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Re: Geisterurbanisationen an der Costa Blanca
Verfasst: Do 28. Feb 2013, 10:30
von Oliva B.
Cozumel hat geschrieben:Ich denke eben, dass es nicht nur den Vermögenden vorbehalten bleiben darf, wer hier bauen und leben kann.
Eine Beschränkung würde aber genau das bedeuten.
Siehe die italienischen Seen.
Cozumel,
der Zeitpunkt für diese Entscheidung ist an der Costa Blanca schon lange vorbei.
Über Baubeschränkungen und Korruption brauchen wir an dieser Stelle nicht mehr sprechen.
Die Zerstörung der Landschaft ist durch flächendeckende Bebauung (mit EU-Hilfe!) schon lange irreversibel.
Speziell in der Comunidad Valenciana gab es Exzesse durch die unbekümmerte Vergabe von Baulizenzen und Missachtung von Eigentumsrechten (Stichwort LRAU).
Wir können nur darüber fachsimpeln, was in der Vergangenheit bei der Bebauung der Küsten falsch gemacht wurde. Und da ist die Bemerkung, in die Höhe statt in die Breite zu bauen, vollkommen angebracht. Leider wurde der richtige Zeitpunkt verpasst.
Bauauflagen und -beschränkungen sind eigentlich dafür gedacht, dass die die Natur nicht auf der Strecke bleibt.
Es gibt Küsten am Mittelmeer, an denen es anders gehandhabt wurde als hier.
Re: Geisterurbanisationen an der Costa Blanca
Verfasst: Do 28. Feb 2013, 10:32
von Cozumel
@Plantek
Deine Ansicht über Benidorm teile ich und habe ich hier auch schon sehr oft (meist vergeblich) vertreten.
Tatsache ist aber auch, dass Deutsche nicht mehr so gerne in Benidorm Urlaub machen wollen.
War ja mal eine deutsche Hochburg in den 70ern und 80ern.
Wenn auch nie so sehr wie zum Beispiel Mallorca. Nicht im entferntesten.
Re: Geisterurbanisationen an der Costa Blanca
Verfasst: Do 28. Feb 2013, 10:39
von pichichi
Oliva B. hat geschrieben:
[Im Süden ist es im Prinzip nicht anders als im Norden. Da ist die Bebauung noch flächendeckender, geht wegen der fehlenenden Gebirgskette noch mehr insLandesinnere,doch die Landschaft ist so flach, dass dem Betrachter das Ausmaß der Versiegelung nur aus der Luft deutlich wird.
Die Geisterurbanisationen sind nun einmal da, nicht nur im Norden, sondern an der gesamten CB - vor allem jetzt im Winter, ich brauche nur auf der Inlandseite der N 332 von Cabo Roig über Villamartin, La Florida und Los Altos nach Los Balcones fahren, kilometerlange, uniforme Reihenhaussiedlungen, vor denen zur Zeit nur vereinzelt Autos parken, krisenbedingt sieht man alle 30 Meter ein
se vende Schild.
Man muss nicht einmal in die Luft gehen um das Ausmaß der Verhüttelung mitzubekommen, es reicht der Blick nach Südwesten von der N 332 auf Höhe des San Jaime Krankenhauses von Torrevieja, und ich wundere mich darüber nicht mehr seit Mateos & Genossen billigstes Land aufgekauft und teuer an riesige Baufirmen verscherbelt haben, die dann ihrerseits entsprechende Profite durch den Verkauf der Immobilien an Snowbirds aus GB, Skandinavien, Mitteleuropa und neuerdings an die russischen
Biznesmeni erzielt haben.
Re: Geisterurbanisationen an der Costa Blanca
Verfasst: Do 28. Feb 2013, 10:42
von Cozumel
Es gibt Millionen von urlaubswilligen Europäern.
Sie drängen mehrheitlich in die sonnigen Urlaubsziele.
Wenn sie an einer Küste keinen Platz finden, dann gehen sie an eine andere.
Wo Bedarf ist, wird er erfüllt. Irgendwo.
Wenn nicht da, dann dort.
Das ist genau das gleiche mit dem Winterurlaub.
Wem will man untersagen auf seinen Urlaub zu verzichten?
Dann gehts eben über den Preis.
Die Reichen wohnen am Meer und die weniger haben, Balkonien?
Das ist natürlich traurig und für die Umwelt schädlich. Ich weiss.
Aber ohne jemand bestimmten damit anzusprechen, finde ich das ziemlich scheinheilig und egoistisch.
Re: Geisterurbanisationen an der Costa Blanca
Verfasst: Do 28. Feb 2013, 10:54
von Plantek
Oliva + Cozumel, meine vollste Zustimmung!
Ich würde ja ganz gerne ein paar Bilder hochladen, kriege das aber irgendwie nicht hin. Wo und wie macht man das hier?
Re: Geisterurbanisationen an der Costa Blanca
Verfasst: Do 28. Feb 2013, 11:01
von Oliva B.
Oh, Plantek, darüber gibt es einen langen, eigenen Thread -
Bilder einstellen.
Re: Geisterurbanisationen an der Costa Blanca
Verfasst: Do 28. Feb 2013, 11:48
von TorreHoradada
Plantek hat geschrieben:
Solche Aussagen sind eine ziemliche Unverschämtheit und enttäuschen mich sehr. Das hätte ich in diesem ansonsten sehr freundlichen Forum nicht erwartet.
Zum Glück haben einige andere verstanden, worum es mir geht: Um Natur und Landschaft.
TorreHoradada: Nein, ich habe nicht in Benidorm Urlaub gemacht. Nein, ich bin kein Ballermann-Party-Fan. Nein, ästhetisch schön finde ich Bettenburgen nicht. Aber sie sind nützlich, denn sie helfen, dass die Landschaft nicht so flächendeckend verbaut wird. Dort kann die gleiche Anzahl an Touristen untergebracht werden, bei einem Bruchteil an Landschaftszerstörung. Du musst meine Beiträge nur mal richtig lesen.
Werter Plantek,
ich sehe keine Unverschämtheit darin meine Meinung hier zu vertreten. Ferner wollte ich Dich nicht persönlich in irgendeiner Form angreifen. Vielleicht liest Du auch mal richtig. Ich habe auch nicht geschrieben, dass Du aus ökologischer Betrachtungsweise evtl recht hast. Ich störe mich daran, dass Du in Deinem Beispiel die CB auf den nördlichen Teil von Alicante begrenzt. Hier bei uns im Süden würdest Du mit Deiner These noch eher richtig liegen. Denn hier wurde flach ins landesinnere bebaut. Im Norden liegen die kleinen Gebirge näher am Meer. Da Berge generell keine 360° Sicht zum Meer aufweisen, Ausnahme sie liegen auf einer Insel, sind die Flecken mit Meeresblick halt sehr begrenzt. Im Süden hatte man da schon mehr Möglichkeiten bis zu über 180 ° Radius zum Meer hin zu bauen.
Dabei vergißt Du in Deiner Meinung, dass bei Bettenhochburgen auf engerem Raum aus ökologischer Sicht es auch Probleme mit der Wasserver- und entsorgung, mit der Stromversorgung ( nehmen wir mal die Dachfläche für Solarenergie - da fehlt dann etliches an Qm ) und entsprechend die "Nebenprodukte" des Tourismus wie Gaststätten, Unterhaltungsetablisments, evtl. noch ein paar AguaParks mehr ??? u.v.m. Ob das dann eine "unberührte" CB als Ergebnis hätte - das wage ich zu bezweifeln.
Dein Beispiel wirkt so als ob wir zu den 1970er Jahren zurückkehren sollten wo eben diese Bettenburgen erbaut wurden. Wir haben doch bereits heute die Aufnahmekapazität der Strände längst überschritten. Noch liegen die Urlauber Handtuch an Handtuch. Vielleicht sollten wir dann auch dort Etagen-Liegen aufbauen.
Ich beobachte seit ca. 15 Jahren die Veränderung und gerade die Bautätigkeit an der CB. Über die Gründe warum und weshalb sich diese so mit den vielen Bauten verändert aht, haben wir genügend hier im Forum geschrieben und diskutiert. Ebenso die Gründe warum es denn nun Geisterurbanisationen sind. Es gibt halt Orte da ist natürlich im Winter deutlich weniger los als im Sommer. Benidorm ist da sicher eine Ausnahme. Allerdings bin ich persönlich über jede nichtgebaute Bettenburg froh. Selbst wenn ich nicht an der CB heimisch wäre, so bräuchte ich als Urlauber keine weißhäutigen Inselbewohner, die zum 3-Tage-Saufen an die CB fliegen, ebensowenig wie die Ballermanntrupps auf Malle. Und das ist jetzt alles nur auf die Küstenregion begrenzt. Dabei hat die CB weit mehr zu bieten als nur sol y playa. Im Landesinnere gibt es vieles zu entdecken und erkunden was einen Urlaub auch als solche Bezeichnung verdient hätte.
Re: Geisterurbanisationen an der Costa Blanca
Verfasst: Do 28. Feb 2013, 13:34
von Citronella
Hallo Plantek,
erstmal danke für deine Rückmeldung nach deinem Urlaub und deiner sachlichen Schilderung und Kritik - und ich gebe dir recht, die Küste ist zu 80 % zugebaut! Mich stören die Villenviertel nicht so, weil meist gepflegte Gärten mit viel Grün die Bebauung auflockern. Aber das sieht man als Urlauber wieder anders. Und alle Achtung - deine Ausflüge zeugen von viel Interesse an Land und Umwelt
Ärger dich nicht über frustrierte Südländer, du hast halt ihre Riesenurbanisationen übersehen

aber unter uns - verpasst hast du bei deinen Ansprüchen nichts!
Saludos
Citronella
Re: Geisterurbanisationen an der Costa Blanca
Verfasst: Do 28. Feb 2013, 14:00
von Plantek
Und hier mal - eine kleine Auswahl - meiner versprochenen Urlaubsfotos.
An der CB Süd, südlich von Sta. Pola:
Südlich von Calpe:
Calpe:
Bei Villajoyosa:
Bei Albir (von der Sierra Helada aus):
Und "last but not least", Benidorm himself:

Re: Geisterurbanisationen an der Costa Blanca
Verfasst: Do 28. Feb 2013, 14:11
von Peggysue
Wer findet sich dort noch zurecht? Und so kleine Grundstücke.
Sieht ja entsetzlich aus! Aber fahrt mal auf die Kanaren z.B. Fuerteventura, da sieht es auch nicht
besser aus. Einheitshäuser und rundum nur Steinwüste.
Da ist mir unsere Costa Brava doch lieber, auch wenn das Wetter manchmal nicht so ist, wie bei Euch an der CB.
Gruß
Peggysue