Soledad hat geschrieben:Hola, ich hätte auch mal eine Olivenöl-Frage, vielleicht kann sie mir ja jemand beantworten...
Ich mag super gerne sehr bitteres Olivenöl, am liebsten grünes, aber es muß richtig schön bitter sein, nicht nur bischen... meist "verkaufe" ich mich und hab' dann doch ein mildes Öl, das mir nicht "olivig"

genug ist...
Gibt es vielleicht eine besondere Bezeichnung für bitteres Öl, dass ich mich da gezielt drauf stürzen könnte? (also, auf Spanisch^^ würde das sinnvollerweise in Spanien kaufen).
Liebe Soledad,
nach tagelanger Quälerei mit einem schleppendem Internet

möchte ich gerne deine Frage beantworten.
Dazu sagen die Experten:
Dank der Verbreitung von Discountölen und dem Mangel an Qualitätsölen haben sich viele Verbraucher an falsche Aromen gewöhnt. Statt des typischen Wohlgeschmacks, der an den Duft frischer Oliven mit ihrer deutlich charakteristischen Schärfe und einer gewissen, spürbaren Bitterkeit erinnert, haben sich ganze Käuferschichten an das Aroma gepanschten Öls gewöhnt, das lediglich ein Ergebnis fortgeschrittener Verderbnis ist. Die Fruchtigkeit der Olive ist ihnen fremd und die typischen sensorischen Merkmale (fruchtig, scharf, bitter) werden als Zeichen eines Fehlgeschmacks abgelehnt.
Frisches Öl muss im Gaumen kratzen und beißen, doch je länger es lagert, desto milder und weicher wird es.
Vom "bitteren" Öl sind die meisten Mitteleuropäer geschmacklich noch weit entfernt, sie sind mit diesem Geschmack nicht groß geworden - im Gegensatz zu den Südeuropäern, die das milde, fast geschmacksneutrale Öl

höchstens zum Kochen oder Frittieren (Rauchpunkt 180 Grad) verwenden, keinesfalls aber für ihren Salat.
Deshalb solltest du unbedingt auf das Etikett schauen, WANN das Öl "gepresst" wurde (in modernen Mühlen wird heute allerdings "zentrifugiert") bzw. wann die Oliven geerntet wurden. Und da kannst du deine Überraschungen erleben. Oft findet man keine Daten und ich weiß, dass große Marken ihre Öle gerne mischen (verschiedene Erntezeitpunkte und verschiedene Jahrgänge), um ihren Kunden ein immer gleichschmeckendes Öl zu verkaufen.
Gute Olivenöle haben einen hohen Gehalt an Antioxidantien z.B. Karotin und Vitamin E (12mg/100 g) und phenolischen Verbindungen, die nur in früh im Jahr geernteten Oliven enthalten sind. Sie verlieren sich mit zunehmender Reife. Wenn mich jemand fragt, wie sich der Geschmack des Öls von früh geernteten Oliven von dem von spät geernteten unterscheidet, führe ich gerne die Pflaume als Beispiel an. Wie unvergleichlich besser schmeckt doch eine gerade reif gewordene Pflaume im Gegensatz zu einer Vollreifen, die kurz davor ist, überreif auf den Boden zu fallen!!!
Und da sich nicht jeder diesen Thread von A bis Z durchliest, wiederhole ich es hier gerne zum wiederholten Mal:
Olivenöl ist nicht gleich Olivenöl. Die Kategorie "Olivenöl" ist ein raffiniertes Öl,
während der "Saft der Olive" in zwei Kategorien (1 und 2) eingeteilt wird.
die höchste Güteklasse (Kategorie 1) trägt IMMER den Zusatz
- •nativ extra (deutsch)
•Extra Virgin (englisch)
•Vierge Extra (französisch)
•Extra Vergine (italienisch)
•Virgen Extra (spanisch)
•Extra Virgem (portugiesisch)
und die mittleren Güteklasse (Kategorie 2) den Zusatz:
- "nativ, virgen, vierge, vergine oder virgem"