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Re: Gewalt gegen Frauen in Spanien - Machoalarm

Verfasst: Mo 20. Feb 2017, 22:49
von Scandy
Miesepeter hat geschrieben:. Eine wirkungsvolle Überwachung der Einhaltung gibt es nicht, der Handlungsbedarf liegt immer beim Opfer, das dem Täter auch dann weiterhin schutzlos ausgeliefert ist.
@ Cozumel:
@ Miesepeter:

da hat sich inzwischen einiges getan:
es gibt eine APP für das Handy, die man nach Krisencenter bekommen kann, die einen akuten Anruf bei der Polizei auslöst und auch geschaltet bleibt, wenn das Telefon zerstoert wird. (Gilt in div. Ländern, auch in Deutschland und Spanien.)

Scandy

Re: Gewalt gegen Frauen in Spanien - Machoalarm

Verfasst: Di 21. Feb 2017, 12:14
von bini
Hola tod@s,

Nur als Anmerkung, die 016 Nr. erscheint übrigens nicht in der Telefonrechnung somit kann der Misshandler nicht erfahren dass Hilfe gesucht wurde. Diese Nr kann auch von, z.B. Nachbarn oder Familienangehörigen benutzt werden, wenn sie den Verdacht hegen das eine Frau misshandelt wird.

Grüsse
Bini

Re: Gewalt gegen Frauen in Spanien - Machoalarm

Verfasst: Di 21. Feb 2017, 12:49
von vitalista
Scandy hat geschrieben:
Mir scheint es, dass in den vergangenen Jahren gerade im Bereich der Bekämpfung häuslicher Gewalt einiges geschehen ist.

Scandy
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, sowohl Polizei als auch Justiz reagieren inzwischen umgehend.
Als meine Nachbarin von ihrem Ehemann angegriffen wurde, kam die Polizei umgehend. Ich wurde als Zeugin zur Guardia Civil bestellt und da ich gesehen hatte, dass mein Nachbar seine Frau mit einer dicken Hundekette bedrohte, wurde er sofort inhaftiert.
Kurze Zeit später bekam ich eine Vorladung vor Gericht, ich erinnere mich nicht mehr genau, aber es waren nur ca zwei-drei Wochen vergangen.
Auch wenn mich dann das Laissez-faire dort ordentlich genervt hat ( ich musste insgesamt drei Mal vor Gericht erscheinen, da bei den beiden ersten Terminen einmal einer der Anwälte, einmal ein Übersetzer nicht erschien und mir das erst nach knapp zweistündigem Warten mitgeteilt wurde) so kann sich Deutschland von der Schnelligkeit der Gerichte bei Fällen häuslicher Gewalt eine Scheibe abschneiden.

Re: Gewalt gegen Frauen in Spanien - Machoalarm

Verfasst: Fr 24. Feb 2017, 15:54
von Miesepeter
Ein neuer Fall: Eine 64-jährige Frau wurde auf dem Busbahnhf Murcia wegen versuchten Totschlags festgenommen, nachdem sie ihren 68-jähr. Mann mit Hammerrschlägen auf den Kopf lebensgefährlich verletzte und danach flüchtete.

Re: Gewalt gegen Frauen in Spanien - Machoalarm

Verfasst: Fr 24. Feb 2017, 18:10
von hundetraudl
Miesepeter hat geschrieben:Ein neuer Fall: Eine 64-jährige Frau wurde auf dem Busbahnhf Murcia wegen versuchten Totschlags festgenommen, nachdem sie ihren 68-jähr. Mann mit Hammerrschlägen auf den Kopf lebensgefährlich verletzte und danach flüchtete.
Endlich wehren sich die :lol:

Re: Gewalt gegen Frauen in Spanien - Machoalarm

Verfasst: Fr 24. Feb 2017, 18:40
von Spanier2017
hundetraudl hat geschrieben:
Miesepeter hat geschrieben:Ein neuer Fall: Eine 64-jährige Frau wurde auf dem Busbahnhf Murcia wegen versuchten Totschlags festgenommen, nachdem sie ihren 68-jähr. Mann mit Hammerrschlägen auf den Kopf lebensgefährlich verletzte und danach flüchtete.
Endlich wehren sich die :lol:
Das ist schon eine harte Aussage, vielleicht wäre es besser, sich zu trennen als gewaltätig zu werden.

Re: Gewalt gegen Frauen in Spanien - Machoalarm

Verfasst: Fr 24. Feb 2017, 18:44
von nurgis
Miesepeter hat geschrieben:Ein neuer Fall: Eine 64-jährige Frau wurde auf dem Busbahnhf Murcia wegen versuchten Totschlags festgenommen, nachdem sie ihren 68-jähr. Mann mit Hammerrschlägen auf den Kopf lebensgefährlich verletzte und danach flüchtete.
@ Miesepeter gib acht, jetzt wird`gefährlich für euch Männer :lol:

Re: Gewalt gegen Frauen in Spanien - Machoalarm

Verfasst: Fr 24. Feb 2017, 19:11
von Oliva B.
nurgis hat geschrieben:
Miesepeter hat geschrieben:Ein neuer Fall: Eine 64-jährige Frau wurde auf dem Busbahnhf Murcia wegen versuchten Totschlags festgenommen, nachdem sie ihren 68-jähr. Mann mit Hammerrschlägen auf den Kopf lebensgefährlich verletzte und danach flüchtete.
@ Miesepeter gib acht, jetzt wird`gefährlich für euch Männer :lol:
Witzig ist das Thema sicher nicht...
In Madrid sind Frauen in den Hungerstreik getreten und machen mit ihrer Aktion auf physische oder psychische Gewalt und Diskriminierung aufmerksam.
Gestern Abend auf der Plaza del Sol in Madrid:<br />2017 schon 21 Todesopfer!
Gestern Abend auf der Plaza del Sol in Madrid:
2017 schon 21 Todesopfer!
Artikel zum Foto: Las mujeres en huelga de hambre en la Puerta del Sol se quedan

Re: Gewalt gegen Frauen in Spanien - Machoalarm

Verfasst: Fr 24. Feb 2017, 19:58
von nurgis
Entschuldige, aber mir ist durchaus bekannt, wie die Männer hier die Frauen einstufen. Zum Glück ist ein wenig Änderung auf dem Sektor bei jungen Männern, obwohl sie für ihre Mütter immer noch Götter sind. Eigentlich züchten sie ja die Machos heran , die später die Probleme machen.

Re: Gewalt gegen Frauen in Spanien - Machoalarm

Verfasst: Sa 25. Feb 2017, 09:22
von Oliva B.
nurgis hat geschrieben:Entschuldige, aber mir ist durchaus bekannt, wie die Männer hier die Frauen einstufen. Zum Glück ist ein wenig Änderung auf dem Sektor bei jungen Männern, obwohl sie für ihre Mütter immer noch Götter sind. Eigentlich züchten sie ja die Machos heran , die später die Probleme machen.
Diese Beobachtung konnte ich in meinem spanischen Freundes- und Bekanntenkreis noch nicht machen. Worauf stützt du deine Aussage?

Fakt ist doch vielmehr, dass lt. der letzten EU-weiten Studie aus dem Jahr 2014
  • 22 Prozent der deutschen Frauen ab dem 15. Lebensjahr schon einmal von einem Partner sexuell oder physisch missbraucht wurden, während es in Spanien nur 13 Prozent waren.

    In Deutschland gab es im Jahr 2014 dreimal so viele Frauenmorde wie in Deutschland (auch wenn man dagegenhalten muss, dass die Bevölkerung in Spanien nur ca. 57 Prozent der deutschen beträgt).

Häusliche Gewalt gegen Frauen ist in spanischen Medien ein ständig präsentes Thema, während in der deutsche Presse vorwiegend über "Familiendramen" berichtet wird. Immer gibt es in Spanien spektakuläre Demonstrationen, wie zurzeit auf der Puerta del Sol. Dazu noch als Nachtrag zu meinem letzten Beitrag einen Artikel auf Deutsch: Schuhe auf der Puera del Sol

Die Medien in Spanien betreiben seit über 20 Jahren systematische Aufklärungsarbeit.
In Schulen wird gelehrt, dass zu einer gesunden Beziehung nicht Eifersucht und Kontrolle gehören, sondern Vertrauen und Respekt.

Ebenso wird an der rechtlichen Grundlage zum Schutz Betroffener kontinuierlich gearbeitet:

Am 11. Mai 2011 beschloss der Europarat die Istanbul-Konvention. Die Übereinkunft richtet sich gegen Gewalt an Frauen. Neben Prävention und Opferschutz setzt sie auf Strafverfolgung. Spanien hat das Abkommen bereits 2014 ratifiziert, in Deutschland soll es erst im Laufe dieses Jahres ratifiziert werden!

Den Notruf für Frauen gab es in Spanien schon längst, bevor 2007 Deutschland nachzog.

Spanien gilt als Vorreiter in Sachen elektronische Überwachung, Bei häuslicher Gewalt werden den Tätern nicht nur elektronischen Fußfesseln angelegt, um die Opfer vor weiteren Übergriffen zu schützen, sondern das Signal wird außer an die Polizei auch noch an Sozialarbeiter oder Notfallpsychiater geleitet.

In Spanien werden die Täter seit Jahren schon viel härter bestraft werden als in Deutschland.

Allerdings ist es in Spanien bis heute problematisch, dass den Männern häufig trotz Anzeige ein Besuchsrecht für die Kinder gewährt wird, wobei es dann immer wieder einmal zu tödlichen Übergriffen kommt.

Aber es gibt auch eine Kehrseite der Medaille:
Spaniens Gesetz gegen geschlechtsspezifische Gewalt schützt nur die Frauen und sieht Männer als potenzielle Täter. Da haben Männer schlechte Karten. Gewalt an Männern in Spanien: Falschanzeigen von Frauen? - Schwierige Suche nach der Wahrheit
mit der Gzu spektakulären Demonstrationen, wie zurzeit auf der Puerta del Sol. Dazu noch als Nachtrag zu meinem letzten Beitrag einen Artikel der Taz gefunden auf Deutsch: Schuhe auf der Puera del Sol

Die Medien in Spanien betreiben seit über 20 Jahren systematische Aufklärungsarbeit.
Auch in Schulen wird gelehrt, dass zu einer gesunden Beziehung nicht Eifersucht und Kontrolle gehören, sondern Vertrauen und Respekt.

Ebenso wird an der rechtlichen Grundlage zum Schutz Betroffener kontinuierlich gearbeitet:

Am 11. Mai 2011 beschloss der Europarat die Istanbul-Konvention. Die Übereinkunft richtet sich gegen Gewalt an Frauen. Neben Prävention und Opferschutz setzt sie auf Strafverfolgung. Spanien hat das Abkommen bereits 2014 ratifiziert, in Deutschland soll es erst im Laufe dieses Jahres ratifiziert werden!

Den Notruf für Frauen gab es in Spanien schon längst, bevor 2007 Deutschland nachzog.

Spanien gilt als Vorreiter in Sachen elektronische Überwachung, Bei häuslicher Gewalt werden den Tätern nicht nur elektronischen Fußfesseln angelegt, um die Opfer vor weiteren Übergriffen zu schützen, sondern das Signal wird außer an die Polizei auch noch an Sozialarbeiter oder Notfallpsychiater geleitet.

In Spanien werden die Täter seit Jahren schon viel härter bestraft werden als in Deutschland.

Allerdings ist es in Spanien bis heute problematisch, dass den Männern häufig trotz Anzeige ein Besuchsrecht für die Kinder gewährt wird, wobei es dann immer wieder einmal zu tödlichen Übergriffen kommt.

Aber es gibt auch eine Kehrseite der Medaille:
Spaniens Gesetz gegen geschlechtsspezifische Gewalt schützt nur die Frauen und sieht Männer als potenzielle Täter. Da haben Männer schlechte Karten. Gewalt an Männern in Spanien: Falschanzeigen von Frauen? - Schwierige Suche nach der Wahrheit