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Re: auch in Spanien ein Thema ....

Verfasst: So 19. Feb 2017, 21:20
von Scandy
Scandy hat geschrieben:900 580 888

Die Telefonnummer, wenn man spanisch spricht, bzw. in Not ist und sich irgendwie verständigen kann.
(Ich hoffe nicht, dass sich der Notruf in Spanien geändert hat. In diesem Fall hoffe ich auf Korrektur der Telefonnummer!).

PS.: häusliche Gewalt geschieht nicht von heute auf morgen :idea:
Die Nummer lautet nun 016
man kann sich auch per e-mail in Verbindung setzen 016-online@msssi.es

Diese Leitung ist 24/7 besetzt, 52 Sprachen werden gesprochen (auch deutsch)

Rechtsberatung:
Montag - Freitag: 9 - 21 Uhr
Samstag und Sonntag: 10 - 20 Uhr

Scandy

Re: Gewalt gegen Frauen in Spanien - Machoalarm

Verfasst: Mo 20. Feb 2017, 02:42
von Miesepeter
Der Notruf 016 wird aber nur tätig, wenn Frauen Opfer sind. Männliche Opfer werden abgewiesen - und es gibt sie: allein 2009 waren es 10. Diverse Juristen stimmen in der Verfassungswidrigkeit des Grundlagengesetzes 1/2004 überein, indem es davon ausgeht, dass sich häusliche Gewalt nur gegen Frauen richten kann. Merkwürdig ist dabei, dass sich keine Partei an dieses Problem herantraut.
(Häusliche) Gewalt gab es schon immer, sie ist das einzige Mittel für Probleme, die sich mit friedlichen Mitteln bzw. sachlichen Diskussionen nicht lösen lassen. Oft spielt das soziale Umfeld eine grosse Rolle, und nicht wenige "Fälle" hätten bei rechtzeitigem Eingreifen der zuständigen Sozialbehörden vermieden werden können. Erschreckend ist auch die Zunahme in den letzten Jahren von Fällen häuslicher Gewalt unter den über 60jährigen.

Re: Gewalt gegen Frauen in Spanien - Machoalarm

Verfasst: Mo 20. Feb 2017, 10:56
von Oliva B.
Miesepeter hat geschrieben:Der Notruf 016 wird aber nur tätig, wenn Frauen Opfer sind. Männliche Opfer werden abgewiesen - und es gibt sie: allein 2009 waren es 10. Diverse Juristen stimmen in der Verfassungswidrigkeit des Grundlagengesetzes 1/2004 überein, indem es davon ausgeht, dass sich häusliche Gewalt nur gegen Frauen richten kann. Merkwürdig ist dabei, dass sich keine Partei an dieses Problem herantraut.
(Häusliche) Gewalt gab es schon immer, sie ist das einzige Mittel für Probleme, die sich mit friedlichen Mitteln bzw. sachlichen Diskussionen nicht lösen lassen. Oft spielt das soziale Umfeld eine grosse Rolle, und nicht wenige "Fälle" hätten bei rechtzeitigem Eingreifen der zuständigen Sozialbehörden vermieden werden können. Erschreckend ist auch die Zunahme in den letzten Jahren von Fällen häuslicher Gewalt unter den über 60jährigen.
Wenn ich dich berichtigen darf:
(Häusliche) Gewalt gab es schon immer, denn sie ist leider Weise für manche Menschen das einzige Mittel, Konflikte zu lösen.

Re: Gewalt gegen Frauen in Spanien - Machoalarm

Verfasst: Mo 20. Feb 2017, 15:02
von Miesepeter
Na, dann ganz (be-)richtig(t):(Häusliche) Gewalt gab es schon immer, denn sie ist leider für manche gewaltbereite und zu allem fähige Menschen das einzige für sie verfügbare Mittel, ihre Konflikte zu lösen.Schätze mal, dass das eine ohne das andere kaum möglich ist. Und wenn ich ganz allgemein feststelle, dass es häusliche Gewalt gab und gibt, unterstelle ich diese nicht automatisch jedem Einzelnen, Ausnahmen gibt es immer, ohne das sie - logischwerweise - eines speziellen Hinweises aus (übertriebener?) Feinfühligkeit bedürfen.

Re: Gewalt gegen Frauen in Spanien - Machoalarm

Verfasst: Mo 20. Feb 2017, 15:07
von Cozumel
Soweit ich mich erinnere wurden nach dem Regierungswechsel von PSOE zu PP sofort wieder die Frauenhäuser geschlossen, die die PSOE zuvor eingerichtet hatte.

Re: auch in Spanien ein Thema ....

Verfasst: Mo 20. Feb 2017, 19:31
von balina
maxheadroom hat geschrieben:
Hola todos,
ist im Prinzip ganz einfach, ist ein Erziehungsproblem :roll:
Alle großen monotheistischen Religionen, also Judentum, Christentum und Islam, haben eines gemeinsam: ihr problematisches Verhältnis zu Frauen. Christliche Kirchen schließen Frauen prinzipiell aus geistlichen Ämtern aus,weil als nicht vollwertig angesehen. Viele Auslegungen der Scharia, also der Regeln, denen Muslime und Musliminnen folgen sollen, enthalten Bestimmungen, die Frauen aufgrund ihres Geschlechts diskriminieren. Im Judentum gibt es ein Gebet, in dem Männer Gott dafür danken, dass sie nicht als Frauen geboren wurden. Fuer unseren Kulturkreis gilt das Wort der Bibel, die Frau sei dem Manne untertan, ihre Rede sei,(Ironie an) Ja Ja (Ironie aus) ansonsten schweige sie :!: :!:
Dies ueber etliche Jahrhunderte geschaffene Erziehungsmuster kann man nicht so einfach ueber den Haufen werfen :-?

Saludos
maxheadroom, der denkt man kann ueber Frauen sagen was man will aber es ist immer noch das Beste was es in dieser Art gibt >:)
Du meinst sicher die katholische Kirche. Ich darf anmerken, dass es seit nunmehr 500 Jahren auch die Protestanten gibt.

Ich gehöre keiner der Gott gläubigen Gemeinschaft an, trotzdem finde ich dieses Protokoll der Anhörung vor dem Gleichstellungsausschuß des Europarates ganz interessant in Bezug auf die Gleichstellung der Frau, auch wenn die Realität doch recht schleppend ist.

Rolle der Frau in der EKD

Re: Gewalt gegen Frauen in Spanien - Machoalarm

Verfasst: Mo 20. Feb 2017, 19:57
von Scandy
Cozumel hat geschrieben:Soweit ich mich erinnere wurden nach dem Regierungswechsel von PSOE zu PP sofort wieder die Frauenhäuser geschlossen, die die PSOE zuvor eingerichtet hatte.
Davon habe ich nichts gehört. Vielleicht war es nur angedacht, wurde jedoch nicht ausgeführt?

Mir scheint es, dass in den vergangenen Jahren gerade im Bereich der Bekämpfung häuslicher Gewalt einiges geschehen ist. Der Ansatz ist gut, doch wie @Miesepeter angedeutet hat, gibt es noch viel zu tun.

Hier der Link vom Ministerium:
http://www.violenciagenero.msssi.gob.es ... 6/home.htm

Wenn man auf der Seite des Ministeriums unten auf den blau hinterlegten tarjeta 016 aleman klickt, liest man auch etwas von Unterkunft. Wie die dort genannten Unterkünfte finanziert werden, entzieht sich meiner Kenntnis.

Das Frauenhaus in Javea bekommt u. a. Unterstützung aus der Wirtschaft und lokaler Vereine.

Scandy

Re: Gewalt gegen Frauen in Spanien - Machoalarm

Verfasst: Mo 20. Feb 2017, 21:06
von Cozumel
Scandy hat geschrieben:
Cozumel hat geschrieben:Soweit ich mich erinnere wurden nach dem Regierungswechsel von PSOE zu PP sofort wieder die Frauenhäuser geschlossen, die die PSOE zuvor eingerichtet hatte.
Davon habe ich nichts gehört. Vielleicht war es nur angedacht, wurde jedoch nicht ausgeführt?
Mir scheint es, dass in den vergangenen Jahren gerade im Bereich der Bekämpfung häuslicher Gewalt einiges geschehen ist. Der Ansatz ist gut, doch wie @Miesepeter angedeutet hat, gibt es noch viel zu tun.

Hier der Link vom Ministerium:
http://www.violenciagenero.msssi.gob.es ... 6/home.htm

Wenn man auf der Seite des Ministeriums unten auf den blau hinterlegten tarjeta 016 aleman klickt, liest man auch etwas von Unterkunft. Wie die dort genannten Unterkünfte finanziert werden, entzieht sich meiner Kenntnis.

Das Frauenhaus in Javea bekommt u. a. Unterstützung aus der Wirtschaft und lokaler Vereine.

Scandy

Ja, stimmt, überprüft hab ich das nicht mehr.
Damals stand es in den Zeitungen. Wahrscheinlich wurde es dann doch nicht umgesetzt. sorry

Re: Gewalt gegen Frauen in Spanien - Machoalarm

Verfasst: Mo 20. Feb 2017, 22:21
von Miesepeter
Das ganze Thema hat eine enorme Komplexität, und wenn man hier nicht aufteilt nach wirtschaftlichen, sozialen, jursitischen, historischen und anderen Aspekten aufteilt, kommt man vom Hundertsten ins Tausendste ohne jemals eine abschliessende Lörung zu finden. Nehmen wir mal aus dem Juristischen (mein Lieblingsthema) einen Aspekt heraus. Vielfach wird in schweren Misshandlungsfällen vom Richter verfügt, dass sich der Täter dem Opfer nicht auf weniger als (auf normalerweise 30-100 Meter) nähern darf (Orden de alejamiento). Und damit ist für ihn der Fall erledigt. Eine wirkungsvolle Überwachung der Einhaltung gibt es nicht, der Handlungsbedarf liegt immer beim Opfer, das dem Täter auch dann weiterhin schutzlos ausgeliefert ist.

Re: Gewalt gegen Frauen in Spanien - Machoalarm

Verfasst: Mo 20. Feb 2017, 22:29
von Cozumel
Miesepeter hat geschrieben:Das ganze Thema hat eine enorme Komplexität, und wenn man hier nicht aufteilt nach wirtschaftlichen, sozialen, jursitischen, historischen und anderen Aspekten aufteilt, kommt man vom Hundertsten ins Tausendste ohne jemals eine abschliessende Lörung zu finden. Nehmen wir mal aus dem Juristischen (mein Lieblingsthema) einen Aspekt heraus. Vielfach wird in schweren Misshandlungsfällen vom Richter verfügt, dass sich der Täter dem Opfer nicht auf weniger als (auf normalerweise 30-100 Meter) nähern darf (Orden de alejamiento). Und damit ist für ihn der Fall erledigt. Eine wirkungsvolle Überwachung der Einhaltung gibt es nicht, der Handlungsbedarf liegt immer beim Opfer, das dem Täter auch dann weiterhin schutzlos ausgeliefert ist.
Das ist genauso wie in Deutschland.
Schliesslich kann ja nicht hinter jeder gefährdeten Frau oder Familie ein Polizist stehen.
Die Frauen müssen sich bei Gefahr bei der Polizei melden.

Allerdings handelt die Polizei in Deutschland aber auf Zuruf der gefährdeten Frauen.