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Re: Gedanken zum Thema "Corona"

Verfasst: Di 25. Aug 2020, 22:52
von Josefine
nurgis hat geschrieben: Di 25. Aug 2020, 22:35 Was ist Euer Eindruck, die Ihr hier längere Zeit lebt, zu Corona Schutzmaßnahmen ?
Hier in Orihuela Costa, gefühlt eher Briten in der Überzahl (VOR Corona) ist es ziemlich leer. Man hört in den Geschäften eher die spanische und französische Sprache. Die britischen Zweitwohnungsbesitzer, die wir kennen, sind zur Zeit alle in UK.

Wir gehen immer erst gegen 18.00 h einkaufen, da ist alles ganz entspannt. Wir waren gestern Abend im Zenia Boulevard. Auch da war es längst nicht so voll, wie sonst. Die Briten fehlen halt. Ich denke, hier leiden viele Selbständige, weil die Umsätze wegbrechen.

Insofern finde ich es hier übertrieben, dass wir draußen auf fast leeren Bürgersteigen mit Maske rumlaufen müssen. :sad:
Das hätte man auch anders regeln können, ist meine Meinung.

Re: Gedanken zum Thema "Corona"

Verfasst: Mi 26. Aug 2020, 09:28
von chupacabra
Josefine hat geschrieben: Di 25. Aug 2020, 22:52

Insofern finde ich es hier übertrieben, dass wir draußen auf fast leeren Bürgersteigen mit Maske rumlaufen müssen. :sad:
Das hätte man auch anders regeln können, ist meine Meinung.
... und was wäre deiner Meinung nach eine sinnvolle und auch praktikable Lösung?

Re: Gedanken zum Thema "Corona"

Verfasst: Mi 26. Aug 2020, 13:24
von villa
Eine Lösung kann sein wie in Italien. Maske ist dann Pflicht wenn man sich ab 18.00 - 06.00 Uhr an einem Ort aufhält wo die Gefahr von Menschenansammlungen besteht. Einerseits muss man so die Maske nicht in der Hitze des Tages aufsetzen ( UV Strahlen sind aktiv) und kontrollierbar ist das insoweit als man auf einem Menschenleeren Bürgersteig oder an Orten mit wenig Leuten keine Gefahr läuft dass es zu Menschenansammlungen kommt. Erscheint mir als Lösung doch einigermassen einleuchtend.
Zudem stelle ich in Italien fest dass in Supermärkten die Masken getragen werden und Handschuhe musste man schon vor Covid tragen wenn man sich bei Gemüse oder Brot im Offenverkauf bedient.
Diskotheken mussten auch die Italiener wieder schliessen. Feiern wie Hochzeiten oder auch Beerdigungen sind immer noch auf 10 Personen begrenzt.
Was mich erstaunt ist dass dann in Restaurants durchaus auch wesentlich grössere Gruppen angetroffen werden. Auch Gottesdienste werden abgehalten. Mit welchen Regeln weiss ich nicht, aber ich denke heutzutage ist Distanz halten in Kirchen meist kein Problem.

Re: Gedanken zum Thema "Corona"

Verfasst: Mi 26. Aug 2020, 13:34
von Josefine
Ja, das Beispiel mit der roten Ampel während des Nachts…. (stand da doch auch mal). ;-)
Man hätte es ja auch bei einer 2m-Abstandsregel im Freien belassen können.
In Marseille muss nun auch draußen die Maske getragen werden, habe ich gelesen. Aber diese Regel gilt nicht für GANZ Frankreich.

Wie ich gerade lese, hat @villa auch dazu etwas geschrieben.
Ja, genau, so wie in Italien, hätte man es machen können. 8-)
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Aber ich will ja nicht nur über die strenge Maskenpflicht lamentieren. ;-)

Wo Schatten ist, ist auch Licht. So wie auch heute, am 26. August 2020. :-D

Ich bin meistens zwischen 10.00h und 11.00h am Schwimmen und mache zusätzlich mein Wassergymnastik-Programm im großen Gemeinschaftspool. Auf der großen Liegewiese waren verstreut 3 Leute zu sehen. Ein Paar lag im Schatten unter einem Baum. Eine weitere Person lag in der Sonne, um noch brauner zu werden. Natürlich ohne Maske und etliche Meter Abstand lagen auch dazwischen.

Während der vergangenen Jahre war unser großer Gemeinschaftspool mit der großen Liegewiese um diese Zeit schon gut gefüllt. Aber jetzt in der Corona-Pandemie sieht das anders aus. Heute hatte ich wieder, wie so oft in diesem Jahr, den Pool ganz für mich allein. Welch ein Luxus! :-D :-D Das hat doch Begeisterungsqualität und ist immer wieder ein tolles, erfrischendes Erlebnis. :-D

Nur der nette, spanische Poolmaster tat mir leid. :sad: Obwohl also nur 4 Leute weit verstreut zu sehen waren, musste der arme Mann bei schon hohen Temperaturen bei der Arbeit die Maske tragen. Das ist wieder die Schattenseite. :sad: In Italien müsste dieser Mann sicherlich keine Maske aufsetzen.

Re: Gedanken zum Thema "Corona"

Verfasst: Mi 26. Aug 2020, 16:52
von Atze
Selbst in unsere Medien ist ein Interview eines gewissen Dr. Luis Benito de Benito mit dem spanischen Fernsehen rübergeschwappt, in dem dieser einen Anstieg von Coronaerkrankungen zumindest in Madrid bestreitet.
Obwohl Gastroenterologe hat er auch schon ein Buch über Corona rausgehauen.
Was es von diesem Dr. zu halten? Eine Art spanischer Wodarg?

Re: Gedanken zum Thema "Corona"

Verfasst: Mi 26. Aug 2020, 18:28
von villa
Interessant, habe mir eben die Zahlen der Lombardei genauer angesehen, dabei sind 2/3 Fälle die aus dem Ausland eingeschleppt wurden. Fälle total 269 in der Lombardei
Was mir dabei besonders auffällt.
52 Fälle aus Griechenland?
40 Fälle aus Spanien
2 aus Kroatien und 2 aus Malta.

Wie kommt es dass es in Griechenland sehr wenig Fälle gibt (168 Fälle gemeldet auf 10 Mio. Einw. Maximum >300), aber von da am meisten eingeschleppt wurden. Interessant fand ich auch dass als es erste Fälle in Flüchtlingsunterkünften gab, danach keine weiteren Infos mehr. Ich hoffe dass die Griechen nicht teuer bezahlen für eine einigermassen gerettete Urlaubssaison. Zumindest hab ich von vielen gehört die sich für Griechenland entschieden weil da die Fallzahlen so tief waren.

Wobei auch in Italien die meisten 214 Fälle Personen unter 50 sind und 28 der 214 sogar Minderjährige.

Getestet wird aber auch nur 1/2 so viel wie in Spanien pro 1 Mio. Einwohner. Deutschland und Italien, Oesterreich und Schweiz liegen im MIttelfeld und Luxenburg und Andorra haben Spitzenwerte bei den Tests. Da wurde bereits mehr getestet als es Einwohner gibt.
Sterbequote im Verhältniss der Infizierten <6% Spanien, >4% Deutschland, >10% Italien, <3% Oestereich, >5% Schweiz, >3% in Griechenland.
Dazu muss man sagen dass in Italien vor allen zu beginn viele starben, das hat aber auch klare Gründe gehabt die ich hier nicht weiter erläutern möchte, mittlerweile sind diese Zahlen stark gefallen.

Aber auch wenn wir Zwergstaaten weg lassen passen hier so ein paar Sachen für mich einfach nicht zusammen. Man müsste nun genau wissen wie in welchem Land was genau erfasst wird.
Die Neuen identifizerten Infizerten als Massstab zu nehmen erscheint mir immer absurder wenn es um Massnahmen geht.
Des Weiteren müsste man noch wissen wie viele mit PCR Test getestet wurden. Offensichtlich sind die Schnelltests recht unzuverlässig, das bedeutet aber auch dass viele als Negativ getestet gelten, die aber in Tat und Wahrheit Positiv sind, das ist dann wohl das gefährlichste. Menschen die sich sicher fühlen und so das Virus eher mehr verbreiten. :((

Für meinen Geschmack viel zu viele Fragen auf die es keine konkreten Antworten gibt. Ich frage mich auf welcher Basis da Politiker Ihre Entscheidungen treffen, erscheint mir alles recht unverantwortlich und intransparent.
Interessant finde ich auch diese Grafik die die Entwicklung der Todeszahlen im Zeitlichen Verlauf zeigt. https://interaktiv.tagesspiegel.de/lab/ ... andkreise/

Re: Gedanken zum Thema "Corona"

Verfasst: Mi 26. Aug 2020, 23:31
von Tina31
Heute hat das RKI wieder die aktuellen Testzahlen veröffentlicht.

Das Verhältnis der durchgeführten Tests zu den positiv getesteten Personen ist auch in dieser Woche niedrig...und nicht nur das, ich finde, die Zahl hat sich sogar bemerkenswert reduziert!!!

Coronatests in der vergangenen Woche (KW 34) -> 987.423, davon positiv getestete Personen 8.655, macht eine Positivenrate von 0,88!

Coronatests in der KW 33 -> 891.988, positiv getestete Personen 8.661, macht eine Positivenrate von 0,97.
Das heißt, obwohl in KW 34 knapp 100.000 zusätzliche Tests durchgeführt wurden, ist die tatsächliche Anzahl der positiv Getesteten in dieser Woche sogar niedriger als in der vergangenen Woche.

Hier findet ihr die RKI Zahlen (Seite 12) https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/N ... cationFile

Dazu kommt, dass in diesen Zahlen auch mehrfach positiv Getestete aufgeführt sind. Zitat ntv: „Das RKI betont, dass die Zahl der Tests nicht der Zahl der Getesteten entspricht, da die Daten Mehrfachtestungen von Menschen enthalten können“ Also wird das bei der Anzahl der positiv Getesteten vermutlich ebenso sein, dass sie doppelt gezählt werden.

Re: Gedanken zum Thema "Corona"

Verfasst: Di 1. Sep 2020, 15:49
von Oliva B.
Experten machen fehlende Voraussicht und zu wenig Personal bei der Ermittlung von Kontakten Infizierter für die Ausbreitung des Coronavirus in Spanien verantwortlich

Dabei berufen sie sich auf eine wissenschaftliche Studie der Singapore University of Technology and Design, die im Mai veröffentlicht wurde und kamen mittels einer Modellrechnung zu dem Schluss, dass die COVID-19-Pandemie in Spanien „theoretisch" bis Anfang September eingedämmt werden könne, siehe Costa-Nachrichten vom 7.5. oder Cadena Ser v. 5.5.20.

Doch schon Anfang Juli, nur wenige Tage nach Beginn der "neuen Normalität", begann die Epidemie zu eskalieren. Gestern hat Spanien nach Angaben des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) in den letzten vierzehn Tagen eine kumulative Inzidenz von 205,5 Fällen von Covid-19 pro 100.000 Einwohner bekannt gegeben. Vergleichsdaten aus Italien mit 22,2 Fällen, Frankreich 85,1, Deutschland 21,1 und dem Vereinigte Königreich mit 23 zeigen, dass Spanien in Bezug auf Inzidenz, Prävalenz und Mortalität deutlich schlechter abschneidet als die genannten Länder.

Nach Meinung der Experten gibt es nicht eine, sondern mehrere Ursachen dafür, doch die Hauptschuld könne nicht den Bürger angelastet werden. Für die Behörden sei es einfach zu behaupten, es läge am Verhalten der Menschen, wobei besonders junge Menschen mit ihrem Freizeitverhalten gemeint sind. Unbeachtet bliebe vielmehr, dass zahlreiche Fehler bei den Behörden zu suchen seien. Deshalb sollte hinterfragt werden, wer z. B. für die Verhängung des Alarmzustandes zuständig war, ob die Zahl der Tests und Corona-Ermittler ausreichend war und von wem es abhängen würde, eine schnelle Überwachung in den Schulen zu gewährleisten.

José María Martín-Moreno, Professor für Präventivmedizin und öffentliche Gesundheit an der Universität Valencia meint: "Ich denke, dass es in Spanien nach einer überstürzten Deeskalation eine gewisse Zügellosigkeit gegeben hat, ohne sich bewusst zu sein, dass das Virus noch da ist und noch nicht besiegt wurde.“ Durch die wieder gewonnene Mobilität konnte sich das Virus relativ schnell ausbreiten – nicht nur in Spanien. Spanien habe es jedoch versäumt, Kontakte zu verfolgen, und konnte die Übertragungsketten nicht durchbrechen. "Für das gesamte Vereinigte Königreich gibt es 25.000 Corona-Tracer (Anm. Pflegekräfte und Ärzte). wir sollten etwa 20.000 haben, und sind weit von dieser Zahl entfernt", sagt Rafael Bengoa. Die Autonome Gemeinschaft Valencia verfügt über 1.247 Corona-Tracer, zu denen 150 aus der Armee hinzukommen werden, wie Ximo Puig letzte Woche ankündigte.

Länder wie Italien, Griechenland und Portugal mit ähnlichem Klima und einer vergleichbaren Wirtschaft, die vom Tourismus abhängt, würden besser mit der Situation umgehen, so der Vorwurf. In Spanien wurde die Verantwortung nach Beendigung des Ausnahmezustandes von der Zentralregierung auf die Autonomen Regionen übertragen, die jedoch nicht darauf vorbereitet waren, regionale Ausgangssperren zu verhängen. Nun fehle es an rechtliche Mechanismen für die schnellere Umsetzung einer Ausgangssperre in [einzelnen] Ortschaften und Stadtteilen.

"Mit diesen Zahlen kommen wir nicht bis zum Herbst“, meint Rafael Bengoa, der das Institut für Gesundheit und Strategie (SI-Health) zusammen mit Patricia Arratibel gründete, nachdem er verschiedene verantwortliche Funktionen im baskischen Gesundheitssystem ausgeübt hatte, „Wir müssen sie senken, um zu verhindern, dass das Zusammentreffen des Covid-19 und der Grippe das [Gesundheits]System zum Einsturz bringt.“
Quelle: Las Provincias, ¿Por qué se ha disparado la pandemia en España?, heutige Ausgabe.

Die trügerischen Hoffnungen, die Singapur im Mai geschürt hat, haben sich hier und auch anderswo nicht erfüllt. Die Tatsache, dass Spaniens Gesundheitssystem schon zu Beginn der Pandemie aufgrund der Sparmaßnahmen der letzten Jahre kollabierte, fehlt mir in der Aufzählung der Schuldzuweisungen völlig.

Re: Gedanken zum Thema "Corona"

Verfasst: Di 1. Sep 2020, 16:54
von Josefine
Hier sind 2 interessante Schaubilder (besonders das 2. - d.h. etwas runterscrollen).
Welch eine unterschiedliche Entwicklung von Neuinfektionen und Krankenhausaufenthalten sieht man von März bis Ende August.
Hat sich das Virus etwa abgeschwächt? Mal schauen, was die Virologen dazu sagen werden.

https://www.20minutos.es/noticia/436496 ... toref=true

Re: Gedanken zum Thema "Corona"

Verfasst: Di 1. Sep 2020, 17:31
von HCA2
Josefine hat geschrieben: Di 1. Sep 2020, 16:54 Hat sich das Virus etwa abgeschwächt?

Ockhams Rasiermesser: Die am meisten Gefährdeten sind vorgewarnt, passen viel besser auf sich auf, benutzen Masken, halten Abstand etc..