Im dritten Jahr in Folge haben sich tausende ausländische Bürger für die Costa Blanca als beliebtestes Urlaubsziel oder als Zweitwohnsitz Spaniens entschieden, gefolgt von dem großen Konkurrenten Málaga.
Briten (4.826), Schweden (1.766) und Belgier (1.761) führten im letzten Jahr die Liste der ausländischen Immobilienerwerber an, während die russischen Erwerber (991) im Jahr 2015 auf die Hälfte des Vorjahresniveaus zurückgefallen sind.
Am meisten stieg die britische Käuferschicht an (fast 50 Prozent), die 2015 entweder eine Wohnung, ein Reihenhaus oder ein Chalet erwarb. Die Briten profitierten von der Liberalisierung der Rentengesetzgebung in ihrem Land, die ihnen nun einmalig erlaubt, ihr ganzes Erspartes aus der Altersvorsorge in eine Immobilie zu investieren, die ruhig auch in Spanien liegen darf. Die Abwertung des Euros gegenüber dem Britischen Pfund tat ein Übriges. Bauunternehmen und Notare sind der Meinung, dass dieser Trend auch 2016 anhalten wird.
Der mittlere Verkaufspreis stieg 2015 um 8.000 Euro an.
Innerhalb der Provinz schnellten die Immobilienverkäufe an rumänische Kunden am meisten in die Höhe. Sie stiegen um 60 Prozent an, das sind 10 Prozent mehr als bei den Briten, obwohl das Verkaufsvolumen nicht vergleichbar ist:
Während 214 Wohnungen an Rumänen verkauft wurden, gingen im gleichen Zeitraum 4.826 an Briten. Auch das Budget fällt bei den Rumänen deutlich geringer aus als bei den Briten: Die einen kauften zum 'Schnäppchenpreise’ von durchschnittlich 57.967 €, bei den anderen durfte es schon mehr als das Doppelte sein: 134.066 Euro zahlten die Briten im Schnitt im letzten Quartal des vergangenen Jahres. Wohnungen, die weder in Wohngebieten in der ersten Meereslinie liegen noch in Gegenden mit hohem Freizeitwert oder mit Gärten, oft in den Außenbezirken der Städte.
Das Käuferprofil der Rumänen entspricht dem der Algerier, die im Schnitt 54.600 Euro ausgeben. Marokkaner gaben für ein Haus am wenigsten aus: 23.370 Euro.
Die Belgier waren die Kunden, die am meisten ausgaben: 194.780 Euro im Schnitt für eine Wohnung, gegenüber 188.000 Euro im Vorjahr. Ihre Kaufkraft ist unbestreitbar.
Die Schweden investierten im Schnitt 115.000 Euro. Mit 1.766 gegenüber 1.761 Verkäufen lagen die Schweden nur geringfügig vor den Belgiern. Doch während die Verkaufszahlen der Belgier fast stabil (+ 0,45 %) blieben, stiegen die der Nordeuropäer um 18 Prozent.
Wie die führende schwedische Makleragentur Fastighetsbyran verlauten ließ, wird die Tendenz nach oben weiter anhalten, weil das Königreich Schweden kaum unter der Krise leidet und viele Untertanen den steigenden Wert ihrer Häuser nutzen, um ihre Hypotheken zu verlängern, um von dem freien Geld einen Zweitwohnsitz zu finanzieren, bevorzugt werden Gemeinden wie Torrevieja (826 Immobilien) und Orihuel (391), so die Auskunft der Notariatskammer.
Die kaufkräftigen Russen, die in die Vega Baja kamen, um hier ihre Ferien oder einen großen Teil des Jahres zu verbringen, zahlten 2015 durchschnittlich 170.000 Euro, doch der Markt brach im letzten Jahr wegen der wirtschaftlichen Schwierigkeiten Russlands um 45 Prozent ein. Statt 1781 Immobilien, die im Jahr 2014 verkauft wurden, wechselten 2015 nur 991 ihre Besitzer. In Torrevieja wurden 335 Häuser an Russen verkauft, 127 in Orihuela und 113 in Alicante. Aber auch an anderen Orten der Costa Blanca zeigten die Russen Interesse z.B. an Calpe, Denia, Benidorm, Guardamar, La Vila, Altea, Rojales, El Campello und Santa Pola.
Doch die Russen sind nicht die einzigen Ausländer, die Torrevieja und Orihuela bevorzugen. Beide Städte sind auch bevorzugte Ziele für Engländer, Irländer, Belgier und Schweden, während sich die Italiener lieber für die Provinzhauptstadt Alicante entscheiden. Die Rumänen zieht es vor allen Dingen nach Alicante, Elche sowie Torrevieja und Benidorm, wie ein Profil von Wirtschaftsmigranten zeigt, die ins Land kamen, um Arbeit zu suchen.
China war ein aufstrebender Immobilienmarkt für die Provinz Alicante, aber auch hier reduzierte sich der Verkauf um 7 Prozent, insgesamt wurden 225 Häuser verkauft. Ebenfalls zurück gingen die Verkäufe an französische, norwegische und algerische Kunden.
Die Deutschen kauften 806 Häuser, 2,8 % mehr als im Vorjahr, zu einem akzeptablen Durchschnittspreis von 126.000 Euro.
Der Vizedekan der Notariatskammer Delfín Martínez erklärte, dass sich die Preise erholen.
Der ausländische Immobilienkäufer zahlte im Jahr 2015 im Durchschnitt 128.707 Euro, gegenüber 120.641 Euro im Jahr 2014.
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Nachtrag: Auch wenn die Immobilienpreise lt. Immobilienbewertungsgesellschaft TINSA (
Tasaciones Inmobiliarias) im Februar landesweit um 2,7 % im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres stiegen, liegt der Durchschnittspreis immer noch um 41,1 Prozent niedriger als im Dezember 2007, kurz vor der Krise.
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