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Re: Apotheker fürchten um ihre Existenz

Verfasst: So 13. Nov 2011, 20:54
von pedrokw
Oliva B. hat geschrieben:
calpe06 hat geschrieben:Wir sind hier privat versichert. In Deutschland waren wir gesetzlich versichert.
Mein Mann ist in Deutschland noch privat versichert, weil er noch dort arbeitet.
Er ist Selbststaendig und somit nimmt ihn keine gesetzliche Versicherung.
Damals, wo er noch Angestellter war, hat man ihn regelrecht aus der gesetzlichen
rausgeschmissen, weil er ueber dem Satz verdient hatte.
Hallo Steffi,
deine Aussage entspricht nicht den Tatsachen.

Alle Versicherten der gesetzlichen Krankenversicherung können ihre Mitgliedschaft nach dem Ende der Versicherungspflicht freiwillig fortsetzen. Auch Selbständige. Sie können nicht aus der gesetzlichen Krankenkasse geschmissen werden, denn auch Selbständige zahlen ihre Krankenversicherung bis zum Erreichen der Krankenversicherungsgrenze (Jahresdurchschnitt). Alles, was sie darüber hinaus verdienen, ist versicherungsfrei.
So isses - ich bin ja richtig erschrocken mit welchen Zahlen Steffi da operiert und welche Argumente sie anführt - irgendwie seid ihr auf der falschen Spur, liebe Steffi ....
Daß privat Versicherte in jungen Jahren viel Geld sparen können, dafür aber im Alter bestraft werden ist schon klar .... aber so krass muß es nicht sein ....
Ich habe mein ganzes Berufsleben lang weit über der Bemessungsgrenze verdient, aber 'rauschmeißen wollte mich die GKK nie - desweiteren muß jede GKK deinen Mann aufnehmen ...
Denke, GKK plus einer guten, spanischen Zusatzversicherung wäre optimal und günstiger ....

liebe Grüße - bis dann >>>

Re: Apotheker fürchten um ihre Existenz

Verfasst: So 13. Nov 2011, 22:48
von Cozumel
Sie muss ihn nur dann aufnehmen, wenn er nicht zwischendurch privat versichert war.
Dann muss sie nicht. Aber es kann auch in dem Fall Ausnahmen geben.

Re: Apotheker fürchten um ihre Existenz

Verfasst: So 13. Nov 2011, 22:51
von TorreHoradada
Ich glaube wir sollten da noch genauer werden. Aus der GKK wird sicher niemand rausgeworfen. Allerdings sollten wir erst einmal die Begriffe für alle auf einen Nenner bringen. Also, die GKK ist die Krankenkasse, die sowohl gesetzlich Versicherte ( meist Angestellte und Arbeiter ) als auch freiwillig Versicherte ( Angestellte / Arbeiter über der BBG = Beitragsbemessungsgrenze sowie Selbstständige und Studenten ) als, ich schreibe mal, Kunden hat.
Die PKV = Private Kranken Versicherung bietet Vollversicherungen für Selbstständige und Arbeitnehmer über der BBG als auch Zusatzversicherungen für Jedermann. Dabei wird der Gesundsheitszustand zu Vertragsbeginn geprüft und es werden auch Anträge abgelehnt.

Es gibt oft die Konstellation GKV-Versicherter mit Zusatzversicherung bei einer PKV. Das bleiben aber GKV-Versicherte. Sie sind auch mit Zusatzversicherung nicht als privat versichert anzusehen.

Dann gibt es noch die Beamten / Beihilfeberechtigten, was wieder ein anderes umfangreiches Thema ist.

Das obige zählt nun für Deutschland. Wir schreiben hier aber über die spanische, private Zusatzversicherung, richtig?
Weil sich das soweit ich mitbekommen habe von der deutschen unterscheidet. In Spanien ist man damit Privatpatient.

Re: Apotheker fürchten um ihre Existenz

Verfasst: So 13. Nov 2011, 23:08
von pedrokw
hallo Peter,

danke für die Zusammenfassung - ist alles soweit klar - aber bitte stell dir vor du hättest in D eine feste Adresse, wärst in der GKK - hälst dich in Spanien nur 180 Tage auf und hättest eine spanischeoder auch eine deutsche, private Zusatzversicherung -
wie würdest du es dann beurteilen ?

@Spottdrossel - du liegst leider etwas schief ...

saludos - bis dann >>>

Re: Apotheker fürchten um ihre Existenz

Verfasst: Mo 14. Nov 2011, 07:57
von TorreHoradada
pedrokw hat geschrieben:- aber bitte stell dir vor du hättest in D eine feste Adresse, wärst in der GKK - hälst dich in Spanien nur 180 Tage auf und hättest eine spanischeoder auch eine deutsche, private Zusatzversicherung -
wie würdest du es dann beurteilen ?
Dann bin ich immer noch GKV versichert. Auch ein KHT = Krankenhaustagegeld ist eine Zusatzversicherung. Damit bin ich noch lange nicht privat versichert. Auch der E111 bzw. der mittlerweile inkludierte ist keine private Versicherung.

Wollte nur ein wenig sensibilisieren bezüglich der Begriffe. Denke aber es geht hier mehr um die Zuzahlungspflicht und Pillentourismus. Wenn jemand also eine Ergänzungsversicherung hat dann ist es dem Centro de Salut eigentlich egal. Weil er als gesetzlich Versicherter gemäß Sozialversicherungsabkommen das Recht auf kostenlose Behandlung hat.

Der größte Unterschied liegt vielmehr in der deutlicheren Unterscheidung der privaten Ärzte und Krankenhäuser in Spanien. Während in Deutschland zu weit über 95% der niedergelassenen Ärzte gesetzlich ( GKV ) zugelassen sind und damit auch Kassenpatienten behandeln weil sie das mit den GKV´s abrechnen können, ist das in Spanien nicht so. Primär sind das selbstständige Ärzte und auch ein großer Teil der Krankenhäuser, somit kaufmännisch geprägt. Wenn man dort sich behandeln lässt dann muss man in Vorleistung treten egal ob GKV oder PKV versichert.

Bei Medikamenten wird auch in Spanien unterschieden ob es ein Privatrezept oder "normales" Rezept ist. Dass nun (Kopf-)Schmerztabletten mit dem Wirkstoff ASS ( hier würde ich beinahe sagen .. weniger saufen am Vortag. * Anmerkung am Ende des Posts bitte lesen. * )und das Orangenkonzentrat in Tablettenform nicht mehr kostenlos sein sollen ist doch nur allzu legitim.

Dass die meisten Medikamente in Spanien deutlich günstiger sind als in Deutschland zeigt doch nur, dass wir noch immenses Einsparpotenzial bei der Pharmaindustrie haben. Die nächste Krankenversicherungsreform ( Blödes Wort weil es die letzten Jahre keine Reformen im Sinne Reform gab ) kommt bestimmt.
Wenn dann die Medikamente in spanischen Apotheken en gros / auf Vorrat gekauft werden dann ist das sicherlich auch mit der Zuzahlungspflicht in D in Zusammenhang zu bringen. Hauptsache gespart. Ein Unrechtsbewußtsein, dass man mit solcher Verhaltensweise das spanische Sozialsystem belastat, sucht man vergebens. Leider sind es meistens auch die gleichen Leute, die sich darüber beschweren, dass Spanien ein Zuwendungsempfänger der EU ist.

Die Apotheken freuen sich, gerade an der Küste, darüber. Bislang waren sie Nutzniesser dieses Systems / Selbstbedienungsladens, nun trifft es auch sie. Jetzt wird sich lautstark beschwert.

*Anmerkung: Ich meine nicht Menschen, die aus medizinischer Sicht her mal Schmerzen haben und deshalb Schmerzpräparate verschrieben bekommen. Vielmehr die, die täglich mindestens 3 leere Flaschen Wein oder andere alkoholischen pro Person in den Glascontainer werfen und auf ihrem Einkaufszettel regelmäßig auch Apotheke stehen haben. *

Re: Apotheker fürchten um ihre Existenz

Verfasst: Mo 14. Nov 2011, 09:35
von Oliva B.
Ich möchte nur noch einmal klar stellen:
calpe06 hat geschrieben:Damals, wo er noch Angestellter war, hat man ihn regelrecht aus der gesetzlichen
rausgeschmissen, weil er ueber dem Satz verdient hatte.
Wie bereits mehrfach erwähnt, kann niemand aus der gesetzlichen Krankenkasse geworfen werden kann. Bei Steffi geht es aber explizit um den Fall, dass ihr mann sich selbständig gemacht hat. Wenn er diese Selbständigkeit zum Anlass genommen hat, sich aus der gesetzlichen Krankenkasse zu lösen, lässt sich dieser Schritt nicht mehr rückgängig machen (oder nur wieder über eine abhängige Arbeitnehmertätigkeit), darüber sollte sich jeder bewusst sein, der seine gesetzliche Krankenversicherung kündigt. Gerade kleine Unternehmer mit schwankendem Einkommen unterhalb der Beitragsbemessungsgrenze, sind in der GKK besser aufgehoben - zumindest was die Höhe der Beiträge anbelangt, denn in der GKK muss er nur Beiträge zahlen, die seinem Verdienst entsprechen. Jenseits der Beitragsbemessunggrenze ist sein Verdienst beitragsfrei.Bleibt ein Selbständiger in der gesetzlichen Krankenkasse, hat er gleichzeitig seine Familie zum selben Preis mitversichert (egal wie viele Kinder er hat).

Bei der PKK zahlt der versicherte Selbständige jedoch einen verdienstunabhängigen Beitrag. Also auch wenn er geringe Einnahmen hat muss er einen gleichbleibenden Beitrag zahlen. In der PKK wird jedes Familienmitglied einzeln versichert.
Torre hat geschrieben:Wenn dann die Medikamente in spanischen Apotheken en gros / auf Vorrat gekauft werden dann ist das sicherlich auch mit der Zuzahlungspflicht in D in Zusammenhang zu bringen. Hauptsache gespart. Ein Unrechtsbewußtsein, dass man mit solcher Verhaltensweise das spanische Sozialsystem belastat, sucht man vergebens. Leider sind es meistens auch die gleichen Leute, die sich darüber beschweren, dass Spanien ein Zuwendungsempfänger der EU ist.
Ist das tatsächlich so, Torre?
Der Apotheker kauft seine Medikamente ein und verkauft sie mit Gewinn. Mit großem Gewinn... - egal ob er in Deutschland oder Spanien eine Apotheke betreibt.
Warum wird da das spanische Sozialsystem belastet, wenn ein deutscher Sozialversicherter in Spanien (oder im Ausland) aus seiner Tasche Medikamente kauft? Im Gegenteil, die spanische Wirtschaft wird angekurbelt, jedoch entgehen den deutschen Apothekern Einnahmen. Dafür werden die deutschen Krankenkassen entlastet, da sie keine Zuzahlung leisten müssen.
Dem Patienten (Verbraucher) kann man nicht vorwerfen, dass er dort einkauft, wo er seine Medikamente (Ware) am billigsten bekommt.

Für die in Spanien gesetzlich Krankenversicherten zahlt der Staat für die Medikamente einen Zuschuss an die Apotheker, den ein in Deutschland Krankenversicherter nicht in Anspruch nehmen kann.

Re: Apotheker fürchten um ihre Existenz

Verfasst: Mo 14. Nov 2011, 10:35
von TorreHoradada
Oliva, ich verstehe was Du meinst. Gibt es denn jemanden, der wirklich einen intensiven Einblick in die spanischen Gepflogenheiten bezüglich des Zuschusses des spanischen Staates bei den Medikamenten hat? Denn, den Pharmakonzernen traue ich zu die Pillen möglichst teuer zu verkaufen. Da diese aber in Spanien deutlich günstiger sind als in Deutschland, für das Gleiche Präparat wohlgemerkt, kann man das so sicher nicht nur auf die evtl. Töchterfirmen in Spanien oder anderswo schieben. Die Unternehmen werden ebenso wenig Rücksicht auf die Einkommenshöhe oder die Wirtschaft des Landes nehmen. Da ist dann die Politik gefordert, die mit Subventionen reagiert. Das belastet dann aber in der diskutierten Situation die Sozialsysteme in Spanien.

Wenn der spanische Staat nun die Medikamente absolut nicht subventioniert dann hast Du natürlich zu 100% recht.

Was die Rückkehr in die GKV angeht, da ist in den letzten Jahren die Gesetzeslage verschärft worden. Es war so, dass man nur wieder in die GKV konnte wenn entweder wieder ein sozialversicherungspflichtiges Beschäftsverhältnis vorlag ( Angestellter, Arbeiter ) oder Sozialleistungen der Agentur für Arbeit bezogen wurden UND man sich nicht aus der Sozialversicherung befreien lassen hat. ( Altfälle ). Aber auch das muss man im Einzelfall für die spätere KVdR ( Krankenversicherungspflicht der Rentner ) prüfen. Es kann nämlich gut sein, dass obwohl man z.B. die letzten Jahre vor der Rente zwar ALG bezogen hatte, vorher Privat versichert war, dann in Altersruhe geht und ( in diesem Fall fliegt man wirklich aus der GKV ) als Rentner sich dann privat versichern muss. Die Bände der SGB ( Sozialgesetzesbücher ) geben da die Informationen.

Re: Apotheker fürchten um ihre Existenz

Verfasst: Mo 14. Nov 2011, 15:59
von Oliva B.
TorreHoradada hat geschrieben:Oliva, ich verstehe was Du meinst. Gibt es denn jemanden, der wirklich einen intensiven Einblick in die spanischen Gepflogenheiten bezüglich des Zuschusses des spanischen Staates bei den Medikamenten hat? Denn, den Pharmakonzernen traue ich zu die Pillen möglichst teuer zu verkaufen. Da diese aber in Spanien deutlich günstiger sind als in Deutschland, für das Gleiche Präparat wohlgemerkt, kann man das so sicher nicht nur auf die evtl. Töchterfirmen in Spanien oder anderswo schieben. Die Unternehmen werden ebenso wenig Rücksicht auf die Einkommenshöhe oder die Wirtschaft des Landes nehmen. Da ist dann die Politik gefordert, die mit Subventionen reagiert. Das belastet dann aber in der diskutierten Situation die Sozialsysteme in Spanien.

Wenn der spanische Staat nun die Medikamente absolut nicht subventioniert dann hast Du natürlich zu 100% recht.
Hallo Peter,

soweit ich weiß, werden nur Medikamente für Sozialversicherte subventioniert und nicht alle Medikamente. Das wäre auch ein Ding, denn schließlich soll jeder Kranke erst einmal einen Arzt konsultieren, bevor er sich wahllos irgendwelche Medikamente in der Apotheke kauft. Manche Menschen wissen sicher, was ihnen bei Krankheiten hilft, aber Arzneimittel grundsätzlich subventioniert abzugeben, würde ich schon fast verantwortlos finden.
Bei den Protesten der Apotheker geht es wohl auch gegen die Verordnung von Generika durch die Ärzte (s. meinen Beitrag von So 13. Nov 2011, 20:24, der wohl wegen Steffis Post untergegangen ist). Das ist es wohl, was die Apotheker noch zusätzlich ärgert!
TorreHoradada hat geschrieben:Was die Rückkehr in die GKV angeht, da ist in den letzten Jahren die Gesetzeslage verschärft worden. Es war so, dass man nur wieder in die GKV konnte wenn entweder wieder ein sozialversicherungspflichtiges Beschäftsverhältnis vorlag ( Angestellter, Arbeiter ) oder Sozialleistungen der Agentur für Arbeit bezogen wurden UND man sich nicht aus der Sozialversicherung befreien lassen hat. ( Altfälle ). Aber auch das muss man im Einzelfall für die spätere KVdR ( Krankenversicherungspflicht der Rentner ) prüfen. Es kann nämlich gut sein, dass obwohl man z.B. die letzten Jahre vor der Rente zwar ALG bezogen hatte, vorher Privat versichert war, dann in Altersruhe geht und ( in diesem Fall fliegt man wirklich aus der GKV ) als Rentner sich dann privat versichern muss. Die Bände der SGB ( Sozialgesetzesbücher ) geben da die Informationen.
Aber Peter, darum ging es eigentlich nicht. Das Thema hieß "(span.) Apotheker fürchten um ihre Existenz".
Steffi brachte nur das Beispiel ihres Mannes - und was sie da geschrieben hat (nämlich dass er praktisch aus der gesetzlichen Krankenkasse rausgeworfen wurde, weil er einen Verdienst oberhalb der Beitragsversicherungsgrenze hatte), ist definitiv falsch. Warum sollten die GKK einen gut zahlenden Versicherten rauswerfen? :-o Das ist nicht richtig und darauf sollte man ausdrücklich hinweisen.

Re: Apotheker fürchten um ihre Existenz

Verfasst: Mo 14. Nov 2011, 16:38
von TorreHoradada
und was sie da geschrieben hat (nämlich dass er praktisch aus der gesetzlichen Krankenkasse rausgeworfen wurde, weil er einen Verdienst oberhalb der Beitragsversicherungsgrenze hatte), ist definitiv falsch. Warum sollten die GKK einen gut zahlenden Versicherten rauswerfen? :-o Das ist nicht richtig und darauf sollte man ausdrücklich hinweisen.
Korrekt :!:

Apotheker streiken

Verfasst: Fr 16. Dez 2011, 13:05
von Ondina
hola ,

wir waren gerade in unsere apotheke und da haben sie uns darauf hingewiesen das die apotheker ihre läden in den provinzen

valencia und alicante vom 19 - 21 dezember schliessen. grund sind die ausstehenden zahlungen der regierung.

ondina