Rothuhn - la Perdiz roja
Verfasst: Di 13. Jul 2021, 21:09
Wir haben einen lieben Gast, der uns seit ein paar Tagen als Herbergseltern adoptiert hat: ein Rothühnerich.
Unser Campo mit Oliven- und Mandelbäumen ist frei von Pflanzenschutzmitteln, die Bancale (Terrassen) werden begrenzt durch Buschwerk aus Thymian, Rosmarin, Ginster, Zistrose und Kermeseiche, die einen natürlichen Schutz bieten - für die scheuen Rothühner eine richtige Oase. Sie tummeln sich in Gruppen, flüchten aber schwerfällig gemeinsam in eine Richtung, sobald man ihnen zu nahe kommt. Eine verhängnisvolle Eigenschaft, die sie leider zu einer attraktiven Jagdbeute macht. Schon seit Tagen verfolgt ein einzelnes Rothuhn meinen Olivo
, es kommt am frühen Vormittag oder am späten Nachmittag. Der „reich gedeckte Tisch“ rund um unser Haus (Garten) wird sie angelockt haben, jetzt wo ringsherum alles Grüne unter den Bäumen durch die sommerliche Hitze vertrocknet.
Unser „Trudchen“ ist wohl ein Männchen (oder heißt das Hahn?)
Ich fragte mich, hat es nun Reißaus genommen, weil die anderen es gemoppt haben oder ist es ein Einzelgänger? Zur Strafe gibt der Truderich den Standort seiner neuen Tafel nicht preis – die anderen bleiben auf dem Feld….
Morgens erscheint er mit stolz geschwollener Brust und pickt vor unseren staunenden Augen ungeniert das noch vom Morgentau feuchte Gras und hat wahrscheinlich auch die Melonenscheibe verputzt, die ich ihm am Abend zuvor hingelegt hatte. Morgens liegen nur noch die harten Schalen an der Stelle.
Er inspiziert alles genau und ohne Scheu.
Auch mir gegenüber verhält er sich zutraulich und kommt auf Armlänge nah.
Die Mittagszeit nutzen Rothühner, um sich um ihre Körperhygiene zu kümmern, ihr Gefieder zu pflegen und an geschützten Stellen Sandbäder zu nehmen. Wahrscheinlich dauerte die Siesta bei unserem Truderich durch den vollen Ranzen etwas länger als sonst, denn bei ihm war erst am späten Nachmittag Körperpflege angesagt. Das schöne Gefieder wurde ausgiebig geputzt, dafür verwenden diese Vögel glatt ein Viertel ihres Tages - so habe ich es zumindest gelesen.
Da diese Rebhuhnart die am weitesten verbreitete und häufigste auf der gesamten Iberischen Halbinsel ist, wollte ich ihr einen eigenen Thread widmen.
Nur der Vollständigkeit halber folgt jetzt noch eine kleine „Warenkunde“:
In dem Thread Ökotourismus: Wird unser Wildbestand auch bald ausgerottet? habe ich schon einige Fotos von Rothühnern gepostet. Das Rothuhn (Alectoris rufa, span. Perdiz roja,) gehört zu der Familie der Fasanenartigen und ist in Deutschland ausgestorben. Es ist verbreitet in Nordostitalien, Korsika, Mittel- und Südfrankreich, auf der Iberischen Halbinsel sowie einigen spanischen Inseln - und im südlichen Teil Großbritanniens (wo es 1790 erfolgreich als Wildart eingeführt wurde).
In der zentralen Zone Spaniens sind die Rothuhn-Populationen am dichtesten. Im ausgewachsenen Zustand hat es eine Länge von etwa 38 Zentimetern und eine Flügelspannweite von 50 bis 60 Zentimetern mit einem Schwanz, der bis zu 12 Zentimeter lang werden kann.
Das Rothuhn lebt in Familienverbänden, die aus einem oder zwei Erwachsenen mit Küken bestehen. Von September bis Januar leben sie in Verbänden von 4 bis 25 Individuen zusammen.
Rebhuhnjäger (Sportjäger und Wilderer) und der große Appetit auf „unseren“ spanischen Fasan haben dazu geführt, dass in manchen Gegenden die Anzahl der brütenden Rebhühner jedes Jahr deutlich zurückgeht. Schon nach einer Woche sind die Küken flügge.
Der Hühnervogel ist zusammen mit dem Kaninchen die Hauptwildart in Niederwildreservaten und zur Jagdsaison eine beliebte Beute. Die Populationen des wildlebenden Rothuhns in Spanien ist letzten fünfzehn bis zwanzig Jahren ist um 33 % zurückgegangen (Stand 1990).
Ich werde nie mein erstes Perdiz en escabeche
vergessen, das ich in einer Fernfahrerkneipe auf der Strecke nach Albacete gegessen habe. Köstlich. Ich habe es auch schon selbst eingelegt – kein Vergleich zum ersten Mal. Nie wieder hat es mir so gut geschmeckt wir dort.
Entschuldigung, Truderich, dich könnte ich nie verspeisen.
Aber auch von anderer Seite droht Gefahr: Mäuse und Eidechsen bedrohen die Küken, Marder, Schlangen, Adler und Füchse die ausgewachsenen Vögel. Die Sterblichkeit liegt bei 60 Prozent (auf den Jagdsport entfallen durchschnittlich 15 Prozent, auf die Wilderei 20 Prozent, auf die winterliche Kälte 10 Prozent, auf Pflanzenschutzmittel 5 Prozent und auf Raubtiere 10 Prozent).
Das Rothuhn liebt trockenes Klima und nistet auf unbewässerten landschaftlichen Flächen, die noch traditionell bewirtschaftet werden und auf denen keine oder kaum Pestizide in Einsatz kommen.
Es ernährt sich von Getreide, Samen und Früchten von Wildpflanzen, verzehrt aber auch Blätter, Knospen, Blüten und Wurzeln von krautigen Pflanzen – oder saftig grüne Grashalme.
Interessantes über das Rothuhn mit schönen Nahaufnahmen von Gerhard Brodowski.
Quelle: Bericht des
MINISTERIO DE AGRICULTURA PESCA Y ALIMENTACION aus dem Jahr 1990

Unser Campo mit Oliven- und Mandelbäumen ist frei von Pflanzenschutzmitteln, die Bancale (Terrassen) werden begrenzt durch Buschwerk aus Thymian, Rosmarin, Ginster, Zistrose und Kermeseiche, die einen natürlichen Schutz bieten - für die scheuen Rothühner eine richtige Oase. Sie tummeln sich in Gruppen, flüchten aber schwerfällig gemeinsam in eine Richtung, sobald man ihnen zu nahe kommt. Eine verhängnisvolle Eigenschaft, die sie leider zu einer attraktiven Jagdbeute macht. Schon seit Tagen verfolgt ein einzelnes Rothuhn meinen Olivo


Da diese Rebhuhnart die am weitesten verbreitete und häufigste auf der gesamten Iberischen Halbinsel ist, wollte ich ihr einen eigenen Thread widmen.
Nur der Vollständigkeit halber folgt jetzt noch eine kleine „Warenkunde“:
In dem Thread Ökotourismus: Wird unser Wildbestand auch bald ausgerottet? habe ich schon einige Fotos von Rothühnern gepostet. Das Rothuhn (Alectoris rufa, span. Perdiz roja,) gehört zu der Familie der Fasanenartigen und ist in Deutschland ausgestorben. Es ist verbreitet in Nordostitalien, Korsika, Mittel- und Südfrankreich, auf der Iberischen Halbinsel sowie einigen spanischen Inseln - und im südlichen Teil Großbritanniens (wo es 1790 erfolgreich als Wildart eingeführt wurde).
In der zentralen Zone Spaniens sind die Rothuhn-Populationen am dichtesten. Im ausgewachsenen Zustand hat es eine Länge von etwa 38 Zentimetern und eine Flügelspannweite von 50 bis 60 Zentimetern mit einem Schwanz, der bis zu 12 Zentimeter lang werden kann.
Das Rothuhn lebt in Familienverbänden, die aus einem oder zwei Erwachsenen mit Küken bestehen. Von September bis Januar leben sie in Verbänden von 4 bis 25 Individuen zusammen.
Rebhuhnjäger (Sportjäger und Wilderer) und der große Appetit auf „unseren“ spanischen Fasan haben dazu geführt, dass in manchen Gegenden die Anzahl der brütenden Rebhühner jedes Jahr deutlich zurückgeht. Schon nach einer Woche sind die Küken flügge.
Der Hühnervogel ist zusammen mit dem Kaninchen die Hauptwildart in Niederwildreservaten und zur Jagdsaison eine beliebte Beute. Die Populationen des wildlebenden Rothuhns in Spanien ist letzten fünfzehn bis zwanzig Jahren ist um 33 % zurückgegangen (Stand 1990).
Ich werde nie mein erstes Perdiz en escabeche



Das Rothuhn liebt trockenes Klima und nistet auf unbewässerten landschaftlichen Flächen, die noch traditionell bewirtschaftet werden und auf denen keine oder kaum Pestizide in Einsatz kommen.
Es ernährt sich von Getreide, Samen und Früchten von Wildpflanzen, verzehrt aber auch Blätter, Knospen, Blüten und Wurzeln von krautigen Pflanzen – oder saftig grüne Grashalme.
Interessantes über das Rothuhn mit schönen Nahaufnahmen von Gerhard Brodowski.
Quelle: Bericht des
MINISTERIO DE AGRICULTURA PESCA Y ALIMENTACION aus dem Jahr 1990