hundetraudl hat geschrieben:Jedes 5. Kind lebt im "reichen Deutschland" dauerhaft in Armut.

Dir ist aber bekannt, dass die Armutsquote für Kinder
ohne Migrationshintergrund in Deutschland deutlich niedriger liegt als bei Kindern
mit Migrationshintergrund, und dass die Gesamtquote nur die Hälfte von Spanien beträgt?
In der Industrienation Spanien gelten fast 40 Prozent der Kinder als arm, überrundet nur von Griechenland und Rumänien.
Auch die "schwere" Kinderarmut in Haushalten mit vier Personen (zwei Erwachsene und zwei Kinder)
mit weniger als 700 Euro pro Monat bzw. 8.400 Euro pro Jahr ist besonders stark angestiegen (56%). Quelle
El País vom 15.4.2017
Lt. Unicef
lag die Rate der Kinder im Alter zwischen 1 und 17 Jahren in Prozent, die in Haushalten mit einem Einkommen unterhalb der Hälfte des jeweiligen Medianeinkommens leben,
in Deutschland bei 8,5% (2012) und bei 7,2% (2013)
in Spanien bei 17,1 % (2012), und bei 20,2 (2013)
Die neuesten Vergleichszahlen stammen aus dem Jahr 2015, wie diese von dem Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung:
Demnach lässt sich der gesamte Anstieg der relativen Kinderarmut in Deutschland von 2012 bis 2015 mit der Zuwanderung von Flüchtlingen erklären. [...]Es wird vermutet, dass sich der Trend der vergangenen Jahre auch 2016 fortgesetzt haben wird und die Zahl armer Kinder von 19,7 Prozent auf 20,2 Prozent gestiegen sein dürfte,
wobei der Anstieg bei armen zugewanderten Kindern um 154.000 (auf 413.000) einem Rückgang bei den in Deutschland geborenen armen Kindern - egal ob mit oder ohne Migrationshintergrund - von 72.000 gegenübergestanden haben dürfte.
Das Institut geht für die Zukunft "mit einiger Sicherheit von einer fallenden Kinderarmutsquote aus.
"Kurz nach ihrer Ankunft gelten so gut wie alle zugewanderten Kinder statistisch als arm. In der Regel leben sie von Sozialleistungen, ihre Eltern beherrschen die Sprache noch nicht und haben dementsprechend keine Chance auf dem Arbeitsmarkt. Doch das wird sich nach und nach ändern - und die Armutsquote unter zugewanderten Kindern daher sinken."
2015 war in Deutschland es fast jedes dritte Kind mit Migrationshintergrund von Armut betroffen. Damit lag der Anteil mehr als doppelt so hoch wie bei in Kindern ohne Migrationshintergrund.
Spiegel vom 22.5.2017.
Auszug aus dem Bericht "Kinderarmut in Deutschland"
Die Armutsschwelle für eine vierköpfige Familie lag 2015 bei einem verfügbaren Nettoeinkommen von mtl. 1978 Euro (Einkommensarm sind lt. Definition der Europäischen Union, Haushalte, deren Einkommen weniger als 60 Prozent des bedarfsgewichteten mittleren Einkommens beträgt).
- Anmerkung: Ich kenne einen Familienvater (ebenfalls 2 Kinder unter 14 Jahren) der als Vorarbeiter in Schichtarbeit 1.200 Euro nach Hause bringt. Sind die Kosten in Spanien so viel billiger als in Deutschland? (Stichwort "Schule")
Das Armutsrisiko von Kindern und Jugendlichen ohne Migrationshintergrund liegt bei 13,5 Prozent angestiegen ist hingegen die Quote der als "arm" geltenden Flüchtlingskinder,
die zumeist unterhalb der Armutsgrenze leben müssen.