.)
Mit diesem Argument kommst du immer wieder, Miesepeter. Die alten Schrottimmobilien, die in Zeiten der Immobilienblase gebaut und nie fertiggestellt wurden, will auch heute keiner haben. Warum? Weil sie „jwd“ liegen.
Ich kenne keine Geisterurbanisationen mehr in Küstennähe. Nicht nur die Makrourbanisation
Monte Pego wurde inzwischen fertiggestellt und die Häuser verkauft, auch kleinere Urbanisationen fanden ihre Käufer. Der Überhang aus den Zeiten der Immobilienblase wurde abgearbeitet, weil die Nachfrage inzwischen wieder da ist, wie man an den Bautätigkeiten an der Küste sieht, auch oder gerade im Süden der Costa Blanca, wo in Torrevieja eine
Makrourbanisation von bislang nicht gekanntem Ausmaß entstehen soll.